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Erkrankungen der Augenhöhle (Orbita)

Die Orbita kann von verschiedenen Erkrankungen betroffen sein. Diese umfassen unter anderem Entzündungen, Tumoren, Verletzungen (Trauma) und Gefäßerkrankungen. Tumorerkrankungen können lebensbedrohliche Konsequenzen haben und können aus der Orbita in benachbarte Strukturen des Schädels einwachsen. Entsprechend sind an der Behandlung orbitaler Erkrankungen viele Disziplinen beteiligt.

Entzündliche Erkrankungen

Die häufigste entzündliche Erkrankung der Orbita ist die so genannte endokrine Orbitopathie. Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die sowohl die Schilddrüse als auch die Orbita betreffen kann. Häufig kommt es dabei zu Rötungen der Augenoberfläche, Hervortreten der Augäpfel und Schwellungen im Lidbereich. Ebenfalls kann diese Erkrankung durch Veränderungen der Augenmuskeln zu einer Schielstellung mit Doppelbildwahrnehmung und in seltenen Fällen sogar zu einer Kompression des Sehnervs führen. Andere Erkrankungen sind z. B. die Orbitaphlegmone, der Pseudotumor orbitae oder die Myositis. Das Behandlungsspektrum dieser Erkrankungen umfasst sowohl medikamentöse als auch chirurgische Maßnahmen.

Tumoren

Die Orbita kann durch eine Vielzahl von gutartigen oder bösartigen Tumoren befallen werden. Entweder entwickeln sich die Tumoren in der Augenhöhle selbst oder sie wachsen aus benachbarten Strukturen in die Augenhöhle ein und können zu Sehstörungen und Augenbewegungsstörungen führen. Häufige Tumoren sind beispielsweise Metastasen (Tochtergeschwulst), Hämangiome (Blutschwamm), Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) und Meningeome (Hirnhauttumor). Die Behandlung besteht meist in einer Operation, einer Bestrahlung oder einer Kombination aus beiden. Bei bösartigen Tumoren kann zusätzlich eine zytostatische Therapie (Chemotherapie) angezeigt sein. 

Verletzungen (Trauma)

Bei Verletzungen des knöchernen Gesichtsschädels ist in 40% der Fälle die Augenhöhle mitbetroffen. Bereits durch kleine Fehlstellungen von Knochenfragmenten oder Weichteilverletzungen kann es zu Augenbewegungsstörungen mit entsprechendem Doppeltsehen kommen. Doppelbilder können eine schwerwiegende Beeinträchtigung, besonders fürs Kraftfahrzeugführen und für die Arbeit bedeuten. Außerdem kann es einem Einsinken des Augapfels und zu unschönen Lidfehlstellungen kommen. Hier bietet sich eine Vielzahl von chirurgischen Korrekturmöglichkeiten an. 

Gefäßerkrankungen

Wie andere Organe ist auch die Augenhöhle von einem komplexen Gefäßsystem durchsetzt. Hier kann es in seltenen Fällen zu Gefäßfehlbildungen, Thrombosen und Gefäßkurzschlüssen mit Funktionsstörungen des Auges kommen. Die Behandlungsmöglichkeiten in diesem Bereich umfassen die interventionelle Radiologie sowie chirurgische Möglichkeiten.

Leiter

Prof. Dr. Wolf Lagrèze

orbitazentrum@uniklinik-freiburg.de

Stellvertretender Leiter

Prof. Dr. Dr. Marc Christian Metzger

orbitazentrum@uniklinik-freiburg.de