ampuls 5 - 2018

2 5 /2018 „Eine positive Tradition“ Geht nicht? Gibt’s nicht! Die KUNA – Kommission für Umwelt und Nachhaltigkeit – am Klinikum läuft unter der neuen Leitung von Armin Schuster weiter Regina Babikir, Hygienefachkraft am Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene, über Gerüchte zum Thema Schmutzwäsche Der Biologe Armin Schuster vom Institut für Infektionsprä- vention und Krankenhaushygiene (IUK) wurde vom Vorstand zum neuen Vorsitzenden der KUNA – der Kommission für Umwelt und Nachhaltigkeit – be- stellt. Schuster ist sozusagen ein Urgestein dieser heutigen Kom- mission, die ihren Anfang bereits vor 25 Jahren im Oktober 1993 nahm. „Damals gab es ein Projekt des baden-württembergischen Umweltministeriums, mit dem die Möglichkeiten und Grenzen des Umweltschutz-Audits in Krankenhäusern ausgelotet werden sollten“, erinnert sich Schuster, der als Mann der ersten Stunde von Anfang an mit dabei war. Im Rahmen des Projektes wurden damals zahlreiche Informationen zum Umweltschutz erhoben und systematisch zusammengestellt. Themen waren zum Beispiel: Wie hoch ist der Material-, Was- ser- und Energieverbrauch? Oder: Wie werden Abfälle vermieden? „Im Laufe des Projekts gründete sich eine bereichsüberschreitende Leitungsgruppe und es wurden zwei Umweltberichte geschrie- ben sowie Umwelt-Leitlinien for- muliert“, sagt Armin Schuster. Zu einer Zertifizierung der Uniklinik im Rahmen des euro- päischen Umweltmanagement- und Audit-Systems (EMAS) kam es nicht, das Projekt schlummerte ein. Im Jahr 2008 gab es eine Wiederbelebung, als für die KTQ-Zertifizierung der IUK-Abwasserforscher Profes- sor Dr. Klaus Kümmerer als zentraler Ansprechpartner zur Beantwortung der Fragen des KTQ-Umweltmoduls benannt und die KUNA gegründet wur- de. Im Jahr 2009 hat Professor Dr. Volker Mersch-Sundermann als damaliger Ärztlicher Direk- tor des IUK die Leitung der KUNA übernommen und eine offizielle Satzung beigetragen. Die folgenden Jahre waren und sind geprägt von vielfältigen Themen wie Energieversorgung, umweltfreundlich zum Betrieb (Jobticket, Bonussystem, Jobrad), Speiseversorgung, Einmalinstru- mente, Recyclingpapier, LED- Beleuchtung, Desinfektions- und Reinigungsmitteleinsatz oder Mi- kroplastik. Und was kommt jetzt? „Die KUNA bleibt weiter aktiv. Sie hat eine positive Tradition“, sagt der neue Vorsitzende Armin Schuster. Die Kommission ist gut vernetzt im Klinikum und setzt sich zu- sammen aus Vertreterinnen und Vertretern der Geschäftsbereiche, dem Betriebsärztlichen Dienst, der Arbeitssicherheit, der Pflege sowie Studierenden. „Wün- schenswert wären noch Beschäf- tigte aus dem ärztlichen Bereich“, sagt Schuster. Gemeinsam mit den KUNA-Kol- leginnen und -Kollegen möchte er künftig das Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit am Universitätsklinikum weiter schärfen und voranbringen. Ein Budget hat die Kommission nicht, kann aber bei ihren vierteljähr- lich stattfindenden Treffen Schwerpunkte setzen und Vorha- ben anstoßen oder koordinieren. Und: „Wir möchten vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ansprechen und sie in ihrem Um- gang mit Ressourcen sensibilisie- ren“, sagt Schuster. Aktuelle In- formationen gibt es auf dem Blauen Brett sowie im Intranet. Oft sind es ganz banale Dinge, die Ressourcen verschwenden, wie die übers Wochenende hoch- gedrehte Heizung, der nicht aus- geschaltete PC, das gekippte Fenster oder unnötig verbrauchte Materialien. „In einem so großen Haus wie der Uniklinik wirken sich auch Kleinigkeiten beim Mitarbeiterverhalten aus – auch finanziell. Da bringt ein gutes Umweltbewusstsein viel“, so Ar- min Schuster. Die Spinne in derYuccapalme und andere Gerüchte: „Extrem verschmutzte Wäsche bekommt auch die Wäscherei nicht mehr sauber und desinfiziert ist sie danach bestimmt auch nicht.“ Dieses Gerücht ist falsch: Täglich wandern bis zu 12,5 Tonnen Schmutzwäsche aus der Uniklinik durch zehn Waschkammern in zwei gigantischenWaschstraßen von jeweils 14 Meter Länge, das ist etwa so lang wie eine Rangierlokomotive. Die gesamte Schmutz- wäsche durchläuft in 30 Minuten ein desinfizieren- des Waschverfahren, das vom Computer gesteuert und dabei ständig überwacht wird. Ganz egal wie schmutzig die Wäsche vor dem Waschen auch war, im gepressten Wäschekuchen, der am Ende diese Waschstraße verlässt, befindet sich nur saubere und vor allem garantiert desinfi- zierte Wäsche. Aus hygienischer Sicht könnte man eine so gewaschene Windel als Geschirrtuch verwenden. Das Sortieren der Wäsche ist trotzdem wichtig für ein gutesWaschergebnis ohne Flecken und für die nachfolgenden Arbeitsschritte wie Trocknen und Mangeln. Wichtig ist vor allem, dass Windeln und Inkontinenzunterlagen in den speziell gekenn- zeichneten Wäschesäcken landen. Und wenn nun doch ein Fleck auf der sauberen Wäsche prangen sollte, so kann man sicher sein, dass dieser garan- tiert nicht organischen Ursprungs ist. Meistens handelt es sich um Reste von Klebestreifen oder Elektroden, um Kugelschreibertinte oder um Rückstände von färbenden Kosmetika wie Make-up. Ein Wäscheteil mit Fleck sollte in einem gesonderten Plastiksack an die Wäscherei zurück- geschickt werden, dort wird der Fleck manuell entfernt. Wer jetzt neugierig geworden ist: Es gibt die Mög- lichkeit, die Wäscherei bei einer Führung anzu- schauen. So lang wie eine Rangierlokomotive: ZehnWaschkammern umfassen die 14 Meter langenWaschstraßen der Uniklinik-Wäscherei. ZumWäschekuchen gepresst verlässt die saubere, garantiert desinfizierteWäsche dieWaschstraße. Gastbeitrag Regina Babikir, Hygienefachkraft, Infektionsprävention und Krankenhaushygiene Weitere Informationen finden Sie im Intranet unter Services/Angebote: „Umwelt und Nachhaltigkeit“ i

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