ampuls 5 - 2019

11 5/2019 Dr. Jan Kühle ist Oberarzt in der Kli- nik für Orthopädie und Unfallchirur- gie. Im Ehrenamt sorgt er als Stif- tungsrat des Münsters für den Erhalt des Freiburger Wahrzeichens. So hat er das Patenschaftsmodell für die neue Chororgel kreiert. Wie Kühle 500 Klangpatinnen und -paten dazu brachte, mehr als 100.000 Euro zu spenden, lesen Sie im Interview. Herr Dr. Kühle, warum engagieren Sie sich für das Freiburger Münster? In meiner Jugend war ich Ministrant am Münster und konnte so das Münster in seinen ganzen Facetten des kirchlichen und gesellschaftli- chen Lebens, aber eben auch jeden fernen Winkel dieses großartigen Gebäudes kennenlernen. Im Studi- um blieb ich im Pfarrgemeinderat engagiert und wurde nach meiner Rückkehr nach Freiburg dann auch Stiftungsrat des Münsterfabrik- fonds. Der Fonds ist als Stiftung kirchlichen Rechts der Eigentümer des Münsters, seine Aufgaben lie- gen heute in der Bauunterhaltung des Innenraums, der Dächer, Glo- cken und Orgeln. Was begeistert Sie an Ihrem Ehren- amt? Das Münster fasziniert mich nach wie vor immer wieder, und ich ziehe den Hut vor der unglaublichen Leis- tung der Bauleute im Mittelalter. In unserer modernen Welt möchte ich dazu beitragen, dieses Wahrzeichen zu erhalten und in unserer Gesell- schaft immer wieder neu zu verorten. Durch meine Aufgaben im Münster- fabrikfonds bin ich auch im Präsidi- um des Freiburger Münsterbauver- eins tätig und habe damit einen sehr umfassenden Überblick über die Restaurierungsmaßnahmen am ge- samten Gebäude. Wie ist es Ihnen gelungen, 500 Menschen für die neue Chor- orgel zu begeistern? Die vier Orgeln im Freiburger Münster, die alle einzeln und ge- meinsam über einen zentralen Hauptspieltisch gespielt werden können, sind eine Besonderheit in der europäischen Orgellandschaft und ziehen jedes Jahr viele tausende Besucher in die Konzerte. Eine Orgel ist ein sehr komplexes Instru- ment, ein Neubau auch heute fast ausschließlich Handarbeit und des- wegen sehr kostspielig. Ein solches Projekt kann nur mit einer stattli- chen Summe von Spendengeldern geplant und umgesetzt werden. Das ist mit dem Patenschaftsmodell „Klangpaten“ sehr gut gelungen: Die Menschen identifizieren sich mit dem Orgelneubau, sie werden durch ihre Pfeifenpatenschaft quasi Teil der neuen Orgel. Der Zuspruch war überwältigend und die besonde- ren Führungen und Konzerte um den Orgelneubau haben uns immer wieder gezeigt, wie interessiert die Menschen am Instrument Orgel und seinen vielfältigen musikalischen Möglichkeiten sind. Spielen Sie selbst auch Orgel? Ich habe leider nie ein Tasteninstru- ment gelernt. Stattdessen habe ich eine lange musikalische Ausbildung in meiner Kindheit und Jugend ge- nossen und viele Jahre lang Oboe als Solist, Kammermusiker und Orches- termusiker gespielt. Ramona Braun, Anmeldung Nuklearmedizin im Haus Frerichs „Ich habe gerade die dreijährige Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen abgeschlossen und werde neu in der Nuklearme- dizin eingelernt. Die größte Herausforderung ist es, immer freundlich zu bleiben. Ich möchte den Patientinnen und Patienten das Gefühl geben, dass wir für sie da sind, und freue mich, wenn ich positive Rückmeldungen erhalte.“ Johanna Zipfel, Anmeldung im Interdisziplinären Tumorzentrum ITZ „Im Klinikum arbeite ich schon seit 1992 und seit Mai 2019 im ITZ. Durch die Rotation zwischen Info-, Anmeldung- und Backoffice-Diensten wird es nicht langweilig. Vor allem an der Information ergeben sich oft fordernde Situationen, wenn gleichzeitig drei oder vier Perso- nen Hilfe benötigen, ein Patient verletzt und blutend nach Hilfe sucht oder gar vor dem Infoschal- ter kollabiert. Es gibt aber auch sehr schöne Momente, wenn zum Beispiel die Entenmama mit ihrer Kükenschar einen Ausflug in die Eingangshalle macht oder draußen im Park plötzlich ein Esel grast.“ INTERVIEW „Selbst ein Teil der Orgel werden“ Dr. Jan Kühle, Oberarzt in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

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