ampuls 4 - 2019

9 4/2019 Neue Räume für Risikoschwangere Direkt neben den Kreißsälen wurden Ende August neue Räumlichkeiten für schwangere Frauen eröffnet, die eine beson- ders engmaschige Betreuung benötigen. Bei bis zu sechs Frauen mit Mehrlingen, Präek- lampsie, drohender Frühgeburt oder einer Diabeteserkrankung kann das Team der Geburtshilfe nun Wehentätigkeit und Herztöne des Kindes ständig im Blick behalten und bei Komplikationen noch schneller als bisher reagie- ren. Für diese Aufgabe wurden fünf neue Hebammenstellen eingerichtet. Die künstliche Intelligenz kann uns bei der hochkomplexen Gewichtung der Parameter unterstützen, um die Diagnose- findung zu erleichtern. Blutspenden gehört einfach dazu Bereits zum 93. Mal nimmt Jochen Burkhardt, Stabsstellenleiter Entwicklung und Steuerung der Uniklinik Freiburg, auf einer Liege im Haus Langerhans Platz, um Blut zu spenden. Seit 2003 ist er alle zwei Monate in der Blut­ spendezentrale zu Gast. „Frisches Spenderblut wird ständig benötigt, besonders in meiner Blutgruppe“ – so erklärt Burkhardt, weshalb er sich auch an stressigen Arbeits- tagen Zeit zum Spenden nimmt. Bewährtes erhalten und neue Aspekte entwickeln Professor Dr. Andreas Knopf, Experte für Defektrekonstruktion und Tumorchirurgie, leitet seit April 2019 als Ärztlicher Direktor die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Herr Professor Knopf, welche Ziele haben Sie für die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde? Ich möchte Bewährtes erhalten und gleichzeitig neue Aspekte ent- wickeln. Insbesondere gilt es, die Bereiche der Onkochirurgie, Al­ lergologie und Rhinologie, Schlaf- medizin sowie Speicheldrüsener- krankungen weiter auszubauen. Einer Ihrer Schwerpunkte liegt auf der wiederherstellendenKrebs-Chi- rurgie. Was sind die besonderen Herausforderungen bei der Entfer- nung von Tumoren im Kopf-Hals- Bereich? Die sichere Entfernung eines Tu- mors trägt wesentlich zur Erhö- hung der Lebenserwartung bei, ist jedoch häufig mit funktionellen Einschränkungen verbunden. Un- ser Ziel in der rekonstruktiven Kopf-Hals-Chirurgie ist es, solche Einschränkungen zu reduzieren. Nicht zuletzt beginnt die „persona- lisierte“ Medizin mit der guten Auswahl des chirurgischen Verfah- rens. Dies erfordert viel Erfahrung in der Befundeinschätzung, aber auch ein breites Portfolio an chirur- gischen Techniken. In Ihrer Forschung befassen Sie sich mit der automatisierten Diag- nostik von Speicheldrüsenerkran- kungen. Wie kann hier künstliche Intelligenz helfen? Erkrankungen der großen Kopf- speicheldrüsen verursachen oft sehr ähnliche Beschwerden, ob- wohl ganz unterschiedliche Ursa- chen wie Infektionen, Autoim- mun-Krankheiten oder Tumore dahinterstecken können. Um eine unnötige Entfernung der Ohrspei- cheldrüse zu vermeiden, bei der der Gesichtsnerv verletzt werden könn- te, müssen wir die individuelle Ur- sache möglichst präzise einschät- zen. Das machen wir anhand von Patientenalter, Krankenvorge- schichte, Verlauf, Untersuchungs- befund und diagnostischen Para- metern. Die künstliche Intelligenz kann uns bei der hochkomplexen Gewichtung der Parameter unter- stützen, um die Diagnosefindung zu erleichtern. Sie waren zuletzt am Klinikum rechts der Isar in München tätig. Ist Ihnen der Wechsel nach Freiburg leichtgefallen? Womit verbringen Sie Ihre Freizeit? Der Wechsel nach Freiburg war mein ausdrücklicher Wunsch. Al- lerdings verstarb mein Münchener Chef und freundschaftlicher Men- tor Henning Bier im Amt, weshalb ich imAugust 2018 die Leitung der Klinik übernahm und bis Ende März das dortige Team zu stabili- sieren versuchte. In meiner Freizeit bin ich gerne mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern sportlich aktiv und erkun- de unsere neue, schöne Umgebung. Auch reisen wir gerne und verbrin- gen viel Zeit mit der Großfamilie. INTERVIEW

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