Das Magazin 1 - 2019

SCHNELL, PRÄZISE, DIGITAL Herr Professor Bamberg, welche Schwerpunkte setzen Sie in der Radiologie? Neben der kardiovaskulären Bild- gebung werden wir die interventi- onelle Radiologie ausbauen, um immer die modernste Tumorthe- rapie anbieten zu können. Außer- dem werden wir uns strukturell so aufstellen, dass Patienten noch schneller einen Termin erhalten. Gleichzeitig werden wir die beste- henden Schwerpunkte in der Gy- näkologie, in der Onkologie und in der Notfallversorgung ausbauen. Digitalisierung ist auch in der Medi- zin ein großes Thema. Welchen Beitrag kann die Radiologie leisten? Unsere gesamten Bilddaten sind ja bereits digital, insofern sind wir Vorreiter für viele Prozesse, die uns in den nächsten Jahren am Klini- kum beschäftigen werden. Neben der Auswertung der Bilder arbei- ten wir intensiv daran, unsere Da- ten schneller und besser den be- handelnden Ärzten zur Verfügung zu stellen. Außerdem forschen wir an Auswertungsmethoden, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basie- ren. Um die immer größeren Da- tenmengen verarbeiten zu können, sind wir auf KI angewiesen. Es scheint so, dass in Einzelfällen die Methoden schon heute der ärztli- chen Auswertung ebenbürtig wer- den. Bei diesen Entwicklungen wollen wir vorne dabei sein und beginnen, diese in unsere klini- schen Abläufe zu integrieren. Sie leiten unter anderem den Bereich Bildgebung in der großen Bevölke- rungsstudie NAKO. Was versprechen Sie sich hiervon? In der NAKO werden rund 30.000 Menschen in ganz Deutschland untersucht. Hier interessiert uns vor allem die Frage: Was ist noch gesund, was schon krank? Das ist sehr spannend und wird uns künftig tiefe Einsichten in die Krankheitsentstehung liefern und Grundlage für eine deutlich ver- besserte Früherkennung sein. I Professor Dr. Fabian Bamberg ist Facharzt für Radiologie und seit Oktober 2018 Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Freiburg. Zuletzt war er stellvertretender Ärztlicher Direktor der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie am Universitäts- klinikum Tübingen. Sein Medizinstudium absolvierte er in Hannover, Witten-Herdecke und an der Harvard University und war klinisch amMassachusetts General Hospital in Boston, USA, sowie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. 7 das magazin 01 | 2019

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