Von der Kaulquappe zur Zystenniere: Freiburger Forscher erhält renommierten DFG-Nachwuchs-Preis
Dr. Soeren Lienkamp vom Universitätsklinikum Freiburg wird mit einem mit 20.000 Euro dotierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet
Der Freiburger Nierenforscher Dr. Soeren Lienkamp, Arzt an der Klinik für Innere Medizin IV des Universitätsklinikums Freiburg, wird mit einem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geehrt. Dr. Lienkamp hat sich darauf spezialisiert, die reguläre Entwicklung der Niere sowie Ursachen von Nierenerkrankungen, wie etwa Zystennieren, zu untersuchen. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis zählt zu den bedeutendsten Wissenschaftsauszeichnungen in Deutschland und ist mit 20.000 Euro dotiert. Er wird an herausragende Nachwuchsforscherinnen und -forscher vergeben, die bereits ein eigenständiges wissenschaftliches Profil entwickelt haben. Der Preis soll Anerkennung und zugleich Ansporn sein, die wissenschaftliche Laufbahn gradlinig fortzusetzen. Die feierliche Preisverleihung findet am 5. Mai 2015 in Berlin statt.
Dr. Lienkamps Interesse gilt Prozessen, die in der Embryonalentwicklung der Niere aktiv und bei genetischen Nierenerkrankungen gestört sind. So konnte er erstmalig Zellwanderungen während der Entstehung eines Nierentubulus, der zentralen Einheit der Niere, sichtbar machen. Im Jahr 2014 identifizierte seine Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forscherteam ein neues Gen, welches bei einer seltenen Form der zystischen Nierenerkrankung (Nephronophthise) gestört ist. Einen Großteil seiner Forschug betreibt Dr. Lienkamp an Kaulquappen, wo sich die Nierenentwicklung im lebenden Tier beobachten lässt. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit absolviert Soeren Lienkamp derzeit die Ausbildung zum Facharzt für Nephrologie. „Es freut mich sehr, dass mit diesem Preis ein hochkarätiger Forscher ausgezeichnet wurde, der gleichzeitig als engagierter Kliniker tätig ist. Ich hoffe, dass dieses Signal junge Mediziner motiviert, den schwierigen Spagat von Wissenschaft und Medizin zu probieren“, sagt Prof. Dr. Gerd Walz, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin IV des Universitätsklinikums Freiburg.
Dr. Lienkamp wurde 1978 in Essen geboren. Er studierte Medizin in Freiburg und forschte am Universitätsklinikum Freiburg sowie an der Nagoya University, Japan. Seit 2014 leitet er eine von der DFG geförderte Emmy-Noether-Forschungsgruppe. Dr. Lienkamp ist unter anderem am Sonderforschungsbereich 1140 „KIDGEM – von Genen zu Mechanismen“ beteiligt. Er wurde bereits 2007 mit dem Pfizer Preis für Nachwuchswissenschaftler der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und 2013 mit dem Theodor Frerichs Preis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DIGM) ausgezeichnet.
Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird seit 1977 vergeben. Einer der ersten Preisträger war der Freiburger Immunologe und spätere Nobelpreisträger Prof. Dr. Georges Köhler. Neben Dr. Lienkamp erhalten neun weitere Forscherinnen und Forscher einen Heinz Maier-Leibnitz-Preis, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einem Preisgeld von jeweils 20.000 Euro ausgestattet ist.
Weitere Informationen:
PM der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum Heinz Maier-Lebnitz-Preis 2015
PM Uniklinik Freiburg: Neu entdecktes Gen führt bei Kindern zu Zystennieren und Herzdefekten
PM Uniklinik Freiburg: Freiburger Nachwuchsforscher erhält renommierten Theodor-Frerichs-Preis
Bilder
Bild 1: Portrait Dr. Soeren Lienkamp
Bildquelle: Britt Schilling / Universitätsklinikum Freiburg
Bild 2: Entstehung einer Froschniere: An Kaulquappen erforscht Dr. Lienkamp, wie sich Nieren entwickeln. Blau: Zellkerne, Gelb: Zellwände, die den Beginn des Nierengangs bilden
Bildquelle: S. Lienkamp / Universitätsklinikum Freiburg
Video:
Link zum Video: https://youtu.be/VommHaQxlwY
Aktive Zellbewegung verlängert den Nierengang. Zeitserienaufnahmen von Tubuluszellen, deren Zellgrenzen fluoreszierend markiert wurden. Durch die Wanderung vieler einzelner Zellen kann sich der Nierengang strecken und zu einem dünnen Rohr verlängern.
Kontakt:
Dr. Soeren Lienkamp
Klinik für Innere Medizin IV (Nephrologie und Allgemeinmedizin)
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-63320
soeren.lienkamp@uniklinik-freiburg.de
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