Das Magazin 2 - 2019

EIN „TÜV-HEFT“ FÜR DIE NACHSORGE Die Nachsorge spielt am Lungen- krebszentrum eine große Rolle. Be- reits am Tag vor der Operation zeigt ein Physiotherapeut dem Patienten, welche Übungen er nach dem Ein- griff machen kann, um den Hei- lungsprozess positiv zu beeinflussen. Zudem bekommt jeder Patient einen eigenen Nachsorgekalender. „Das ist wie ein kleines TÜV-Heft, in das die gesundheitlichen Daten und not- wendige Untersuchungen eingetra- gen werden“, sagt Passlick, „das ist für Patienten und Ärzte gleicherma- ßen sehr hilfreich.“ GEWÜNSCHT: VORSORGESCREE­ NING FÜR RISIKOPATIENTEN Die Entwicklungen in der Therapie von Lungenkrebs gehen weiter. Ro- botergestützte Operationen und eine verbesserte Immuntherapie werden in den kommenden Mona- ten und Jahren für neue Fortschritte sorgen, ist sich Passlick sicher. Das, was in Deutschland noch fehlt, sei ein Vorsorge-Screening für Risiko- gruppen wie starke Raucher. „Es gibt zahlreiche Hinweise in Studien aus dem Ausland, wie sinnvoll das sein kann, doch leider wird ein vorsorgli- ches Screening bei uns noch nicht angeboten“, sagt Passlick. In einer niederländischen Studie wurden Menschen, die mindestens 20 Jahre lang geraucht haben, einmal jähr- lich per Computertomographie (CT) untersucht. Bei 70 Prozent der so ent- deckten Tumoren konnte der Krebs operiert werden, ohne CT war das nur noch bei 20 Prozent möglich. „Je früher ein Tumor entdeckt wird, umso besser“, sagt Passlick. I „Was in Deutschland noch fehlt, ist ein Vorsorge-Screening für Risikogruppen.“ 21 das magazin 02 | 2019

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