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Mikrobielle Adhäsion und Biofilme

Mikroorganismen können in Flüssigkultur als einzelne Zellen (planktonisch) und auch sessil in einem Biofilm wachsen. Betrachtet man die Zahnhartsubstanz und andere dentale Materialien, so beginnt die Biofilmbildung mit der initialen Adhäsion und Bindung der Mikroorganismen an die Oberfläche. Danach erfolgt die Kolonisation, die zu einer dreidimensionalen Ansammlung von Mikroorganismen in einer sogenannten extrazellulären polymeren Substanz (EPS) führt. Die Verhinderung der initialen Adhäsion ist der wichtigste Schritt für eine optimale Bekämpfung der Biofilmbildung, da Mikroorganismen in Biofilmen um ein Mehrfaches resistenter gegenüber äusseren Einflüssen (z.B. Desinfektionsmittel und Antibiotika) als in der planktonischen Phase sind. Deshalb ist das Verständnis der Wechselwirkung von Mikroorganismen mit der Zahnhartsubstanz bzw. den dentalen Materialien ein Forschungsschwerpunkt unserer Abteilung. Ferner ist die quantitative und qualitative Zusammensetzung des oralen Biofilmes (dentale Plaque) von grosser Bedeutung für die Entwicklung von Bekämpfungsstrategien.

In der Abteilung für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie wird die initiale Adhäsion sowie die Biofilmbildung mit unterschiedlichen mikrobiologischen Methoden untersucht. Dazu gehören die klassische Ausplattiertechnik, die Fluoreszenzfärbung zur Bestimmung der Gesamtkeimzahl, die Fluoreszenz-/In situ/-Hybridisierung (FISH) und die Rasterelektronenmikroskopie (REM).