ampuls 5 - 2019

2 5/2019 der Behandlung eine hochdosierte Bestrahlung der gesamten Prostata, auch wenn sich das Tumorgewebe nur in einem klar abgegrenzten Be- reich befindet. Die Studie HypoFo- cal untersucht, ob Patienten von einer individuell angepassten Strahlentherapie profitieren, bei der nur der präzise umschriebene Tumorbereich bestrahlt wird. „Wir können den Tumor heute in Form und Funktion sehr genau von ge- sundem Gewebe abgrenzen. Da- durch ist es möglich, das verdächti- ge Gewebe hochdosiert zu bestrahlen und angrenzendes Ge- webe zu schonen“, sagt Projektlei- terin Professor Dr. Anca-L. Grosu, Ärztliche Direktorin der Klinik für Strahlenheilkunde. PRIMA-CNS – Stammzellen für ältere Patienten mit Hirntumor Beim ZNS-Lymphom führt eine Ansammlung bösartig veränder- ter Immunzellen im Gehirn oder Rückenmark unbehandelt inner- halb kurzer Zeit zum Tod. Bislang erhalten Betroffene über 65 Jahre Chemotherapie und eine langfris- tig unterstützende Erhaltungsthe- rapie. Die Studie PRIMA-CNS erforscht, ob sie von einer kürze- ren, jedoch intensiveren Hochdo- sis-Chemotherapie gefolgt von autologer Stammzelltransplanta- tion stärker profitieren. Dabei werden dem Patienten eigene Blutstammzellen übertragen, die ihm vor der Hochdosis-Chemo- therapie entnommen wurden. „Durch zahlreiche Vorstudien konnten wir dieses Therapieprin- zip bereits bei jüngeren Patienten als internationalen Therapiestan- dard etablieren. Erste Erfahrun- gen bei älteren Patienten sind vielversprechend. Ob die intensi- vierte Behandlung auch für sie einen neuen Therapiestandard darstellen wird, wollen wir mit dieser Studie herausfinden“, sagt Projektleiterin Dr. Elisabeth Schorb, Fachärztin an der Klinik für Innere Medizin I. Geschafft! Die Freude war groß bei den Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern der Stationen Sauerbruch, Brauer und Nissen in der Klinik für Thoraxchiru­ rgie, als die drei Stationen Ende Ok- tober von der Robert-Koch-Klinik ins Interdisziplinäre Tumorzentrum (ITZ) umziehen konnten. Die Pati- entinnen und Patienten wurden im Rollstuhl oder im Bett durch Verbin- dungsgänge in die neuen Räumlich- keiten gebracht. Diese wurden im Vorfeld bereits komplett eingerich- tet, um die Patienten lückenlos ver- sorgen zu können. „Es stand alles bereit, wir konnten direkt loslegen“, erinnert sich Johannes Vautrin, Sta- tionsleiter Sauerbruch. Modernste Ausstattung und neue Abläufe Die Zimmer mit 52 stationären Bet- ten sowie die Arbeitsräume im ITZ sind auf dem neuesten Stand. „Ich freue mich für unsere Mitarbeiter, deren Arbeit nach dem Umzug er- heblich erleichtert wird“, sagt Pro- fessor Dr. Bernward Passlick, Ärzt- licher Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie. So sind beispiels- weise die Gänge breiter und die Zimmer größer, wodurch Betten und medizinische Geräte einfacher be- wegt werden können. Auch für die Patienten wird der Auf- enthalt komfortabler. Als erste Ab- teilung im ITZ hält die Thoraxchiru­ rgie an jedem Bett ein eigenes Tablet bereit. Hat ein Patient Durst, kann er darüber direkt einen Serviceruf ab- setzen. Bei Schmerzen oder medizi- nischen Fragen landet der Patienten- ruf auf den mobilen Endgeräten der Pflegefachkräfte. Das spart Laufwe- ge und Zeit: Nach spätestens zwei Minuten ist ein Ansprechpartner beim Patienten. Logistische Herausforderung Viele Telefonate und Absprachen waren notwendig, um den reibungs- losen Umzug der drei Stationen zu gewährleisten. Hauswirtschaft, Zen- tralküche, Transportlogistik – diese und weitere Abteilungen mussten sich darauf einstellen, damit Patien- tenessen und Wäschenachbestellun- gen am richtigen Ort landen. Koor- diniert wurde dies unter anderem von Simone Wasmer-Hatzl von der Stabsstelle Pflegedienst. Die arbeits- reiche Vorbereitung zahlte sich aus: Der erste Patient in der neuen Station Sauerbruch ließ sich nach dem Um- zug sehr gelassen von einem kleinen Empfangskomitee begrüßen. Die Thoraxchirurgische Ambulanz mit Bronchoskopie und Lungenfunktion sowie die Privatambulanz von Professor Passlick befinden sich weiterhin im Erdgeschoss der Robert-Koch-Klinik. i Fortsetzung Seite 1 Ende Oktober zogen drei thoraxchirurgische Stationen ins ITZ Ich freue mich für unsere Mitarbeiter, deren Arbeit nach demUmzug erheblich erleichtert wird.

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