ampuls 4 - 2019

5 4/2019 INTERVIEW I n einem bundesweiten For- schungsverbund arbeitet Profes- sor Dr. Dr. Börries mit ihrem Team daran, mithilfe digitaler Pipe- line-Entwicklungen von großen Da- tenmengen Schwachstellen im Erb- gut bösartiger Tumore zu finden. Frau Professor Börries, Sie arbeiten an der Schnittstelle von Medizin, Biologie, Mathematik und Bioinfor- matik. Was ist das Ziel Ihrer For- schung? Wir analysieren, integrieren und in- terpretieren die vielseitigen und komplexen Daten aus der Forschung und dem klinischen Alltag, um me- dizinische Fragestellungen zielge- richteter zu beantworten. Aus der Tumorbiologie ist bekannt, dass sich Krebszellen ganz unterschiedlich verhalten können – abhängig davon, welche Zelltypen in ihrer Umgebung sind. In diesem Kontext wollen wir beispielsweise herausfinden, wie die Kommunikation zwischen Krebs- zellen und ihrer Umgebung stattfin- det.Außerdem untersuchen wir, wel- che Veränderungen im Tumorerbgut für die Entstehung und Ausbreitung eines Tumors entscheidend sind. Wie gehen Sie dabei genau vor? Wir beschreiben den Austausch mo- lekularer Botenstoffe und den me- chanischen Kontakt von Krebszellen mit ihrer Umgebung in mathemati- schen Gleichungen. Außerdem er- forschen wir, wie sich Schwachstel- len im Tumorerbgut mithilfe volldigitalisierter Verarbeitungspro- zesse aufspüren lassen. Das klingt kompliziert. In der Tat sind solche Analysen sehr aufwändig und benötigen viel Vor- wissen. Hierbei kommt uns unsere langjährige Erfahrung im interdiszi- plinären Bereich zwischen Medizin, Biologie und Mathematik/Bioinfor- matik zugute. Dank ihr konnten wir eine sogenannte Pipeline zur Daten- analyse von Genomsequenzierun- gen etablieren: Vorne gehen die An- frage und der Datensatz eines Tumorerbguts hinein und hinten kommt, nach vielen Verarbeitungs- undAuswertungsschritten, ein quali- tativ hochwertiger Analysebericht heraus. Dieser enthält auch Informa- tionen, ob und welche gezielten The- rapiemöglichkeiten es für einen Patienten geben kann. Diese Infor- mationen können dann in einem in- terdisziplinären molekularen Tu­ morboard diskutiert werden und unterstützen so eine individuelle Therapieempfehlung für den Patien- ten. Im Rahmen des Forschungs­ konsortiums MIRACUM stellen wir diese Pipeline den anderen Kliniken zur Verfügung, damit auch dort die Patienten von einer standardisierten Genomsequenzierungsanalyse profitieren können. Mit mathematischen Modellen gegen den Krebs Professor Dr. Dr. Melanie Börries ist Medizinerin und Zellbiologin. Sie leitet seit Juni 2019 das Institut für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin an der Uniklinik Freiburg. Wir beschreiben den Austausch molekularer Botenstoffe und den mechanischen Kontakt von Krebszellen mit ihrer Umgebung in mathematischen Gleichungen. Weitere Informationen finden Sie im Intranet unter Services/Angebote: „concludis“ i Neues System für Stellenanzeigen Das neue, ganzheitliche Bewerber- managementsystem concludis wird bis Ende des Jahres das bisherige Stellenausschreibungsprogramm Solique ablösen. Mit der web- basierten Software lassen sich neue Stellen ausschreiben, eingehende Bewerbungen bearbeiten und Einstellungsunterlagen vorbereiten. Auch die Kommunikation mit den Kandidatinnen und Kandidaten ist schnell und übersichtlich möglich. Vor der Veröffentlichung werden die Stellenanzeigen wie gehabt vom Geschäftsbereich Personal abschließend geprüft und freigegeben. Weitere Informationen gibt es bei: Carin Schulz, Telefon 270-84640, Carola Herbst, Telefon 270-21720, oder per Mail an personalbetreuung@ uniklinik-freiburg.de Die Schulungen zum neuen Programm werden über den Fachbereich Fortbildung angeboten. Bei Interesse sind auch abteilungsinterne Schulungen möglich.

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