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Famulatur und Praktisches Jahr

Famulatur Neurologie

In der Neurologischen Universitätsklinik in Freiburg steht eine begrenzte Anzahl von mindestens 4-wöchigen Famulatur-Plätzen auf den Neurologischen Allgemeinstationen Station Hoffman, Station Jung und Station Volhard zur Verfügung. Für einen guten Lernerfolg setzen wir den erfolgreichen Abschluss des Neurologie-Praktikums voraus.

Bitte beachten Sie die allgemeinen Hinweise zur Famulatur an der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Anfragen bitte per E-Mail an Jörg Dietterle

Praktisches Jahr

An der Neurologischen Klinik orientiert sich die PJ-Ausbildung an dem nachfolgend in seinen wesentlichen Teilen wiedergegebenen Curriculum. Es dient dazu, die Ausbildung im Praktischen Jahr zu strukturieren, Lernziele zu definieren und ihr Erreichen zu kontrollieren. Inhaltlich kann so der Lernstoff auf eine übersichtliche Zahl wichtiger (d.h. häufiger, für den klinischen Alltag relevanter) Syndrome und Krankheitsbilder zentriert werden. Leistungskontrollen am Ende des PJ sollen zusätzliche Motivation und Rückmeldung über den eigenen Wissensstand geben. Ferner soll ein Rahmen geschaffen werden, in dem die Studierenden durch Evaluation ihrer eigenen Ausbildung dazu beitragen können, dieses Konzept weiter zu verbessern.

Ziele des Praktischen Jahrs

Ausbildungsziele: Wie alle Lehrveranstaltungen orientiert sich auch die PJ-Ausbildung an den allgemeinen Ausbildungszielen der Neurologischen Universitätsklinik.

Ziel der Ausbildung ist ein Arzt/ eine Ärztin, der/ die:

  • ein systematisches Wissen über häufige und exemplarische Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems besitzt. (Fachwissen)
  • die Fähigkeit zur korrekten Erkennung (Anamnese, Untersuchung, Basisdiagnostik) und zur Erstversorgung der für Fachärzte anderer Fächer häufigsten neurologischen Erkrankungen besitzt. (Problem- und patienten-bezogene Anwendung des Wissens)
  • die ärztlichen Grundmuster bei der Behandlung von Patienten verinnerlicht hat, kommunikationsfähig und empathisch ist, und auch die psychosozialen Aspekte von Kranksein berücksichtigt. (Umgang mit Patienten)
  • in wissenschaftlichem Denken und kritischer Reflexion bekannter und neuer Information geschult ist, die Vorteile wissenschaftlicher Arbeit in der Medizin kennt und zum selbstständigen Wissenserwerb in der Lage ist. (Wissenschaftlichkeit)
  • die Rolle des/ der Stationsarztes/-ärztin bei Arbeitsplanung und Arbeitsablauf einer Krankenstation kennt, diese nach Einarbeitung selbständig übernehmen könnte und den Stellenwert der Teamarbeit bei der Patientenbetreuung verstanden hat (nur für PJ-Studenten) (Stationsmanagement)

Lernziele

Der Studierende sollte nach dem PJ-Tertial in der Neurologischen Klinik in der Lage sein,

  1. eine vollständige Anamnese korrekt und zuverlässig zu erheben,
  2. die neurologische Routineuntersuchung zügig und vollständig durchzuführen, auch grenzwertig-pathologische Befunde zu erkennen und durch andere klinische Tests weiter zu präzisieren,
  3. auch Patienten mit verminderter Vigilanz klinisch-neurologisch orientierend beurteilen zu können,
  4. Anamnese und Befund zu bewerten und in sinnvoller, gegliederter und verständlicher Form zu präsentieren,
  5. die Störung auf der Neuraxis zu lokalisieren, eine Syndromdiagnose zu stellen und Vorschläge zur ätiologischen Differentialdiagnose zu machen,
  6. Pathophysiologie, Epidemiologie, klinische Manifestation, Differentialdiagnostik und grundsätzliche Therapie der 20 häufigsten Krankheitsbilder und der 25 wichtigsten Syndrome zu beherrschen,
  7. eigenständig Informationen zu einer klinischen Fragestellung zu sammeln (z.B. Pubmed), diese kritisch zu reflektieren und im Kollegenkreis vorzustellen und zu verteidigen,
  8. die Akutversorgung der wichtigsten neurologischen Notfallsituationen zumindest theoretisch zu beherrschen,
  9. die Indikationen für technische Zusatzuntersuchungen sowie deren Ergebnisse und Aussagekraft grundsätzlich zu beherrschen, die Durchführung aufgrund eigener Probeuntersuchungen zu kennen und die Diagnostik nach Rücksprache rational zu planen,
  10. Visiten unter Anleitung des Stationsarztes eigenständig durchzuführen und Patienten bei Besprechungen, Konferenzen und Konsilen vorzustellen,
  11. einen vollständigen Arztbrief nach stationärem Aufenthalt zu erstellen,
  12. ein ärztliches Gespräch mit Patienten oder Angehörigen in empathischer Weise zu führen, dabei auch die psychosozialen Aspekte und das subjektive Krankheitsverständis zu berücksichtigen und anschließend kritisch darüber zu reflektieren,
  13. manuelle Tätigkeiten wie Venenkatheterisierungen, Blutentnahmen und z.T. auch Lumbalpunktionen (unter Aufsicht) eigenhändig durchzuführen,
  14. die gängigen standardisierten Krankheitsverlaufstest (NIHSS, UPDRS, EDSS, MMST, NPH-Test u.a.) zu erheben und selbständig zu interpretieren.

Organisation des Praktischen Jahrs

Anzahl der Betten: z. Zt. 85
Anzahl der Ausbildungsplätze pro Tertial: 4
Aufwandsentschädigung: 300,00 EUR/Monat
Vergütung/Freizeitausgleich für Zusatzdienste: entfällt
Dienstkleidung: wird gestellt
Unterrichtsräume: im Neurozentrum

Bitte beachten Sie auch die Hinweise zum Praktischen Jahr an der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die durchschnittlich 16 Wochen des PJ-Drittels sollen nach Möglichkeit wie folgt aufgeteilt werden:

Auf Wunsch besteht auch die Möglichkeit einer zweiwöchigen Rotation in die Epileptologie.

Wenn die Gesamtzeit des PJ-Drittels weniger als 16 Wochen beträgt, sollte die Zeit auf Station dennoch die Dauer von 10 Wochen nicht unterschreiten. Die wöchentliche Ausbildungszeit beträgt ca. 40 Stunden. Für die PJ-Studierenden existiert ein ausführliches Tätigkeitsprofil, das sich an den Lernzielen orientiert. Im Mittelpunkt steht die Ausbildung am Krankenbett. Weiteres Ziel ist die Integration der PJ-Studierenden in das ärztliche Team und in die organisatorischen Abläufe der Station. Dieses Tätigkeitsprofil ist im PJ-Führer und PJ-Logbuch aufgeführt, diese werden den Studierenden am Anfang des Tertials ausgehändigt.

Unterricht im Praktischen Jahr

Folgende Unterrichtsveranstaltungen werden speziell für PJ-Studierende angeboten (Teilnahmepflicht!).

  • Klinische Lehrvisite (1 h/Woche)
  • Bed Side-Kurs (klinische Untersuchungstechnik für PJ-ler, ½ h/Woche)
  • PJ-Seminar (1h/Woche)
  • Neuroradiologie-Seminar (alle 2 Wochen)

PJ-Studierende sollen außerdem an folgenden Veranstaltungen teilnehmen:

Qualitätskontrolle

Eine Qualitätskontrolle findet anhand folgender Kriterien statt:

  • Wurden die Lernziele erreicht? (Probeexamen optional)
  • Wie werden der Kenntnisstand und die Arbeit der Studierenden durch die Betreuer bewertet? (Zeugnis)
  • Wie wird die Ausbildung durch die Studierenden bewertet? (Evaluation) 

Leistungskontrolle: Probeexamen

Gegen Ende der Ausbildungsphase findet ein Probeexamen statt, welches von Oberärzten/innen abgenommen wird. Nach dieser Prüfungssimulation bekommen die PJ-Studierenden eine ausführliche Rückmeldung, in der auch die Note mitgeteilt wird, die in einem offiziellen Staatsexamen erreicht worden wäre. Die Bewertung fließt nicht in die wirkliche Examensprüfung ein, sie dient ausschließlich der Leistungskontrolle der Studierenden.

Bewertung durch Ärzte und Tutoren: PJ-Zeugnis

Die Studierenden erhalten zu Ende des PJ auf Wunsch zusätzlich zu ihrer PJ-Bescheinigung ein PJ-Zeugnis, das auf den an den Lernzielen orientierten Beurteilungen des Stations- und Oberarztes sowie der Tutoren beruht.

Bewertung der Ausbildung durch die Studierenden: Evaluation

Hierzu findet ein Abschlussgespräch mit den Tutoren statt, in dem Kritik und Anregungen gesammelt werden. Die Studierenden erhalten zusätzlich einen Fragebogen, in dem sie ihr PJ bewerten sollen.

Ansprechpartner Famulatur
Ansprechpartner PJ

Fr. Dr. Lisa Weinmayr, Dr. Tilo Backhaus und Linda Stephan

lehre.neurologie@uniklinik-freiburg.de