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Multimodale Schmerztherapie

Die multimodale Schmerztherapie ist die modernste, wissenschaftlich fundierte Therapieform zur Behandlung von chronischen Schmerzzuständen. Grundlage dieser Therapieform ist das Verständnis von chronischem Schmerz als eigenständige Krankheit und bio-psycho-soziales Problem. Darauf basierend besteht die multimodalen Schmerztherapie aus interdisziplinären Maßnahmen:

Prinzip der interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie

Unser interdisziplinäres Behandlungsteam, das diese Maßnahmen mit Ihnen zusammen plant und durchführt, besteht hierbei aus speziell ausgebildeten Fachärzt*innen, Psycholog*innen/Psychotherapeut*innen, Physiotherapeut*innen und Ko-Therapeut*innen aus der Krankenpflege sowie Sozialmediziner*innen und Sozialarbeiter*innen. Einmal pro Woche findet eine interdisziplinäre Teambesprechung statt, in der zusammen der Therapieverlaufs der einzelnen Patient*in beurteilt wird und ggf. eine Abstimmung der einzelnen Therapeut*innen und Therapieformen stattfindet.

Eine multimodale Schmerztherapie ist bei Patient*innen mit folgenden Problembereichen angezeigt:

  • Chronische Schmerzerkrankung
  • Mangelnder Erfolg ambulanter schmerztherapeutischer Maßnahmen
  • Medikamentenabhängigkeit oder -fehlgebrauch
  • Manifeste oder drohende Beeinträchtigung der Lebensqualität und/oder der Arbeitsfähigkeit
  • Psychosoziale Beeinträchtigung
  • Gravierende psychische Begleiterkrankung
  • Gravierende somatische Begleiterkrankung

Das Therapieprogramm sieht in der vorliegenden Form eine Kombination von invasiven (Gelenkinfiltrationen, Kryolyse, Leitungsanästhesie, Regionalanästhesie) konservativen Therapiemaßnahmen (Pharmakotherapie, medizinische Trainingstherapie / Physiotherapie, psychologische Therapie, Entspannungstraining / übende Verfahren) und Sozialberatung in arbeitsrechtlichen und finanziellen Problemen vor. Durch die Kombination von invasiven und konservativen Maßnahmen ist eine Steigerung der Wirksamkeit der einzelnen Therapieformen zu erwarten: Durch die invasiven Maßnahmen kann, bei guter Indikationsstellung, eine sofortige und z. T. anhaltende Schmerzreduktion erzielt werden. Die dadurch erzielte Entkoppelung von körperlicher Aktivität und Schmerz unterbricht kurzfristig den Angst- / Vermeidungszykus und fördert damit längerfristig die Motivation, die Therapiemaßnahmen ambulant und in Eigenverantwortung weiterzuführen. Dies ist wiederum die Voraussetzung für die Unterbrechung der Schmerz-Chronifizierung und Förderung des Genesungsprozesses.

Kooperationsprojekt "Bewegungskonzept und Bezugspflege"