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Endometriose: Kinderwunsch durch passende Therapie erfüllen

Frauenheilkunde

(09.02.2018)  Unerfüllter Kinderwunsch und starke Regelschmerzen – oft ist eine Endometriose die Ursache. Das Endometriosezentrum am Universitätsklinikum Freiburg ist auf deren Behandlung spezialisiert und bietet eigens eine Kinderwunsch-Sprechstunde.

Mehr als 30.000 Frauen erkranken jährlich neu an Endometriose. Nach Schätzungen leiden zehn bis 15 Prozent aller Frauen im geschlechtsreifen Alter daran. Das sind zwei bis sechs Millionen Frauen in Deutschland. Um den Betroffenen schnellstmöglich helfen zu können, rief Professor Dr. Gerald Gitsch, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg, 2015 das Endometriosezentrum ins Leben. Zertifiziert wurde das Endometriosezentrum 2017 durch die Stiftung Endometrioseforschung, die Europäische Endometrioseliga und die Endometriosevereinigung Deutschland.

Schmerzen während der Periode oder unerfüllter Kinderwunsch – dahinter kann auch eine Endometriose stecken. © leszekglasner / fotolia

Bei der Endometriose siedelt sich Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter an und verursacht meist starke, zyklusabhängige Schmerzen. Endometriose-Wucherungen breiten sich im Unterleib an den Eierstöcken, Eileitern, dem Darm, der Blase oder dem Bauchfell der Frau aus, manchmal auch in anderen Organen. Endometriose ist eine gutartige, aber oft schmerzhafte chronische Erkrankung. Fast immer verschwindet sie in den Wechseljahren von selbst. Die genaue Entstehung ist noch immer ungeklärt.

Endometriose bleibt meist jahrelang unentdeckt

„Im Schnitt dauert es sechs Jahre, bis eine betroffene Frau die richtige Diagnose bekommt“, weiß Professor Gitsch. So lange leiden die Frauen oft unter Schmerzen bei der Periodenblutung, beim Geschlechtsverkehr, an Rückenschmerzen und seltener an Schmerzen beim Wasserlassen oder bei der Darmentleerung. „Typisch für die Endometriose ist, dass die Beschwerden mit dem Menstruationszyklus zunehmen und dann wieder abklingen. Die Hälfte der Frauen mit Endometriose ist aber beschwerdefrei“, erklärt Privatdozentin Dr. Michaela Bossart, Oberärztin an der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums. Gemeinsam mit Dr. Jörg Woll, ebenfalls Oberarzt an der Klinik, leitet  sie das dortige Endometriosezentrum.

„Etwa jede zweite Frau mit unerfülltem Kinderwunsch hat eine Endometriose.“

Dr. Jörg Woll, Leiter des Endometriosezentrums, Klinik für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg

Die einzig sichere Möglichkeit, eine Diagnose zu stellen, ist ein operativer Eingriff unter Vollnarkose. Bei einer Bauchspiegelung, Laparaskopie genannt, wird eine Gewebeprobe entnommen und untersucht. Außerdem können durch die Bauchspiegelung Lage, Schweregrad und Wachstumstyp der Endometrioseherde festgestellt werden. Sollte sich eine Endometriose bestätigen, kann während der Operation bereits mit der chirurgischen Therapie der Endometriose begonnen werden.

Kinderwunsch-Sprechstunde am Endometriosezentrum

Für viele Frauen steht die Erfüllung des Kinderwunsches im Vordergrund. „Etwa jede zweite Frau mit unerfülltem Kinderwunsch hat eine Endometriose“, erklärt Dr. Woll. „Deswegen bieten wir auch eine Sprechstunde zur Kinderwunschtherapie bei diagnostizierter Endometriose an, zu der Frauen oder betroffene Paare einen Termin vereinbaren können.“  

Gute Behandlungserfolge

Es gibt derzeit keine Therapie, die die Endometriose heilen, also ihre Ursachen beseitigen kann. Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten können jedoch helfen, die Symptome vorübergehend oder dauerhaft zu lindern. Meist führt die laparoskopische Operation gefolgt von einer medikamentösen Behandlung mit Hormonen oder Schmerzmitteln zur Beschwerdefreiheit. „Es ist jedes Mal wieder eine große Freude, wenn viele Patientinnen, die ungewollt kinderlos waren, nach der Behandlung schwanger werden“, so die Expertin Dr. Bossart.  

Weitere Informationen:

Endometriosezentrum des Universitätsklinikums Freiburg

Flyer des Endometriosezentrums 

Universitätsklinikum Freiburg

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