Das Magazin 1 - 2019

Wie lässt sich eine stark vergrößerte Prostata behandeln? In solchen Fällen ist die in Freiburg bestens eta- blierte Holmium-Laser-Methode (HoLEP) das Mittel der Wahl. Dabei wird das gesamte Ade- nom (der Drüsenanteil der Prostata) entfernt und der Patient ist dauerhaft beschwerdefrei. Diese Operation gilt als Referenz-Verfahren oder sogenannter Gold-Standard. Die meisten Patienten profitieren von dieser Methode. Das Universitätsklinikum Freiburg ist einer der größten Anbieter dieser Technik in Deutsch- land. Aber auch die Resektion der Prostata (im Volksmund oft als „Hobeln“ bezeichnet) ist bei kleineren Prostaten eine sehr gute Möglichkeit, Abhilfe der Beschwerden zu schaffen. Hier kann häufig sogar der Samenerguss erhalten bleiben. Wie entscheiden Sie, welche Methode angewen- det wird? Neben der Stärke der Beschwerden und der Größe der Prostata ist vor allem der Wunsch des Patienten ausschlaggebend: Ist ihm eine dauerhafte Beschwerdefreiheit wichtig oder eine unveränderte Sexualität? Deshalb spre- chen wir mit jedem Patienten ausführlich über die jeweiligen Vor- und Nachteile. Die Verfah- ren, die Gewebe abtragen (HoLEP, Resektion), verschaffen in der Regel über viele Jahre eine deutliche Besserung der Beschwerden. Alle an- deren minimalinvasiven Verfahren haben in der Regel eine kürzere Wirkdauer. Professor Dr. Christian Gratzke hat in München und Wien studiert und war zuletzt als Leitender Oberarzt an der Urologischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Seit Oktober 2018 ist er Ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Freiburg. Zu seinen Schwerpunkten gehört die minimalinvasive Diagnostik und Therapie von Prostatakarzinomen. „Der Wunsch des Patienten zählt: Ist ihm eine dauerhafte Beschwerdefreiheit wichtig oder eine unveränderte Sexualität?“ » 25 das magazin 01 | 2019

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