Wissenschaftliche Exzellenz, qualitätszentrierte Patient*innenversorgung und die bestmögliche Ausbildung der nächsten Generationen von Mediziner*innen und Pflegefachpersonen: Darin sehen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung am Universitätsklinikum Freiburg, der wir auch unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nachkommen. Trotzdem konnten wir im vergangenen Jahr wichtige Erfolge feiern. Ein besonderer Meilenstein war die Eröffnung unserer neuen Kinder- und Jugendklinik im September 2024, die auf 25.000 Quadratmetern modernste Versorgungskonzepte, heilungsfördernde Architektur und modernste Forschungsflächen in Einklang bringt. Im ebenfalls 2024 eröffneten Radiologischen Interventionszentrum ermöglichen modernste CT- und Angiographie-Technik hochkomplexe minimal-invasive Behandlungen im ambulanten Setting. Durch die Besetzung wichtiger Klinikleitungen konnten wir maßgebliche Impulse in der Weiterentwicklung der Universitätsmedizin Freiburg setzen.
Parallel konnten wir unsere Forschungsstärke weiter ausbauen: Laut DFG-Förderatlas 2024 verzeichnet die Freiburger Universitätsmedizin bundesweit erneut die meisten Drittmittel pro Professor*in; die insgesamt eingeworbenen 109,9 Millionen Euro Drittmittel markieren einen neuen Höchstwert. Auch zwei Sonderforschungsbereiche sowie das Pflegepraxiszentrums, an dem innovative Pflegetechnologien erforscht werden, starteten erfolgreich in ihre zweite Förderphase – ein weiterer Beleg für den hohen Stellenwert von Forschung in Medizin und Pflege an unserem Klinikum. Mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis an Prof. Dr. Robert Zeiser erhält die Freiburger Forschungsstärke bundesweit ein Gesicht.
Diese Erfolge verdanken wir dem Engagement unserer mehr als 15.700 Mitarbeiter*innen sowie starken Partnern in Forschung, Politik und Industrie. Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank. Gemeinsam werden wir weiter die qualitätszentrierte universitäre Spitzenmedizin von morgen gestalten.
Das Universitätsklinikum Freiburg hat auch 2024 wichtige Schritte für die bestmögliche Patient*innenversorgung und eine leistungsstarke Forschung gemacht und damit seine Rolle als Innovationsmotor über die Region hinaus gefestigt.
Erfolge wie die fünfte Auszeichnung des Tumorzentrums Freiburg – CCCF als Onkologisches Spitzenzentrum durch die Deutsche Krebshilfe und die Spitzenposition des Universitätsklinikums Freiburg im „DigitalRadar Krankenhaus“ des Bundesgesundheitsministeriums sind Belege für die Leistungsfähigkeit des Klinikums. Dies kommt direkt den Patient*innen zugute.
Auch in der von der Gesundheitspolitik geforderten Spezialisierung und Vernetzung ist das Universitätsklinikum Freiburg schon heute gut aufgestellt. Das zeigt beispielsweise die 2024 geschlossene Kooperation mit dem Kreiskrankenhaus Emmendingen in der Allgemein- und Viszeralchirurgie.
Gleichzeitig bleibt die wirtschaftliche Situation angespannt, wie sich am Jahresergebnis ablesen lässt. Der Aufsichtsrat begrüßt die eingeleiteten Gegenmaßnahmen und wird den eingeschlagenen Konsolidierungskurs konstruktiv begleiten. Wirtschaftliche Stabilität heute sichert Stärke und Innovationsfähigkeit in der Zukunft.
Der Dank des Aufsichtsrats gilt allen Mitarbeiter*innen sowie dem Vorstand für ihren steten Einsatz in Forschung, Lehre und Patient*innenversorgung.
90.538 stationäre Fälle
982.719 Ambulanzbesuche
2.210 Betten
15.702 Mitarbeiter*innen
davon 2.001 Ärzt*innen und 4.637 Pflegefachpersonen
durchschnittliche Fallschwere (Case-Mix-Index): 1,257
Summe der Bewertungsrelationen (Case-Mix): 101.870
eingeworbene Drittmittel: 109,9 Millionen Euro
Die Gewinn-und-Verlustrechnung sowie die Bilanz finden Sie am Ende des Jahresrückblicks.
Im September 2024 übergab Ministerpräsident Winfried Kretschmann den Schlüssel zur neuen Kinder- und Jugendklinik in einem Festakt an das Universitätsklinikum Freiburg. Auf einer Gesamtfläche von 25.000 Quadratmetern bietet die neue Kinder- und Jugendklinik Platz für 156 Betten sowie Untersuchungsräume, Labore und Verwaltungsbereiche. Beim Tag der offenen Tür machten sich mehrere Tausend Besucher*innen ein Bild von dem neuen Gebäude, das eigens nach dem Prinzip der Heilenden Architektur entwickelt wurde. Auch der Umzug Ende September lief wie am Schnürchen.
Seit Januar 2024 vertritt Ministerialrätin Dr. Layla Distler das baden-württembergische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration im Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Freiburg. Die Rolle der Universitätsklinika im Versorgungssystem ist in den letzten Jahren noch wichtiger geworden, insbesondere in der Steuerung und Koordination in ihren Regionen. Mit der Beteiligung des Sozialministeriums fließt diese Perspektive verstärkt in die Arbeit der Aufsichtsräte ein.
Als externer Sachverständiger bringt Professor Dr. Christof von Kalle seit April 2024 seine umfangreichen Erfahrungen im Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Freiburg ein. Der Onkologe hat seit 2019 die Professur für Klinisch-Translationale Wissenschaften am Berlin Institute of Health (BIH) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin inne und leitet als Gründungsdirektor das gemeinsame Klinische Studienzentrum von BIH und Charité.
Prof. Dr. Fabian Cieplik leitet seit Januar 2024 die Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg. Sein Fokus liegt auf der Präventivzahnmedizin, der digital unterstützten Fertigung von Kronen und Teilkronen sowie auf der Forschung zur oralen Mikrobiologie und Immunologie. Er folgt auf Prof. Dr. Elmar Hellwig.
Seit März 2024 ist Prof. Dr. Steffen Eisenhardt Ärztlicher Direktor der Klinik für Plastische und Handchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg, die er seit April 2021 bereits kommissarisch leitete. Eisenhardt möchte das Spektrum der rekonstruktiven Mikrochirurgie ausweiten und robotisch-assistierte Leistungen ausbauen, um die Patient*innensicherheit weiter zu erhöhen.
Prof. Dr. Heinz Wiendl ist seit Oktober 2024 als Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie am Universitätsklinikum Freiburg im Amt. Sein Schwerpunkt liegt auf der integrativen Verbindung modernster diagnostischer und therapeutischer Ansätze mit einem klaren Fokus auf Neuroimmunologie und Neuroinflammation. Er folgt auf Prof. Dr. Cornelius Weiller.
Das Universitätsklinikum Freiburg hat im Juli 2024 das Radiologische Interventionszentrum (RIZ) eingeweiht. Das 460 Quadratmeter große Zentrum enthält drei Eingriffsräume, ausgestattet mit modernster Bildgebung, in denen minimal-invasive Behandlungen bei höchster Sicherheit erfolgen. Es ist eines von wenigen Zentren in Deutschland, in denen hochkomplexe radiologische Eingriffe unter dem kombinierten Einsatz von Computertomografie und Angiografie durchgeführt werden.
Das Tumorzentrum Freiburg – CCCF am Universitätsklinikum Freiburg wurde zum fünften Mal von der Deutschen Krebshilfe als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet, wie die Stiftung im Juli 2024 bekanntgab. Die Förderung in Höhe von 3,8 Millionen Euro über vier Jahre ermöglicht es, die herausragende Arbeit in der Patient*innenversorgung und Krebsforschung fortzusetzen und stetig weiterzuentwickeln, wie dies seit der Gründung des Zentrums vor 45 Jahren kontinuierlich getan wird.
Zwischen dem Kreiskrankenhaus Emmendingen und der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg besteht seit Oktober 2024 eine enge Kooperation. Ziel ist die Stärkung der wohnortnahen Versorgung durch eine Verbreiterung des chirurgischen Angebots. Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten immer dort zu behandeln, wo dies am besten und schnellsten möglich ist. Gleichzeitig bleibt die Abteilung, sowohl medizinisch als auch personell, vollständig am Kreiskrankenhaus.
Prof. Dr. Robert Zeiser, Forschungsgruppenleiter am Universitätsklinikum Freiburg, erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025 als einer von zehn Preisträger*innen, gab die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Dezember 2024 bekannt. Der Preis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert. Zeiser erforscht seit vielen Jahren, wie Stammzelltransplantationen in der Krebstherapie sicherer und wirksamer werden. Seine Forschung hat bereits zu konkreten neuen Krebstherapien geführt.
Das Universitätsklinikum Freiburg hat im Juni 2024 offiziell das Zentrum für Zell- und Gentherapie gegründet. Dieses neue Zentrum bündelt die wissenschaftlichen und klinischen Aktivitäten im Bereich der Zell- und Gentherapie und zielt darauf ab, die Behandlungsmöglichkeiten für Patient*innen zu verbessern und die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat im November 2024 die Weiterförderung von zwei Sonderforschungsbereichen (SFB) der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg bekannt gegeben. Im SFB 1453 „Nephrogenetik (NephGen)” suchen Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen anhand genetischer Informationen nach Mechanismen, die Nierenerkrankungen zugrunde liegen. NephGen wird in den kommenden vier Jahren mit 12 Millionen Euro gefördert. Ebenfalls für vier Jahre wird der Transregio 167 „NeuroMac“ mit 12 Millionen Euro gefördert, davon gehen rund fünf Millionen nach Freiburg. Die Forschenden aus Freiburg, München und Israel untersuchen, wie Immunzellen des Gehirns mit Zellen der Blutgefäße des zentralen Nervensystems interagieren und welche Rolle sie im gesunden und kranken Gehirn spielen.
Das Pflegepraxiszentrum (PPZ) am Universitätsklinikum Freiburg startete 2024 in seine zweite Förderphase: Als Teil des Clusters „Zukunft der Pflege“ wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bis 2029 mit rund vier Millionen Euro gefördert. Im PPZ forschen der Pflegedienst, die Sektion für Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung, das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Freiburg und die Hochschule Furtwangen seit 2018 gemeinsam an innovativen Pflegetechnologien in der stationären Akutpflege und überprüfen deren Wirksamkeit, Akzeptanz und Praxistauglichkeit.
Das Universitätsklinikum Freiburg begann im April 2024 mit dem Umbau der Lutherkirche. Künftig sollen hier ein Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg sowie ein Phantomsaal für das Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg untergebracht werden.
Der erste Spatenstich für das neue Technologie-Innovations-Labor (TIL) wurde im November 2024 am Universitätsklinikum gesetzt. Dieses Projekt ist das Herzstück einer strategischen Partnerschaft zwischen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, dem Universitätsklinikum Freiburg und Varian, ein Unternehmen von Siemens Healthineers. Gemeinsam verfolgen die Partner das Ziel, die Zukunft der Strahlentherapie zu gestalten und innovative Behandlungsmethoden für Patient*innen zu entwickeln. Für Bau und Ausstattung teilen sich die Projektpartner die Kosten von rund acht Millionen Euro.
Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, fand im April 2024 unter der Koordination der Stabsstelle Katastrophenschutz des Universitätsklinikums Freiburg und des Amts für Brand- und Katastrophenschutz (ABK) die bisher größte Notfallübung auf dem Gelände des Universitätsklinikums statt. An dem Übungsszenario mit einem Brand im Neubau der Kinder- und Jugendklinik waren mehr als 300 Personen beteiligt.
Die Organspende-Kampagne #Freiburgentscheidetsich, die von der Stadt Freiburg, dem Universitätsklinikum Freiburg und dem Bundesverband der Organtransplantierten, Regionalverband Südbaden initiiert wurde, erreichte innerhalb eines halben Jahres mit über einem Dutzend Veranstaltungen und zahlreichen Aktionen weit mehr als 40.000 Menschen. Beim bundesweiten Tag der Organspende, einer Aktion im SC-Stadion und zahlreichen weiteren Veranstaltungen wurden insgesamt 12.000 Organspendeausweise verteilt und viele weitere Menschen auf das digitale Organspenderegister aufmerksam gemacht.
Das Universitätsklinikum Freiburg bekennt sich klar zu Chancengleichheit und Vielfalt. Anlässlich des bundesweiten Diversity-Tags im Mai 2024 machten zwei eigens gestaltete Straßenbahnen im Freiburger Stadtgebiet sichtbar, dass sich das Klinikum bewusst auf den Weg gemacht hat, um eine diskriminierungsfreie Zukunft zu gestalten.
Warum Spitzenmedizin? Warum Forschung, die Jahre dauert? Vier Patient*innen geben in einem Video einen persönlichen Einblick in ihr Leben und zeigen, was es bedeutet, an Grenzen zu gelangen, Hoffnungen wiederzufinden, und ein Leben zu leben, das nur durch Spitzenmedizin möglich wurde. Weil jeder Moment zählt. Weil jedes Leben zählt.
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2024 | 2023 |
Erträge |
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Erlöse aus Krankenhausleistungen |
794.295 | 743.007 |
Weitere Erlöse aus Krankenhausbetrieb (u.a. ambulante Leistungen) |
484.074 | 457.051 |
Sonstige Erlöse / Erträge |
38.652 | 60.276 |
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Aufwand |
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Personalaufwand |
-616.624 | -562.270 |
Bezogene Leistungen der Medizinischen Fakultät |
-190.510 | -177.023 |
Sachaufwand / Materialaufwand |
-396.420 | -375.946 |
Sonstige Aufwendungen |
-152.376 | -153.095 |
Aufwendungen für übrige bezogene Leistungen |
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Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen |
-12.382 | -11.888 |
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Betriebsergebnis |
-51.291 | -19.888 |
Finanzergebnis und Steuern |
-4.626 | -2.047 |
Neutrales Ergebnis |
-43 | 9.689 |
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Jahresergebnis |
-55.960 | -12.246 |
2024 | 2023 | ||
Aktiva | |||
Anlagevermögen | 833.502 | 780.752 | |
Immaterielle Vermögensgegenstände | 2.315 | 2.953 | |
Sachanlagen | 824.829 | 771.441 | |
Finanzanlagen | 6.358 | 6.358 | |
Umlaufvermögen | 373.723 | 381.219 | |
Vorräte | 64.845 | 62.574 | |
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 288.396 | 237.250 | |
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten | 20.482 | 81.395 | |
Rechnungsabgrenzungsposten | 524 | 123 | |
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung | 644 | 449 | |
Summe Aktiva | 1.208.393 | 1.162.543 | |
Passiva | |||
Eigenkapital | 41.359 | 97.320 | |
Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens | 586.340 | 564.739 | |
Rückstellungen | 156.961 | 161.971 | |
Verbindlichkeiten | 423.590 | 334.863 | |
Rechnungsabgrenzungsposten | 143 | 3.650 | |
Summe Passiva | 1.208.393 | 1.162.543 |