Das Magazin 2 - 2018

www.uniklinik-freiburg.de/newsletter KENNEN SIE SCHON UNSEREN NEWSLETTER? JETZT ANMELDEN Die neuesten Nachrichten aus dem Universitätsklinikum Freiburg » hilfreiche Gesundheitstipps » moderne Behandlungsmethoden » spannende Forschungsprojekte » aktuelle Veranstaltungen widerlegt werden. Bei einer Neuro- borreliose lassen sich beispielsweise Entzündungszeichen im Nerven- wasser messen. Bei der Bestimmung spezifischer Abwehrstoffe imBlut ist es sehr schwierig, zwischen einer akuten Immunreaktion und dem Immungedächtnis zu unterscheiden. Für unsinnig und sogar gefährlich halte ich es, wenn Ärzte aufgrund unspezifischer Beschwerden mit un- genügend geprüften Tests nach Bor- relien suchen. Was halten Sie von Langzeitbehand- lungen mit Antibiotika? Gar nichts. Wir haben vor Kurzem für eine neue Leitlinie zur Diagnose und Behandlung von Neuroborre­ liose zahlreiche Studien verglichen. Dabei ist ganz klar geworden, dass zwei bis drei Wochen Antibiotika- Therapie ausreichen, damit die Be- schwerden verschwinden oder zu- mindest abklingen. Haben sich die Symptome danach nicht deutlich gebessert, handelt es sich höchst- wahrscheinlich nicht um eine Borreliose, sondern um eine Fehl­ diagnose. Eine längere Antibiotika- therapie bringt dann keinen Zusatz- nutzen, sondern setzt die Patienten aufgrund der Nebenwirkungen un- nötigen Risiken aus. Vorsorge ist besser als Nachsorge – was kann ich tun, um mich vor einer Infektion zu schützen? Wer draußen unterwegs war, sollte sich am ganzen Körper nach Zecken absuchen und sie sofort entfernen – am besten mit einer Zeckenkarte oder einer speziellen Pinzette, da- mit mögliche Erreger beim Entfer- nen nicht aus der Zecke herausge- quetscht werden. Je schneller, desto besser: Eine infizierte Zecke über- trägt die Borreliose-Erreger zwar erst nach Stunden, die FSME-Viren aber deutlich schneller. I „Viele Patienten, die wegen einer vermeintlichen chronischen Borreliose über Monate hinweg Antibiotika bekommen, sind gar nicht daran erkrankt.“ 15

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