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Gezieltes Screening kann Sterblichkeit bei Lungenkrebs senken

Thoraxchirurgie

(05.10.2018) Noch immer führt Lungenkrebs die Krebstodesstatistik an, unter anderem weil viele Patienten erst im Spätstadium diagnostiziert werden. Der Ärztliche Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie fordert klare Regeln zur Vorsorge.

Nach wie vor führt Lungenkrebs die Krebstodesstatistiken an. Trotz aller Fortschritte in der medikamentösen Therapie sind die Überlebensraten ungünstig. Ein Hauptgrund hierfür ist, dass viele Patienten erst im Spätstadium diagnostiziert werden. Eine Studie aus den Benelux-Ländern, die anlässlich der „World Conference on Lung Cancer“ vom 23. bis 26. September 2018 in Toronto vorgestellt wurde, zeigt nun: Durch gezielte radiologische Vorsorgeuntersuchungen können die Sterberaten bei Männern um mehr als 26 Prozent und bei Frauen sogar um mehr als 30 Prozent gesenkt werden.

Ein frühzeitiges Screening bei Risikopatienten, wie starken Rauchern, könnte helfen Lungenkrebs frühzeitig zu erkennen. © Juan Gärtner / Fotolia

Für die Studie wurden Menschen zwischen 50 und 74 Jahren vorsorglich per Computertomographie des Brustkorbs untersucht. Die Probanden hatten entweder über 30 Jahre lang täglich mehr als 10 Zigaretten, oder über 25 Jahre lang täglich mehr als 15 Zigaretten geraucht.

Die aktuellen Daten aus Europa bestätigen damit Untersuchungen, die bereits vor einigen Jahren in den USA durchgeführt wurden.

Prof. Dr. Bernward Passlick, Ärztlicher Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg und Leiter des dort ansässigen Lungenkrebszentrums, fordert daher nun endlich in Deutschland klare Regularien zu finden, um Risikopatienten eine geeignete Vorsorgeuntersuchung zukommen zu lassen.

„Neben der wichtigen Prävention durch Nikotinverzicht kann dies ein geeignetes Mittel sein, um die Krebssterblichkeit deutlich zu senken“, sagt Professor Passlick. Ein solches Screening könnte für Hochrisikopatienten in Frage kommen, also beispielsweise für aktive oder ehemalige sehr starke Raucher.

Die aktuelle Untersuchung zeigt, wie sehr ein Screening mittels Computertomographie (CT)  solchen Menschen zugutekommt: Bei denjenigen Patienten, die einem CT-Screening unterzogen wurden, wurde bei 50 Prozent Lungenkrebs in einem Stadium nachgewiesen, in dem der Krebs noch gut operabel war. Die Chancen auf eine Heilung stehen hier gut. In der Kontrollgruppe hingegen wurde bei fast 50 Prozent der Patienten Lungenkrebs in einem Stadium diagnostiziert, in dem es bereits zu Metastasen gekommen war und die Heilungschancen deutlich schlechter waren.

In Deutschland erkranken jährlich rund 54.000 Menschen an Lungenkrebs. 45.000 Menschen sterben jährlich an dieser Krebserkrankung.

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