ampuls 5 - 2019

6 5/2019 INTERVIEW Herr Professor Juhasz-Böss, Sie waren zehn Jahre lang an der Uni- versität des Saarlandes in Homburg tätig. Was hat Sie zum Wechsel nach Freiburg bewogen? Ausschlaggebend war ganz klar die Chance, eine der führenden Univer- sitäts-Frauenkliniken zu leiten und weiterzuentwickeln. In Homburg war ich sieben Jahre lang Stellvertre- tender Direktor der Klinik für Frau- enheilkunde, Geburtshilfe und Re- produktionsmedizin. Daher weiß ich sehr gut, dass auf mich viel Arbeit zukommt. Ich freue mich aber sehr auf meine neuen Patientinnen, Kol- leginnen und Kollegen sowie die Zusammenarbeit mit den niederge- lassenen Frauenärzten. Was fasziniert Sie persönlich an der Frauenheilkunde? Besonders begeistern kann ich mich für die Möglichkeiten der minimal- invasiven Chirurgie. Als „Schlüs- selloch-OPs“ wurde diese Art des Eingriffs ursprünglich von Gynäko- logen erfunden. Dank der beson- ders schonenden Technik können wir heute bei einer Tumoroperation viel mehr Brustgewebe erhalten als noch vor einigen Jahren. Das ist für die betroffenen Frauen eine große Entlastung – und Ansporn für mich, intensiv an der Weiterentwicklung minimalinvasiver Operationstech- niken zu arbeiten. Welche Schwerpunkte möchten Sie als Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde setzen? Um gynäkologische Operationen noch schonender zu machen, werden wir für bestimmte Fälle auch robo- terassistierte Operationsverfahren etablieren. Für Patientinnen mit Brust- und Unterleibskrebs möchte ich die Möglichkeiten maßgeschnei- derter Therapien vorantreiben. Und neben der klinischen Versorgung auf höchstem Niveau gilt es, auch Forschung und Lehre zu stärken. Außerdem ist es mir ein Anliegen, die familiäre Geburtshilfe weiter auszubauen. Als Universitätsklinik sind wir in der Lage, werdenden El- tern gleichzeitig Spitzenmedizin und eine familienfreundliche Geburt zu bieten, damit sie ihrem Kind vom ersten Moment Geborgenheit und einen möglichst unbeschwerten Start ins Leben schenken können. In Homburg wie in Freiburg lockt ein Schlossberg zu aussichtsrei- chen Spaziergängen. Hatten Sie schon Zeit für erste Entdeckungen? Ich kannte Freiburg bislang so gut wie gar nicht, wusste aber, dass dort viele Menschen gerne leben. Bei meinem ersten Spaziergang durch die Altstadt habe ich Freiburg mit Begeisterung wahrgenommen. Ich freue mich sehr darauf, auch das Umland sportlich beim Joggen und Skifahren zu erkunden. Maßgeschneiderte Therapien für Krebspatientinnen Professor Dr. Ingolf Juhasz-Böss ist seit Oktober 2019 Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde Um gynäkologische Operationen noch schonender zu machen, werden wir für bestimmte Fälle auch roboterassistierte Operationsverfahren etablieren. Dr. Timm Dauelsberg ist seit dem 1. Oktober neuer Ärztlicher Direktor der UKF Reha gGmbH an der Uniklinik. Er folgt Profes- sor Dr. Hans-Helge Bartsch nach Schon die letzten sieben Jahre wohnte Dr. Timm Dauelsberg in Freiburg, pendelte aber als Chef- arzt der Fachklinik für onkologi- sche Rehabilitation in Nordrach in das langgezogene Tal bei Gengen- bach im Schwarzwald. Seit dem 1. Oktober hat der 53-jährige Onko- loge als neuer Ärztlicher Direktor der UKF Reha gGmbH, einer Tochtergesellschaft der Uniklinik, nun auch seinen Arbeitsplatz in Freiburg. Er folgt Professor Dr. Hans-Helge Bartsch nach, der bis zu seinem Ruhestand 26 Jahre lang die onkologische Rehabilitation in der Klinik für Tumorbiologie gelei- tet hat. Reha ist Teamleistung Dauelsberg kennt das Haus mit 130 Betten und jährlich 2.000 Patientin- nen und Patienten gut, denn dort hat er von 2000 bis 2004 seine breite internistische, onkologische, rehabi- litative und naturheilkundliche Aus- bildung vertieft. „Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein. Es macht Spaß, in einem gut funktionierenden System mit tollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu arbeiten“, sagt der Onkologe. Der Umgang mit Menschen ist ihm sehr wichtig – „gerade in der Reha ist die Arbeit vor allem eine Teamleistung“. Stärken stärken

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