Das Magazin 2 - 2019

Dank hochauflösender Mikroskope haben die Neurochirurgen während der Operation sämtliche kleinen Blutgefäße, Venen und Arterien im Blick. SCHONENDE EINGRIFFE BEI KOMPLEXEN BEFUNDEN „Noch vor wenigen Jahrzehnten ging es vor allem darum, den Tu- mor möglichst vollständig zu ent- fernen“, erzählt Beck. „Heute sind wir einen großen Schritt weiter und haben das Ziel, trotz Operation sämtliche Hirnfunktionen zu er- halten und dem Patienten keine zu- sätzlichen Schädigungen zuzufü- gen.“ Gleichzeitig sind die Eingriffe wesentlich schonender geworden: Die Zugänge und Schnitte sind klei- ner, der Heilungsprozess ist kürzer und die Patienten können schneller wieder nach Hause. Außerdem hat sich das Behandlungsspektrum dank der modernen Techniken massiv erweitert. Heute wird bei Tumoren und anderen Hirnerkran- kungen operiert, die noch vor weni- gen Jahren als inoperabel galten. „Bei einem Kavernom, also einer Ge- fäßmissbildung im Hirnstamm, haben wir früher gesagt: Da kann man nichts machen“, erinnert sich Beck. „Heute verlassen diese Patien- ten die Klinik nach der Operation zu Fuß.“ EIN FELD FÜR HOCH- TRAINIERTE SPEZIALISTEN Die Schwierigkeit der Mikrochirurgie im Zentralnervensystem: Sie ist kom- plex und kompliziert. Wer sie perfekt beherrschen will, muss üben, üben, üben. „Und das ein Leben lang, das ist ein Feld für hochtrainierte Spezialis- ten“, sagt Beck. Am Universitätsklini- kumFreiburg arbeiten dieNeurochiru- rgen in sechs OP-Sälen. Jeder Patient wird standardmäßig mit den High- Tech-Geräten operiert. „Nur so be- kommt jeder Arzt die nötige Routine und wir können bei besonders kom- plexen Fällen auf die gesammelte Er- fahrung zurückgreifen“, sagt der Neurochirurg. I MIKROCHIRURGIE BEI HIRNTUMOREN „Wer die Mikrochirurgie perfekt beherrschen will, muss üben, üben, üben.“ 14 das magazin 02 | 2019

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