ampuls 2 - 2018

2 2/2018 2/2 P egeexpertin Simone Hock von der Frühchenintensivstation Eckstein der Kinderklinik wurde als Mitglied in die Nationale Stillkommission berufen Simone Hock ist zum 1. Februar 2018 für drei Jahre in die Natio- nale Stillkommission berufen worden. Ein Ehrenamt, für das sie der Berufsverband Kinder- krankenpflege Deutschland e.V. nominiert hatte. „Ich freue mich auf die Arbeit dort“, sagt die Pfle- geexpertin auf Station Eckstein, die zur Kinderklinik gehört. Auf der Frühchenstation steht die gelernte Kinderkrankenschwes- ter und studierte Pflegewissen- schaftlerin täglich am Patienten- bett und kennt die Situation der Kinder und Angehörigen ganz genau. Ihre langjährigen Praxis- erfahrungen möchte die 42-Jäh- rige künftig in die Nationale Stillkommission einbringen. Die bundesweit tätige Kom- mission wurde 1994 gegründet und hat seit dem Jahr 2002 ihren Sitz im Bundesinstitut für Risi- kobewertung – eine Einrichtung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Die Kommission berät die Bun- desregierung, gibt Richtlinien und Empfehlungen heraus und unterstützt Initiativen zur Besei- tigung bestehender Stillhinder- nisse. Damit will sie dazu beitra- gen, dass Stillen immer mehr zur normalen Ernährung für Säuglin- ge wird, soweit es für Mutter und Kind möglich und gewünscht ist. „Bei meiner Arbeit beschäftige ich mich ständig mit diesem The- ma“, sagt Simone Hock. Der hohe Stellenwert des Stillens Kindergeld: Ende einer Ära Zum 1. April hat die Familienkasse der Uniklinik der Bundesagentur für Arbeit die Zuständigkeit für die Auszahlung von Kindergeld übergeben Unter anderem berät und in- formiert sie – neben den Still- und Laktationsberaterinnen der Frauen- und Kinderklinik – Müt- ter zum richtigen Stillen. Denn gerade auf Station Eckstein, wo zu früh geborene Kinder und de- ren Eltern betreut werden, ist es besonders wichtig, in kleinen Schritten die Mutter-Kind-Bin- dung auch durchs Stillen zu vertiefen. „Muttermilch-Lolli“ für die allerkleinsten Frühchen Auch wenn es viele Hindernis- se dabei gibt, kann Simone Hock oft mit Tricks und Fachwissen weiterhelfen: Da zum Beispiel P egeexpertin Simone Hock ist jetzt auch bundesweit aktiv Im März 2018 haben alle Be- schäftigten der Uniklinik, die Kindergeld beziehen, einen Brief des Geschäftsbereichs Personal erhalten. Denn am 1. April ende- te eine Ära am Klinikum: Die klinikeigene Familienkasse, die bislang für Festsetzung und Aus- zahlung des Kindergelds zustän- dig war, übergab an diesem Stichtag ihre Aufgaben an die Familienkasse der Bundesagen- tur fürArbeit (BA). Diese betreut nun auch die Beschäftigten der Uniklinik. „Hintergrund für die- sen Wechsel ist eine gesetzliche Änderung“, sagt Nadine Brödlin, Abteilungsleiterin Personalab- rechnung. Denn die Bundesre- gierung hat mit dem Gesetz zur Beendigung der Sonderzustän- digkeit der Familienkassen des ö entlichen Dienstes im Bereich des Bundes vom 8. Dezember 2016 eine grundlegende struktu- relle Reform der Zuständigkei- ten der Familienkassen des öf- fentlichen Dienstes eingeleitet. Hintergrund ist, dass 14 Famili- enkassen der Bundesagentur für Arbeit das Kindergeld für rund 87 Prozent aller Kinder in Deutschland bearbeiten. Für die übrigen 13 Prozent der Kinder von ö entlich Be- diensteten bearbeiten jedoch insgesamt mehr als 8000 Fami- lienkassen des ö entlichen Dienstes die Festsetzungen und Auszahlungen des Kindergeldes. „Eine Gleichmäßigkeit der Rechtsanwendung und ein mo- derner Verwaltungsvollzug ist bei einer derart hohen Anzahl von Familienkassen nur schwer zu erreichen“, sagt Nadine Brödlin. Für den Bereich von Ländern und Kommunen erhal- ten die ö entlichen Arbeitgeber mit der Reform die Möglichkeit, ihre Zuständigkeit und Fallbear- beitung an die Bundesagentur abzugeben. Das hat die Unikli- nik nun getan. Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter gab es beim Wechsel nichts zu tun. Alle Kin- dergeldfälle wurden direkt vom Geschäftsbereich Personal an die BA übergeben. Man musste weder einen neuen Antrag stel- len, noch bereits eingereichte Unterlagen und Nachweise er- neut einreichen. Das Kindergeld kommt jetzt nicht mehr mit dem Gehalt Einzig über die kindergeldab- hängigen Entgeltbestandteile – sogenannte Besitzstandszula- gen – entscheidet die Uniklinik weiterhin eigenständig. Und: Wer einen Vertrag über eine „Riester-Rente“ abgeschlossen hat, sollte dem Riester-Anbieter über den Zeitpunkt des Zustän- digkeitenwechsels zur Familien- kasse der BA und die von dort vergebene neue Kindergeld- nummer Bescheid geben, damit die Kinderzulage weiterhin berücksichtigt wird. Alle Beschäftigten der Unikli- nik haben inzwischen Post von der BA erhalten und wurden über ihre künftigen Ansprech- partnerinnen und -partner infor- miert. Nadine Brödlin: „Ich bin zuversichtlich, dass jeder, der eine Frage hat, durch die BA gut beraten wird.“ Eine Änderung gibt es aller- dings im Ablauf. Das Kinder- geld wird jetzt nicht mehr mit dem Gehalt der Uniklinik aus- gezahlt, sondern von der BA im Laufe eines jeden Anspruchs- monats auf das angegebene Konto überwiesen. Kostenfreie Service-Rufnummer der Bundes- agentur für Arbeit: 0800 4 5555 30 Telefonische Servicezeiten montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr Kontakt Bundesagentur den allerkleinsten Frühchen mit ein paar 100 Gramm Geburtsge- wicht die Brust nicht sofort ge- reicht werden kann, bekommen diese Kinder zum Beispiel einen „Muttermilch-Lolli“. Diesen Be- gri haben Eltern erfunden: Der Lolli ist ein in Muttermilch ge- tunktes Wattestäbchen, an dem die Frühchen nuckeln können. Um ihr Kind mit Muttermilch ernähren zu können, pumpen viele Mütter ab – und manche der Frauen nutzen dabei sogar die Möglichkeit, ihre Milch an- deren zu spenden und lassen sie dafür in der Frauenmilchbank der Uniklinik einfrieren. „Ich freue mich auf dieArbeit in der Nationalen Stillkommission“, sagt die erfahrene Pflegeexpertin. „Dass ein Kind mit Muttermilch ernährt wird, hat einen hohen Stellenwert.“ Eines der Ziele der Station Eckstein ist es deshalb auch, „dass die Neu- und Frühge- borenen gestillt nach Hause ge- hen können“. Ihre Erfahrungen möchte Simone Hock nun gerne bundesweit einbringen.

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