ampuls 4 - 2019

8 4/2019 Neuer Patienten- fürsprecher Manchmal entstehen während oder nach einem Klinikaufenthalt Konfliktsituationen, die sich nicht im direkten Kontakt zwischen Behandelnden und Patienten lösen lassen. In solchen Fällen kann der Patientenfürsprecher eingeschaltet werden. Er übernimmt die Rolle eines neutralen Vermittlers zwischen Klinikleitungen und Patienten. In vertraulichen Gesprächen setzt er sich dafür ein, dass Missverständnisse ausgeräumt und Streitpunkte respektvoll geklärt werden können. Im Herbst 2019 hat Professor Dr. Josef Zentner die Aufgaben des Patientenfürsprechers an der Uniklinik Freiburg ehrenamtlich übernommen. Der Experte für Epilepsiechirurgie und mikrochi­ rurgische Operationstechniken leitete von 1997 bis 2018 die Klinik für Neurochirurgie an der Uniklinik Freiburg. „Wir freuen uns, dass wir mit Josef Zentner einen erfahrenen und besonnenen Mittler gewinnen konnten“, sagt der Leitende Ärztliche Direktor Professor Dr. Frederik Wenz. Bei Bedarf kann der Patientenfür- sprecher über die Leitungen der Kliniken und Institute kontaktiert werden. A uf dem Namensschild von Sabrina Grässlin steht „Fachpflegerin“. Diese Bezeichnung darf sie tragen, weil sie Stroke Nurse ist und die Fach- weiterbildung Intermediate Care absolviert hat. 2009 startete Gräss- lin an der Uniklinik ihre Ausbil- dung zur Gesundheits- und Kran- kenpflegerin. Seit sieben Jahren hat sie in der Stroke Unit auf Station Jung im Neurozentrum vor allem mit Schlaganfallpatientinnen und -patienten zu tun. Ein guter Grund, 2013 die hauseigene Qualifizierung zur Stroke Nurse mitzumachen. Symptome besser verstehen Was bringt ihr diese Qualifikation auf Station? „Sehr viel“, sagt Sabrina Grässlin. „Ich würde sie sofort wie- der machen, weil sie mir sehr gehol- fen hat, fachlich in der Neurologie anzukommen. Seither kann ich zum Beispiel MRT-Bilder viel besser deu- ten und die Symptome meiner Pati- enten besser verstehen.“ Eine Stroke Nurse kennt sich nicht nur in Neuro- logie aus, sondern hat auch vertiefte Einblicke in Ergotherapie, Physio- therapie und Logopädie. In der sechs Monate langen, be- rufsbegleitenden Weiterbildung lernte Grässlin das Bewegungs- konzept Bobath kennen, das in der Stroke Unit für die Bewegung und Lagerung von Schlaganfallpatien- ten eingesetzt wird. „Es fördert auch die Wahrnehmung“, sagt Grässlin. „So weiß der Patient bei einer Lähmung auf der rechten Seite nach der Behandlung wieder, dass er auch eine linke Seite hat.“ Viel Abwechslung auf Station Die 29-Jährige mit dem anstecken- den Lachen brennt für ihren Job. Vor allem schätzt sie das abwechs- lungsreiche und interdisziplinäre Arbeiten auf Station Jung. Neben 16 Schlaganfallbetten stehen dort vier Intermediate-Care-Betten auch für andere Patienten bereit, die eine enge Überwachung benötigen. Deshalb hat sich Sabrina Grässlin auch in Intermediate Care weiter- gebildet. Ihre Freizeit verbringt Grässlin am liebsten mit Sport und mit Freun- den. „Dabei kann ich super ab- schalten“, sagt sie. Nur eines bleibt ihr nach Feierabend oft noch in den Ohren: das ständige Klingeln der Überwachungsgeräte. Die Stroke Nurse 10 Jahre Qualifikationskurs Stroke Unit 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland haben seit 2009 dieWeiterbildung zur Stroke Nurse amNeurozentrum absolviert. Auf der dortigen Stroke Unit sind 40 Prozent der Pflege- kräfte zertifizierte Stroke Nurses. Sie versorgen jährlich 1.500 Schlaganfall-Patienten – darunter auch solche mit seltenen und komplizierten Schlaganfallerkrankungen. Sabrina Grässlin arbeitet seit sieben Jahren als Spezialistin für Schlaganfallpatienten in der Stroke Unit im Neurozentrum.

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