Das Magazin 3 - 2019

OP-PLANUNG IN 3-D Was bei Piloten längst Standard ist, hält auch in der Medizin Einzug: Anstelle von Flugsimula- toren üben Chirurginnen und Chirurgen die wichtigsten Handgriffe zunächst in virtuel- ler Realität. Aber auch vor komplexen Operationen, zum Beispiel im Gehirn, können Ex- perten am 3-D-Modell durch- spielen, wie sie sich am besten zwischen Blutgefäßen und sensiblen Strukturen zu einem Tumor vorarbeiten. In der Klinik für Neurochirurgie des Uni- versitätsklinikums Freiburg arbeitet eine Forschergruppe an einer Software, die aus MRT- und CT-Aufnahmen solche virtuel- len Modelle erstellt. „So können wir auch schwierigste Operationen für die Patien- ten sicher gestalten“, sagt der Ärztliche Di- rektor der Klinik für Neurochirurgie Pro- fessor Dr. Jürgen Beck. „Die Berechnung ist derzeit noch sehr aufwendig, aber die Al- gorithmen lernen ständig dazu und wer- den stetig schneller.“ Auch in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sind virtuelle Modelle, computergestützte 3-D-Navigationsmetho- den und individuell gefertigte Operations- schablonen im Einsatz. „Die dreidimensio- nale Darstellung des Operationsfelds erleichtert auch die Zusammenarbeit mit Experten anderer Fachrichtungen“, sagt Professor Dr. Rainer Schmelzeisen, Ärztli- cher Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. So lassen sich bei- spielsweise anschließende Bestrahlungen präzise entlang der Schnittränder planen. I 3-D-Darstellungen erleichtern die Planung und Durch- führung komplexer Operationen bei ausgedehnten Tumoren der Kiefer- und Nebenhöhlen. „Die dreidimensionale Darstellung des Operationsfelds erleichtert auch die Zusammenarbeit mit Experten anderer Fachrichtungen.“ 28 das magazin 03 | 2019

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQxOTA=