Das Magazin 1 - 2018

8 UNBLUTIGE BLUTZUCKERMESSUNG Nicht nur bei den Medikamenten gibt es vielversprechende Neuerun- gen. Auch die Blutzuckermessung wird stetig einfacher. „In fünf Jah- ren wird sich keiner mehr in den Finger stechen müssen“, ist sich der Diabetologe sicher. Beim Flash-Glu- cose-Monitoring-System misst ein Sensor im Unterhautfettgewebe an Oberarm oder Bauch den Blutzucker und dieser kann beliebig häufig ab- gelesen werden. Sogenannte CGM- Geräte funktionieren ähnlich, aber zeichnen die Blutzuckerwerte sogar kontinuierlich auf und warnen vor einer Unterzuckerung. Seit 2017 übernehmen auch die Kranken­ kassen die Kosten für diese Geräte. FORSCHUNG FÜR NEUE THERAPIEN Ständig werden weitere innovative Therapieansätze für Typ-2-Diabetes erforscht und erprobt. Schlauchein- sätze im Darm helfen bei besonders hohemÜbergewicht, Blutzucker und Gewicht zu senken (siehe Seite 13). Außerdem ist Seufert mit seiner Ar- beitsgruppe Botenstoffen auf der Spur, die die körpereigene Insulin- produktion wieder ankurbeln und damit den Vormarsch der Volks- krankheit Diabetes stoppen könnten. Doch den wichtigsten Beitrag kann jeder selbst leisten: „Gesunde Ernäh- rung und ausreichend Bewegung sind die wirksamste Vorsorge“, wird Seufert nicht müde zu betonen. RUNDUM BESTENS BETREUT Am Universitätsklinikum Freiburg sorgt ein interdisziplinäres Team für die optimale Betreuung von jährlich rund 6.000 Diabetes-Patienten aus ganz Südbaden und weit darüber hi- naus. Neben Diabetologen sind auch Kardiologen, Nephrologen, Angiolo- gen, Neurologen, Augenärzte sowie Diabetesberaterinnen, Ernährungs- beraterinnen, Physiotherapeuten, medizinische Fußpfleger und ortho- pädische Schuhmacher (siehe Seite 10) involviert Betreuung für Schwangere: Ein be- sonderer Schwerpunkt der Diabetes- Ambulanz am Universitätsklinikum Freiburg ist die Betreuung von Schwangeren. Der sogenannte Ges­ tationsdiabetes tritt erstmals in der Schwangerschaft auf und macht eine besonders sorgfältige, engma- schige Betreuung nötig, da ein er- höhter Blutzuckerspiegel beim Unge- borenen zu Wachstumsstörungen und Fehlern bei der Anlage und Aus- reifung von inneren Organen, aber auch zu vielfachen Komplikationen bei der Geburt führen kann. Schulungen für Patienten: Alle am- bulanten und stationären Patienten sowie deren Angehörige können an den Einzel- und Gruppenschulungen teilnehmen, die regelmäßig von der Diabetesberatung des Universitäts- klinikums Freiburg angeboten werden. Dort erhalten sie maßge- schneiderte Tipps zu Ernährung, Medikamenten, Blutzucker-Messge­ räten und Insulinpumpen und lernen, die ersten Anzeichen für Unterzuckerung richtig zu deuten. Kinder und Jugendlichemit Diabetes werden in der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin betreut (siehe Seite 16). Fortbildung für Pflegekräfte: In jährlichen Fortbildungen werden diabetesversierte Pflegekräfte aus­ gebildet. In dem zweitägigen Kom- paktkurs lernen die internen und externen Teilnehmer, was bei der Pflege und Versorgung von Diabetes­ patienten zu berücksichtigen ist. Ne- ben der Blutzuckerkontrolle stehen auch Wundmanagement sowie Vor- und Nachsorge bei längeren Operati- onen auf dem Stundenplan. I der Typ-2-Diabetiker sind übergewichtig KONTAKT Univ.-Prof. Dr. med. Jochen Seufert, FRCPE Abteilung Endokrinologie und Diabetologie Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg Telefon: 0761 270-34200 jochen.seufert@uniklinik-freiburg.de Diabetesberatung des Universitätsklinikums Freiburg Telefon: 0761 270-39590 Fortbildung zur diabetes­ versierten Pflegekraft Schulungszentrum, Akademie für Medizinische Berufe Telefon: 0761 270-84970 carolin.hajduk@ uniklinik-freiburg.de aller Todesfälle in Deutschland gehen auf Diabetes zurück das magazin 01 | 2018 Schwerpunkt Diabetes

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