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Peritoneale Malignome

Allgemeine Informationen

Das Bauchfell (lat. Peritoneum) ist die innere Auskleidung des Bauchraumes. Es umhüllt die inneren Organe, dient der Aufnahme von Flüssigkeit und spielt eine wichtige Rolle bei Entzündungen sowie Verwachsungen im Bauchraum.

Auch das Peritoneum kann von einer Tumorerkrankung betroffen sein, entweder von direkt vom Bauchfell ausgehenden Tumoren oder durch eine Tumoraussaat fortgeschrittener Tumore des Magen-Darm-Traktes oder der Eierstöcke. In Deutschland sind etwa 20 000 Patienten pro Jahr hiervon betroffen.

Bisher war diese Diagnose häufig gleichbedeutend mit therapeutischem Nihilismus und Unbehandelbarkeit der Erkrankung. Eine neue Therapieform, die eine Operation mit (Teil-)Entfernung des Bauchfells mit einer lokalen Chemotherapie kombiniert, ist seit 2004 in unserer Klinik im Einsatz.

Sollte bei Ihnen einer der folgenden Tumore mit Bauchfellbefall festgestellt worden sein, kann dieses Behandlungsverfahren für Sie in Frage kommen:

  • Pseudomyxoma peritonei
  • Appendixkarzinom
  • Mesotheliom
  • Rezidiv-Ovarialkarzinom 
  • Kolonkarzinom
  • Magenkarzinom
  • Therapieresistenter Aszites bei Peritonealkarzinose jeden Tumors

Weitere Informationen: Behandlungsleitfaden der Deutschen Gesellschaft für Viszeralchirurgie (pdf)

PIPAC (Pressurized Intra Peritoneal Aerosol Chemotherapy)

Die Methode der intraperitoneal vernebelten Druck-Chemotherapie (PIPAC) ist ein neuartiges Verfahren zur Behandlung der Peritonealkarzinos (Bauchfellkrebs), bei dem die Chemotherapie mit Hilfe der „Schlüsselloch“-Technik (Laparoskopie) direkt in der Bauchhöhle verabreicht werden kann.

PIPAC kann nur mittels Bauchspiegelung angewendet werden. Die Vernebelung als Gas ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Chemotherapie in der Bauchhöhle; die Verabreichung unter Druck erhöht die lokale Eindringtiefe der Moleküle. Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt. Es werden kleine Gewebeproben der Tumorknoten entnommen, anschließend wird die Chemotherapie als Gas unter Druckbedingungen im Bauchraum verteilt und dort für 30 min belassen. Zum Ende der Operation wird das Gas abgelassen, und die Hautschnitte werden wieder verschlossen. Die gesamte Operation dauert ca. 90 min. Die mittlere Krankenhausverweildauer beträgt 3 Tage.

Patienteninformation zu PIPAC (PDF zum Herunterladen)

Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Hannes Neeff
Geschäftsführender Oberarzt
hannes.neeff@uniklinik-freiburg.de

Dr. med. Esther Biesel
Funktionsoberärztin
esther.biesel@uniklinik-freiburg.de

 

Anmeldung zur Spezialsprechstunde

Alissa Gerber
Medizinische Fachangestellte

Tel: 0761 270-28731 (erreichbar montags bis freitags von 08:30 h bis 14:30 h)
alissa.gerber@uniklinik-freiburg.de