Das Magazin 2 - 2018

IMMUN- ZELLE OHNE BEHANDLUNG MIT ANTIKÖRPER-BEHANDLUNG JUCKREIZ NORMALE HAUT starker Entzündungsschub Entzündung bleibt aus setzt Botenstoffe frei Patient erhält Spritze mit Antikörpern Botenstoffe aktivieren weitere Immunzellen Antikörper blockieren Rezeptoren auf Immun- zellen, Botenstoffe können nicht andocken ANTIKÖRPER-THERAPIE GUTE WIRKSAMKEIT, WENIG NEBENWIRKUNGEN Nicht nur die Schwere der Ekzeme und deren Ausdehnung gehen zu- rück, der Wirkstoff lindert auch den quälenden Juckreiz und hat zugleich wenig Nebenwirkungen. Dupilumab wird regelmäßig alle zwei Wochen in den Oberschenkel oder Bauch ge- spritzt. „Etwa jeder dritte Patient ist nach drei Monaten beschwerdefrei oder fast beschwerdefrei“, fasst Dr. Müller die Ergebnisse zusammen und ergänzt: „Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass auch bestehende Ängste oder Depression zurück­ gehen, wenn sich die Symptome bessern. Dadurch steigt auch die Lebensqualität wieder.“ FORSCHUNG ARBEITET AN NEUEN THERAPIEN „Ich bin guter Hoffnung, dass in den nächsten Jahren weitere wirksame Wirkstoffe gegen Neurodermitis und auch Schuppenflechte ihre Zu- lassung erhalten werden“, sagt die ärztliche Direktorin der Klinik für Dermatologie und Venerologie Pro- fessor Dr. Dr. h.c. Leena Bruckner-Tuderman. An einigen klinischen Studien mit solchen neuen Wirk­ stoffen nimmt auch das an der Klinik etablierte „Studienzentrum für ent- zündliche Hauterkrankungen“ teil. I NEURODERMITIS UND SCHUPPENFLECHTE: ÄHNLICH, ABER NICHT GLEICH Juckende, schuppige oder gerötete Haut – Neurodermitis und Schuppenflechte sind eine große psychische Belastung für Patienten und anhand der Symptome für Laien nicht leicht zu unterscheiden. Beide chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen treten schubweise auf, sind nicht ansteckend und bisher nicht heilbar. Das Risiko, an ihnen zu erkranken, ist mindestens teilweise erblich. Und beide verschlechtern sich bei Stress, Alkoholkonsum oder Infekten. Trotz der Gemeinsamkeiten handelt es sich um zwei völlig verschiedene Hauterkrankungen. Charakteristisch für die Neuro­ dermitis sind stark juckende, gerötete und aufgekratzte Hautstellen. Sie ist die häufigste entzündliche Hauterkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern und kann durch Lebensmittel oder Allergene ausgelöst werden. Die silbrige Schuppenbildung ist dagegen ein unverkennbares Merkmal der Schuppenflechte, die in der Regel erst im Erwachsenenalter auftritt. Neurodermitis-Auslöser (z.B. Allergene, Stress) das magazin 02 | 2018 Schwerpunkt Chronische Entzündungen 17

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