ampuls 6 - 2017

7 6/2017 Das Zentrallabor der Uniklinik arbeitet rund um die Uhr. Täglich nimmt es 1200 Aufträge an – das entspricht bis zu 5000 unterschiedlichen Probenröhrchen Über den Eingang zur Medizini‑ schen Klinik geht es ins Unterge‑ schoss. Hier reiht sich Labortür an Labortür. Wer sie öffnet, blickt auf unzählige Röhrchen mit den verschiedensten Körperflüs‑ sigkeiten, die mithilfe eines be‑ eindruckenden Geräteparks ana‑ lysiert werden. „Willkommen im Zentrallabor“, sagt Dr. Armin Buchwald. Der Oberarzt arbeitet dort seit 2003 und ist Facharzt für Laboratoriumsmedizin am Insti‑ tut für Klinische Chemie und La‑ boratoriumsmedizin der Unikli‑ nik. Neben der hämatologischen Diagnostik ist er auch für die Koordination der über den ge‑ samten Campus verteilten pa‑ tientennahen Laborgerätesyste‑ me verantwortlich. Mit der Rohrpost ins Labor Ein Rohrpostbehälter nach dem anderen gleitet aus einer Öff‑ nung in der Probenannahme. Hier, im logistischen Herzstück des Labors, wird das Untersu‑ chungsgut erfasst, vorbereitet und an die verschiedenen Ar‑ beitsplätze verteilt. Die Annah‑ me dient auch als Probendreh‑ scheibe, um unterschiedlichste Materialien an Institute des Kli‑ nikums, wie zum Beispiel die Mikrobiologie und Hygiene, so‑ wie an externe Laboratorien wei‑ terzuleiten. „Rund um die Uhr im Einsatz“ 1200 Aufträge schicken die Sta- tionen täglich ins Zentrallabor – dies entspricht bis zu 5000 un- terschiedlichen Probenröhrchen. „Wir sind rund um die Uhr im Einsatz“, sagt Armin Buchwald. Trotz einiger nahezu vollauto‑ matisch arbeitender Maschinen ist der Mensch unverzichtbar. Die technischen Mitarbeiter sind neben der Bedienung, War‑ tung und Überwachung der korrekten Gerätefunktion zu‑ sätzlich auch mit aufwendigen Der Mensch hat das letzte Wort Dr. Armin Buchwald ist Facharzt für Laboratoriums- medizin und arbeitet seit 2003 im Zentrallabor manuellen Untersuchungsmetho- den beschäftigt. Die Expertise vonMenschen ist immer noch gefragt Gerade in einem Universitätskli‑ nikum stoßen auch moderne Analysengeräte aufgrund der zum Teil hoch pathologischen Befunde immer wieder an ihre Grenzen. Dann ist die Expertise des Laborpersonals gefragt – sei es zur Beurteilung eines Blut‑ ausstrichs oder zur Malaria- diagnostik. Auch bei der tech- nischen und medizinischen Validation (Begutachtung) der Ergebnisse ist die Beurteilung durch einen Fachmann oder eine Fachfrau unerlässlich. Ergebnisse innerhalb von zwei Stunden Etwa 800 Parameter (Einzelana‑ lysen) werden vom Zentrallabor angeboten. In der Regel sind die Ergebnisse innerhalb von zwei Stunden verfügbar. Ein Notfall wird meist in 60 Minuten und ein Eilnotfall innerhalb von 30 Minuten berichtet. Armin Buch‑ wald wirft einen Blick in die Zu‑ kunft des Zentrallabors. „Ich rechne damit, dass die Unter‑ scheidung zwischen Notfall- und Routineprobe in den nächs‑ ten Jahren nicht mehr notwendig sein wird.“ Denn bis dahin, so der Plan, könnten die Arbeitsab‑ läufe und Tests so weit optimiert sein, dass auf eine gesonderte Kennzeichnung von Notfallpro‑ ben verzichtet werden kann. Die Mitarbeiter der Notauf- nahme blicken online ins Labor Die enge Verzahnung mit den klinischen Abteilungen zeigt sich besonders im Notfallzen­ trum bei lebensbedrohlichen Er‑ krankungen. Seit letztem Jahr „blicken“ die Mitarbeiter der Not- aufnahme über einen speziell eingerichteten Befundmonitor sozusagen „online“ in das Zen­ trallabor. Dies ermöglicht eine zügigere Behandlung und zeit‑ nahe Verlegung der Patienten in die weiterbehandelnden Fachab‑ teilungen. Hier werden die Proben ange- nommen und verteilt Sie sind Teil des beeindruckenden Geräteparks des Zentrallabors der Uniklinik: die Analysengeräte Hämatologie

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