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In regelmäßigen Abständen informiert
das Schulungszentrum der Uniklinik
über Veranstaltungen, Seminare, Vorträ-
ge und Führungen, die im Auftrag des
Klinikums für die Beschäftigten konzi-
piert, angeboten und durchgeführt wer-
den. Alle Beschäftigten sollen gleicher-
maßen von dem innerbetrieblichen
Fortbildungsangebot profitieren. Darü-
ber wird über verschiedene Kanäle in-
formiert. Das Jahr 2015 neigt sich dem
Ende entgegen und üblicherweise wäre
an dieser Stelle der Hinweis auf den
neuen, gedruckten Seminarkatalog
2016 gekommen, so Birgit Merkel vom
Schulungszentrum.
Aber durch organisatorische Um-
strukturierungen, Ressourcenknappheit
und nicht zuletzt den
Umzug des Schulungs-
zentrums wird es für das
Jahr 2016 kein gedruck-
tes Seminarprogramm
geben. Alle Angebote
sind jedoch wie bisher
tagesaktuell auf den
Webseiten des Schu-
lungszentrums zu finden.
Der Umzug des Semi-
narbetriebs geht einher
mit dem Projekt „papier-
loses Büro“. Für die Teil-
nehmerinnen und Teil-
nehmer an Schulungen ist es wichtig zu
wissen, dass ihre schriftliche Anmel-
dung für das beantragte Seminar zu-
künftig nur noch kurzfristig als Origi-
nalbeleg verfügbar bleibt.
Um die Schulungen zu evaluieren, ist
das Schulungszentrum aber auch auf
verlässliche Rückmeldungen der Teil-
nehmer angewiesen. Eine Neuerung
beim Feedback-Prozess der Veranstal-
tungsbesuche ist die Überarbeitung des
neuen Meinungsbogens. Inzwischen
können die Seminarbewertungen neben
der üblichen handschriftlichen Variante
auch online (anonym) zurückgemeldet
werden. Parallel dazu entwickelt das
Schulungszentrum in einem Pilotpro-
jekt eine Referenten-Selbstbewertung,
die die Sicherstellung der Seminar-Qua-
lität gewährleistet.
Die Trockenreinigung beweist sich im Klinikalltag – Andrea Schlatter,
Sachgebietsleiterin Gebäudereinigung, im Interview
Seit 2013 wird an der Uniklinik
vor allem trocken und bei Bedarf
nass gewischt. Zunächst in ei-
nem Pilotversuch (siehe ampuls
6/2013); seit 2014 ist die Tro-
ckenreinigung fast flächende-
ckend eingeführt. ampuls sprach
mit Andrea Schlatter, Sachge-
bietsleiterin Gebäudereinigung,
die das Projekt für den Ge-
schäftsbereich 3 betreute.
Frau Schlatter, für viele Men-
schen ist ein Boden erst sauber,
wenn er nass gewischt wurde.
Warum wird an der Uniklinik
trocken gewischt?
Wir arbeiten eng mit unserem In-
stitut für Umweltmedizin und
Krankenhaushygiene (IUK) zu-
sammen und suchen immer ge-
meinsam nach Lösungen, um die
Reinigung zu optimieren. Schon
2003 hat das IUK in einer
Praxisstudie gezeigt, dass die
Trocken- und Nassreinigung
gleichwertig sind. Mit dem Tro-
ckenreinigungsverfahren bezie-
hungsweise staubbindendem Wi-
schen kann unter anderem der
Wasser- und Reinigungsmittel-
verbrauch deutlich gesenkt wer-
den. Allerdings war damals die
Einführung aus ökonomischer
Sicht noch nicht zu empfehlen.
Das hat sich nun geändert.
Den Durchbruch brachte 2013
die Prüfung des Nassverfahrens
durch das von Ihnen beauftrag-
te Forschungs- und Prüfinstitut
für
Facility-Management
FIGR?
Genau, FIGR kam zu dem
Schluss, dass die Einführung ei-
nes staubbindenden Wischver-
Wischen in Verbindung mit dem
bedarfsorientierten Nasswischen
zunächst in einigen Kliniken als
Pilotprojekt eingeführt, und
dann nach erfolgreicher Analyse
2014 in der gesamten Uniklinik
etabliert. Das IUK hat das Pro-
jekt mit Abklatschuntersuchun-
gen auf Fußböden von Patienten-
zimmern unterstützt. In diesem
Vergleich zeigte sich, dass die
Trockenreinigung die gleiche
Keimzahlreduktion aufwies wie
„Nass ist nicht
gleich sauber“
die adäquat durchgeführte Nass-
reinigung. Insgesamt zeigten die
Untersuchungen für beide Me-
thoden unbedenkliche Werte.
Die Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter entscheiden also selbst,
wann sie trocken oder nass wi-
schen?
Es wird generell nur noch staub-
gebunden gewischt. Nass nur bei
Bedarf. Also zum Beispiel bei
haftenden Verschmutzungen. Ja,
unsere Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter entscheiden selbst, wann
eine Nassreinigung partiell oder
vollflächig notwendig ist. Das er-
fordert natürlich ein sehr gut ge-
schultes Personal. So haben wir
informiert und die umfangrei-
chen Schulungen vorangetrieben.
Denn auch bei unseren Mitarbei-
tern musste erst ein Umdenken
stattfinden. Heute steht bei uns
nicht mehr die Reinigung als Tä-
tigkeit an sich im Vordergrund,
sondern das Ergebnis.
Alle Infos auf derWebsite
„Für manche Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter war es schwierig,
von der Nass- auf die Trockenrei-
nigung umzustellen. Wir haben
versucht, den Reinigungskräften
die Trockenreinigung reizvoll zu
machen und mit drei verschiede-
nen Produkten zur Auswahl viel
geübt: Wann reinigt man trocken,
wann nass? Inzwischen ist die Ak-
zeptanz sehr hoch. Die Trockenrei-
nigung macht das Arbeiten für
die Reinigungskräfte leichter. Die
Wischbezüge sind einfacher ab-
und aufzuziehen, die Unfallge-
fahr beim Wischen ist geringer
und die Mitarbeiter entscheiden
jetzt selbst, wann sie trocken oder
nass reinigen. Auf manchen Stati-
onen, auf denen zum Beispiel vie-
le Kinder sind, wird weiterhin
nach Bedarf nass gewischt. Dort
verklebt oft verschütteter Saft
den Boden. Ein wenig Sorge berei-
tet uns der Winter, wenn Schnee
und Salz in die Gebäude getragen
werden. Da müssen wir noch Er-
fahrungen sammeln.“
Heidi Heuberger,
Hauswirtschaftliche
Betriebsleitung
Die Mitarbeiter
entscheiden selbst
Wie gehen die Patienten mit der
Trockenreinigung um?
Die Reaktionen sind sehr unter-
schiedlich. Das liegt daran, dass
die Vorteile der Trockenreini-
gung in der Gesellschaft noch
nahezu unbekannt sind. Bislang
hieß nass gleich sauber. Bei Fra-
gen der Patienten geben derzeit
noch die Reinigungskräfte dazu
Auskunft. Als Hilfestellung ha-
ben unsere Mitarbeiter einen
speziellen Flyer für Interessierte.
fahrens, verbunden mit einer
Nassreinigung bei Bedarf, viele
Vorteile hat.
Welche zum Beispiel?
Auf jeden Fall benötigen wir ge-
schultes Personal und den Einsatz
entsprechender Reinigungsuten-
silien. Das Institut empfahl uns
spezielle Wischbezüge, die zum
staubbindenden Wischen trocken
eingesetzt werden und die zu den
bestehenden
Reinigungssyste-
men kompatibel sind. Wir ver-
wenden für das staubbindende
Wischen auch Einwegtücher so-
wie Arbeitsgeräte mit höhenver-
stellbaren Teleskopstielen. Damit
arbeitet unser Personal körperlich
angenehmer und entlastender.
Wie ging es nach der Empfeh-
lung des Instituts weiter?
Wir haben das staubbindende
Das staubbindende
Wischverfahren hat Vorteile
gegebenüber einer
Nassreinigung. Die gibt’s bei
Bedarf aber immer noch
Die Trockenreinigung mit
der bedarfsorientierten Nassreinigung
wird an der Uniklinik zu
80%
umgesetzt
der Böden werden anderweitig behandelt,
weil sie aufgrund ihrer Beschaffenheit
oder spezieller Vorgaben nicht für die Trocken-
reinigung geeignet sind
20%
394600 Liter
Wasser
Gespart werden rund
und
947 Liter
Reinigungsmittel im Jahr
Weihnachtsbäckerei: Springerle
Zutaten:
4 Eier • 500 g Zucker
• 500 g Mehl • 2 gehäufte
Esslöffel Anissamen
Zubereitung:
Eier und Zu-
cker in einen Topf geben
und unter ständigem Rüh-
ren auf der Herdplatte
leicht erhitzen. Danach die
Masse in eine Rührschüs-
sel umfüllen und mit ei-
nemHandmixer schaumig
aufschlagen. Das Mehl auf
eine große Arbeitsfläche
verteilen, in die Mitte eine
Vertiefung machen, den
Anis auf dem Rand des
Mehles verteilen. Die Zu-
cker-Ei-Masse in die Vertie-
fung schütten und mit bei-
den Händen von außen
nach innen zu einem glat-
ten Teig verkneten. Den
Teil 1 cm dick ausrollen,
Springerleformen sanft in
Daniel Güntert
Konditor in der Zentralküche
Bundesweit haben in den ver-
gangenen Wochen Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter gegen
das Krankenhausstrukturge-
setz protestiert. Es soll zum 1.
Januar 2016 in Kraft treten.
Wissenschaftsministerin The-
resia Bauer fordert Bundesge-
sundheitsminister Hermann
Gröhe auf, Extremkosten der
Universitätsklinika im neuen
Krankenhausstrukturgesetz be-
sonders zu berücksichtigen.
Die Extremkostenfälle sei-
en für die Universitätsklinika
und andere Kliniken der Ma-
ximalversorgung besonders
problematisch. Obwohl derar-
tige Fälle in diesen Häusern
ungleich häufiger als in ande-
ren Krankenhäusern auftreten
und behandelt werden, gebe
es bislang keine entsprechen-
de Finanzierung; diese sei
völlig unzureichend, so Bauer.
Das Problem werde durch den
aktuell vorliegenden Extrem-
kostenbericht des Instituts für
das Entgeltsystem im Kran-
kenhaus (INEK) auch belegt,
bleibe im Gesetzentwurf je-
doch vollständig unberück-
sichtigt. „Hierdurch fehlen
den baden-württembergischen
Universitätsklinika Mittel in
einer Größenordnung zwi-
schen 10 und 20 Millionen
Euro pro Jahr.“, sagt Bauer.
Der aktuelle Extremkosten
bericht basiere auf Daten des
Jahres 2013. Der Bundesge-
sundheitsminister habe zwar
mitgeteilt, dass erste Erkennt-
nisse aus diesem Bericht in
die Anpassung des Fallpau-
schalenkatalogs für 2015
eingeflossen seien; für 2016
seien weitere Änderungen
vorgesehen. Dies bedeute
aber – unabhängig davon, ob
diese Änderungen tatsächlich
zu Verbesserungen für die
Universitätsmedizin führten –,
dass sich zumindest auch für
das Jahr 2014 bundesweit
nicht gedeckte Kosten in drei-
stelliger Millionenhöhe erge-
ben hätten. Theresia Bauer:
„Diese nachgewiesenen Mehr-
kosten müssen ausgeglichen
und ihr künftiger Ausgleich
auch im Gesetzentwurf ver
ankert werden.“
Extremkosten der Universitätsklinika
berücksichtigen
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer fordert den Ausgleich von
Mehrkosten im Gesetzentwurf des Krankenhausstrukturgesetzes
2016 gibt es keinen gedruckten Seminarkatalog. Alle Schulungen sind weiterhin online abrufbar
Schulungszentrum
den Teig drücken und mit
einem Messer ausschnei-
den. DieSpringerle vonder
Holzform lösen, mit der
Unterseite auf ein gefette-
tes und bemehltes Back-
blech legen und über
Nacht zugedeckt an ei-
nem warmen Ort trock-
nen lassen. Am nächsten
Tag im vorgeheizten Back-
ofen bei circa 160 Grad
15Minuten backen.