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Intraoperative Strahlentherapie (IORT)

Die Intraoperative Radiotherapie (IORT) wird am Universitätsklinikum Freiburg entweder mit dem mobilen Intrabeam-Bestrahlungsgerät der Firma Carl Zeiss oder mit dem Mobetron-Linearbeschleuniger der Firma MD51 direkt im Operationssaal durchgeführt.

Dabei arbeiten Chirurg, Strahlentherapeut und Medizinphysik-Experte eng zusammen. Gesunde Organe können vom Chirurgen aus dem Strahlengang gebracht und auf intraoperative Befunde kann direkt reagiert werden.

Das Intrabeam-Gerät verwendet niederenergetische Röntgenstrahlen, die eine hohe biologische Wirksamkeit im Nahbereich aufweisen und durch einen kugelförmigen Applikator direkt im operierten Bereich (Resektionshöhle) appliziert werden können.

Das Mobetron-Gerät, ein mobiler Linearbeschleuniger, verwendet Elektronenstrahlung, die eine geringe Eindringtiefe hat und somit tiefer gelegene gesunde Organe schont. Durch seine Mobilität kann der Strahlengang an den individuellen Fall angepasst werden.

Der Einsatz dieser mobilen, spezialisierten Geräte ermöglicht die bestmögliche Schonung des gesunden Gewebes. Die Geräte können für vielfältige chirurgische Eingriffe, zum Beispiel in der Senologie (Brustkrebs), Gynäkologie, Urologie, Viszeralchirurgie, plastischen Chirurgie oder Thoraxchirurgie verwendet werden. 

Intraoperative Strahlentherapie bei Brustkrebs

  • Bessere Heilungschancen durch moderne Behandlungsmethode
  • Gesundes Gewebe wird optimal geschont
  • Kürzere Behandlungszeit

Das Mammakarzinom (Brustkrebs) ist bei Frauen die häufigste Krebsart. Seit einigen Jahren wird durch die Intraoperative Strahlentherapie (IORT) eine neue, brusterhaltende Behandlung ermöglicht. Die Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Ingolf Juhasz-Böss) verwendet ein mobiles Intrabeam Bestrahlungsgerät der Firma Carl Zeiss, das die neue und vorteilhafte Methode einsetzt. Prof. Dr. Anca-Ligia Grosu, Ärztliche Direktorin der Klinik für Strahlenheilkunde des Uni- versitätsklinikums Freiburg, betont die hohe Strahlendosis, die bei der Intraoperativen Strahlentherapie gezielt in der Tumorregion verabreicht werden kann. Der Strahlentherapeut und der Operateur arbeiten bei der Bedienung des Bestrahlungsgerätes eng zusammen. Laut Dr. Thalia Erbes, Leiterin der Einheit für Brusterkrankungen in der Klinik für Frauenheilkunde wird dadurch das sogenannte Tumorbett, das nach operativer Entfernung des Tumors das höchste Risiko für einen Rückfall trägt, noch während der Operation sehr präzise behandelt. Die weiche Röntgenstrahlung hat im Gewebe eine geringe Reichweite. Dies schützt benachbarte Organe, die außerhalb des Bestrahlungsfelds liegen und trotz hoher Strahlendosis im Tumorbereich optimal vor Strahlenbelastungen bewahrt werden können. Die Kombination der Intraoperativen Strahlentherapie mit Anschlussbestrahlungen der gesamten Brust führt zu einer deutlich kürzeren Dauer der Gesamtbehandlung.

Prof. Dr. med. Anca-Ligia Grosu

Ärztliche Direktorin Klinik für Strahlenheilkunde

Telefon: 0761 270-94600
anca.grosu@uniklinik-freiburg.de

Prof. Dr. med. Ingolf Juhasz-Böss

Ärztlicher Direktor Klinik für Frauenheilkunde

Telefon: 0761 270-30240
ingolf.juhasz-boess@uniklinik-freiburg.de