Das Magazin 1 - 2018

16 FRÖHLICH UND AKTIV MIT DIABETES Dank des medizinischen Fortschritts können Kinder mit Typ-1-Diabetes ein normales Leben führen. Dennoch gibt es einiges zu beachten. Etwa 30.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren sind in Deutschland an Typ-1-Diabetes erkrankt, Tendenz stei- gend. „Anders als früher können wir erkrankten Kindern und Jugendlichen heute Mut machen, dass ihr Leben mit all den Herausforderungen in Schule, Beruf, Sport und Reisen fast genauso weitergehen kann wie bisher“, sagt Professor Dr. Ute Spiekerkötter. „Aller Anfang ist schwer, und die Patientinnen und Patienten müssen erst einmal viel über ihre Krankheit lernen“, erklärt die Ärztliche Di- rektorin der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugend- medizin am Universitätsklinikum Freiburg. So muss re- gelmäßig der Blutzucker gemessen und Insulin gespritzt werden. Die Ernährungsempfehlungen sind hingegen heute dieselben wie bei gleichaltrigen Kindern ohne Dia- betes. „Wenn die Kinder und Jugendlichen die eigene Krankheit gut kennen, gewinnen sie ihre Unabhängig- keit zurück. Das ist gerade jugendlichen Betroffenen sehr wichtig“, weiß Spiekerkötter. Insgesamt haben neue medizinische Entwicklungen wie Blutzuckersensoren und Insulinpumpen eine große Erleichterung für die Betroffenen gebracht. AUF DIE ERNÄHRUNG ACHTEN „Kinder mit Diabetes können alles essen, sogar Zucker“, sagt auch Professor Dr. Karl Otfried Schwab. Der Oberarzt an der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg leitet die Pädiatri- sche Endokrinologie und Diabetologie. Wichtig sei jedoch, die Blutzuckerwerte exakt zu überprüfen und die Insu- linmenge anzupassen. Das kann vor allem in ungewohn- ter Umgebung, zum Beispiel auf Reisen, zur Herausforde- rung werden. „Am Universitätsklinikum Freiburg setzen wir gerade bei Kindern gerne einen Sensor ein, der den Blutzucker kontinuierlich im Unterhautfettgewebe an Bauch oder Arm misst. So müssen sie viel weniger pieksen“, sagt Schwab. das magazin 01 | 2018 Schwerpunkt Diabetes

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