Das Magazin 1 - 2018

17 TOBEN ERLAUBT „Fördern Sie den natürlichen Bewegungsdrang Ihres Kindes“, empfiehlt der Diabetologe allen betroffenen Eltern. Beim Sport, aber auch beim Herumtoben mit Freunden wird überschüssige Glukose abgebaut. Auch hier gilt: „Solange Sie die Blutzuckerwerte genau im Blick behalten, dürfen sich Kinder und Jugendliche nach Herzenslust verausgaben.“ WAS TUN BEI UNTER- ODER ÜBERZUCKER? „Wichtig ist es, die Warnzeichen für Unterzucke- rungen zu erkennen, um richtig zu reagieren“, sagt Spiekerkötter. Frühe Warnzeichen sind Bläs- se um Mund und Nase, Schweißausbrüche, schneller Puls und Zittern sowie Unruhe. „Eine Unterzuckerung lässt sich schnell mit Kohlenhy- draten beseitigen, die sofort ins Blut gehen. Am einfachsten ist es, Traubenzucker zu essen oder Fruchtsaft zu trinken“, rät Spiekerkötter. Bei einem zu hohen Blutzucker tritt starker Durst oder häufiger Harndrang auf. „Informieren Sie auch Lehrerinnen, Kindergärtner und andere Betreuungspersonen über die Erkrankung Ihres Kindes, damit auch sie im Ernstfall richtig re- agieren können“, sagt die Kinderärztin. VERGLEICHSWERTE FÜR BESSERE THERAPIEN Essen, Sport und Insulin wirken sich bei Menschen mit Diabetes sehr unterschiedlich aus. Um Behandlungsergebnisse bei Diabetes zu verbessern, wurde in Deutschland die Initiative Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation DPV gegründet. Wichtige Messwerte wie der Gluko- sewert werden zentral gesammelt und anony- misiert ausgewertet. „Diese Datenbank ist mitt- lerweile das weltweit größte Netzwerk für Typ-1- und Typ-2-Diabetiker und leistet einen großen Beitrag zur Therapieforschung“, sagt Schwab. Auf Grundlage der seit den 1990er-Jah- ren gesammelten Daten konnten Freiburger Experten eine ganze Reihe wichtiger Beiträge in renommierten diabetologischen und pädiatri- schen Fachzeitschriften publizieren. Zudem er- leichtert das Programm die Qualitätssicherung der pädiatrischen Diabetes-Behandlung. Dies hat zur erfolgreichen Zertifizierung der Freibur- ger Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugend- medizin als Einrichtung zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes durch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft geführt. » „Wenn junge Diabetes- Patienten die eigene Krankheit gut kennen, gewinnen sie ihre Unabhängigkeit zurück.“ Professor Dr. Ute Spiekerkötter, Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Freiburg KONTAKT Ambulanz der Pädiatrischen Endokrinologie und Diabetologie Terminvereinbarung per Telefon: 0761 270-43030 das magazin 01 | 2018 Schwerpunkt Diabetes

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