ampuls 1 - 2020

2 1/2020 J eder möchte seine Arbeit so gut wie möglich machen, vor al- lem, wenn es um die Gesund- heit von Menschen geht. An der Uniklinik Freiburg gibt es viele Ansätze, die Risiken verringern und die Sicherheit von Patient* innen und Mitarbeiter*innen stär- ken. Um unerwünschte Ereignisse zu vermeiden, sind gut strukturierte Arbeitsabläufe, Aufmerksamkeit und Sachkenntnis bei allen Betei- ligten wichtig. „Eine hochentwi- ckelte Sicherheitskultur ist der Schlüssel für eine qualitätsgesi- cherte Patientenversorgung und liegt mir persönlich sehr am Her- zen“, sagt der Leitende Ärztliche Direktor der Uniklinik Freiburg Professor Dr. Frederik Wenz. „Oft hat ein unerwünschter Be- handlungsverlauf viele Ursachen, im organisatorischen, technischen und kommunikativen Bereich. Deshalb haben wir auch vielfältige Ansätze zur Stärkung der Patien- tensicherheit“, erläutert Professor Dr. Rainer Schmelzeisen, Ärztli- cher Direktor der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie und stellvertretender Leitender Ärzt­ licher Direktor. Die qualitäts- zentrierte Aus-, Fort- und Weiter- bildung trägt ebenso wie OP- Checklisten, Simulationstrainings und Meldesysteme dazu bei, ge- meinsam mögliche Schwachstellen zu finden und Fehler zu vermei- den. amPuls stellt eine Auswahl der Sicherheitsmechanismen an der Uniklinik vor. Verbesserungen anstoßen Damit kritische Vorfälle zum An- stoß für Verbesserungen werden, können Uniklinik-Beschäftigte die- se seit 2015 per Intranet-Formular melden. Im Critical Incident Repor- ting System CIRS@ukf können sie Ursachen, Sofortmaßnahmen und Lösungsvorschläge schildern – auch anonym. „Ihre Aufmerksam- keit, Offenheit und Sachkenntnis sind wichtige Ressourcen, um die Sicherheit der Patient*innen, aber auch der Kolleg*innen zu för- dern“, ermuntert CIRS-Beauf- tragter Dr. Michael Lücking. Eine Dienstvereinbarung garantiert, dass niemand Sanktionen fürchten muss – denn CIRS lebt vom ge- genseitigen Vertrauen. Doch CIRS ist mehr als nur ein Melde- system: „Die Seele des CIRS sind die mehr als 120 interprofessio- nellen Moderator*innen in den Kliniken und Departments. Ge- meinsam wollen wir aus den knapp 800 CIRS-Berichten pro Jahr gute, tragfähige Lösungen entwickeln und auch nachhaltig umsetzen“, so Lücking. Oft sind es scheinbar kleine Änderungen, die den Unterschied machen: So wurde beispielsweise ein rund um die Uhr beschickbarer Brut- schrank für mikrobiologische Diagnostik im Zentrallabor ein- gerichtet, wodurch die Proben schneller ausgewertet werden können. Sicherheitskultur Aufmerksamkeit, Kommunikation, Verantwortung Prof. Dr. Dr. h. c. Friedhelm Beyers- dorf, Ärztlicher Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie „Patientensicherheit ist für mich die Grundlage unseres Berufes und die konstante Einführung und dauerhafte Umsetzung von kleinen und großen Verbesse- rungsmaßnahmen.“ Dr. K. Michael Lücking, CIRS-Beauf- tragter der Uniklinik Freiburg „Patientensicherheit ist für mich (auch) ein Behandlungsziel!“ Mehr Informationen sowie einen Newsletter mit spannenden CIRS-Fällen und guten Lösungen finden Sie im Intranet unter Services/ Angebote: „CIRS“ i Dr. BeateWolter, Ärztliche Koordinatorin für Qualitäts- und klinisches Risikomanagement, und Franz Heinzel, Koordinator Qualitäts- und klinisches Risiko- management „Patientensicherheit bedeutet für uns: Sicherheitsdenken fördern, Sicherheitsstandards in der täglichen Arbeit zu verankern, eine gute und vertrauensvolle Kommunikation und Zusammen- arbeit auf allen Ebenen.“

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQxOTA=