Das Magazin 2 - 2019

Schmerzen in der Hüfte, Probleme beim Laufen: Eine Patientin denkt an Osteoporose. Am Universitätsklinikum Freiburg erhält sie eine erschütternde Diagnose – und eine Therapie, die ihr ein fast normales Leben ermöglicht. Zunächst dachte sich Silke L. nicht viel dabei, als ihre Hüftknochen zu schmerzen begannen. Sie war zwar erst 47 Jahre alt, vermutete aber eine beginnende Osteoporo- se oder Rheuma. ZumHausarzt ging sie trotzdem erst, als die Schmerzen nach einigen Monaten immer schlimmer wurden und der abendliche Spaziergang zur Qual wurde. Der Hausarzt schickte sie zum Spezialisten ans Universi- tätsklinikum Freiburg. Hier erhielt sie die erschreckende Diagnose: Brustkrebs mit Metastasen in den Knochen. Silke L. fiel aus allen Wolken. „Knochenschmerzen können in bestimmten Fällen An- zeichen von Knochenmetastasen sein“, erklärt Professor Dr. Georg Herget, Oberarzt an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg. Als Leiter der Spezialsprechstunde und des Tumorboards „Knochenmetastasen“ am Tumorzentrum Freiburg – CCCF betreut er viele Patienten, bei denen der Krebs in die Knochen gestreut hat. „Mehr als jeder zweite Krebspatient entwickelt im Laufe der Erkrankung Knochenmetas- tasen – besonders häufig bei Brust-, Prostata- oder Lungentumoren“, so der Experte. Häufig sind Knochen- metastasen aber auch die Erstmanifestation einer Tumorerkrankung. In der Klinik für Orthopädie und Un- fallchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg betrifft das in etwa jeden fünften Patienten. Die Diagnose metastasierter Brustkrebs raubte Silke L. erst einmal jeden Lebensmut. Doch nachdem der Tumor in der Brust operativ entfernt wurde, hat sie die Erkran- kung dank einer Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung im Griff. „Heute beraten wir in einem Team von Ärzten verschiedener Fachrichtungen, wel- che Therapie wir einem Patienten mit Knochenme­ tastasen empfehlen. Dies kann in bestimmten Fällen eine Operation einschließen. So können viele Patienten mit ihrer Krebserkrankung mobil und selbstständig bleiben und haben noch ein langes und erfülltes Leben“, erklärt Professor Herget. Auch wenn Silke L. nicht geheilt werden konnte, kann sie heute trotz ihrer Erkrankung wieder ein größtenteils normales Leben führen. Sie achtet auf ein möglichst niedriges Stresslevel, geht spazieren und macht sogar wieder kleine Wanderungen durch die Weinberge hinter ihrem Haus. I UNHEILVOLLE KNOCHEN- SCHMERZEN PATIENTENGESCHICHTE 25 das magazin 02 | 2019

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