Das Magazin 2 - 2018

Übertragungsspule Hinter dem Ohr: Sprachprozessor Empfänger Elektrode Elektrodenträger Seit 2016 befindet sich Ann-Kathrin Rauch in der Facharztausbildung in der HNO-Klinik. „Ein superschöner Beruf“, schwärmt die Assistenz­ ärztin. „In diesem Fachgebiet sind wir mit einer Vielzahl unterschiedlicher Fälle vom Kind bis zum alten Menschen konfrontiert.“ Seit 2009 das Neugeborenen-Hörscreening eingeführt wurde, kann schon im frühen Alter eine Hör- minderung erkannt werden. Heute werden bereits Babys Cochlea-Implantate eingesetzt. Sie lernen dadurch nahezu so fehlerlos sprechen wie normal hörende Kinder. Bei Ann-Kathrin Rauch war das noch anders. Sie konnte alles Gesprochene von den Lippen ab­ lesen, lernte aber erst nach ihrer ersten Opera­ tion gut sprechen – auch Englisch und Spanisch. Ihre ersten Hörerfahrungen mit dem CI waren fantastisch: „Ich hatte ja noch nie Regen gehört oder eine Waschmaschine oder das Geräusch eines Autos.“ Im Gespräch mit Ann-Kathrin Rauch fällt es nicht auf, dass sie Trägerin von Cochlea-Implan- taten ist. Allerdings hört sie zum Beispiel Konso- nanten schlechter und muss manchmal nach- fragen. „Ich brauche eben andere Strategien“, sagt Ann-Kathrin Rauch. Ein Problem für sie ist der Störlärm im OP. Und zum Abhören von Pati- enten wurde ein spezielles Stethoskop-Pro- gramm für sie entwickelt. In ihrer Freizeit ist die Ärztin begeisterte Sportlerin: Laufen, Tennis, Segeln, Skifahren – die Liste ihrer Hobbys ist lang. Große Freude hat sie zudem am Reisen. Doch egal, wo sie ist, an einesmuss Ann-Kathrin Rauch immer denken: die Batterien für ihre Cochlea-Implantate. I Professor Dr. Roland Laszig setzte Ann-Kathrin Rauch ihr zweites Cochlea-Implantat ein und wurde später ihr Chef. Heute werden bereits Babys Cochlea-Implantate eingesetzt. HÖREN MIT DEM COCHLEA-IMPLANTAT das magazin 02 | 2018 Schwerpunkt Chronische Entzündungen 37

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