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Nach 42 Berufsjahren an der Uniklinik geht Pflegedienstleiterin

Karola Roßhart Ende Oktober in den Ruhestand

Nein, langweilig werde es ihr im Ruhe­

stand bestimmt nicht, winkt Karola

Roßhart entschieden ab. „Ich habe die

Arbeit immer gern gemacht, aber ich

kann loslassen.“ Ganz oben stehen Aus­

flüge gemeinsam mit ihrem Mann in

den Schwarzwald. Die langjährige Pfle­

gedienstleiterin des Neurozentrums so­

wie der Augenklinik und HNO-Klinik

stammt aus Löffingen; und dort auf den

Höhen der Berge hat sie sich ein kleines

Ferienhäuschen gekauft. „Aber vermis­

sen werde ich sicher die vielen guten

persönlichen Kontakte und Erlebnisse

mit Mitarbeitern.“ 42 Jahre war Karola

Roßhart an der Uniklinik. Ende Okto­

ber verabschiedet sie sich – nach einer

kleinen Verlängerung, um ihre Nachfol­

gerin einzuarbeiten – mit 65 Jahren aus

dem Berufsleben.

Ihre Ausbildung zur Kinderkranken­

schwester machte Karola Roßhart an

der Uniklinik in Heidelberg. 1974

wechselte sie an die Freiburger Kinder­

klinik. Seitdem ist sie ununterbrochen

hier beschäftigt und hat in den vier

Jahrzehnten viele berufliche Stationen

durchlaufen. In der Kinderheilkunde

war sie in der Ambulanz einer Kleinkin­

derstation der Kardiologie und Herzchi­

rurgie, Neuropädiatrie und Intensivme­

dizin – anschließend mehr als zehn

Jahre als Stationsleiterin auf einer inter­

disziplinären Kinderstation vom Säug­

ling bis zum 18-jährigen Jugendlichen.

Auf dieser Privatstation wurden zum

ersten Mal in Freiburg nierenkranken

Kindern gesunde Organe transplantiert.

Nach ihremWeggang wird das

Aufgabengebiet gesplittet

Danach ließ sich Karola Roßhart für

zwei Jahre beurlauben und machte eine

zweijährige Weiterbildung zur Pflege­

dienstleitung. Wieder zurück, über­

nahm sie zunächst die stellvertretende

Pflegedienstleitung der Frauenklinik

sowie der Klinik für Mund-Kiefer-Ge­

sichtschirurgie. Nebenbei baute sie den

Ambulanten Pflegedienst – das Pflege­

netz – des Klinikums auf. Seit 15 Jah­

ren ist Roßhart Pflegedienstleitung des

Neurozentrums. Vor sechs Jahren ka­

men die Augenklinik und die HNO-

Klinik dazu. Damit ist Karola Roßhart

für mehr als 500 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter pflegerisch verantwortlich.

Nach ihrem Weggang wird ihr Auf­

gabengebiet gesplittet. André Doherr,

Pflegedienstleiter der Frauenklinik,

übernimmt die Augenklinik und die

HNO-Klinik, das Neurozentrum wird

künftig von Susanne Hall pflegerisch

geleitet. „Für mich war es immer wich­

tig, die Freude an der Arbeit nicht zu

verlieren“, blickt Karola Roßhart zu­

rück. Zu den beruflichen Highlights

gehören auch viele „Leuchtturmpro­

jekte“, an denen sie maßgeblich betei­

ligt war. Wie zum Beispiel die elektro­

nische Dokumentation Copra, die

Qualifikation zur Stroke Nurse oder

das Projekt Magnetkrankenhaus im

Neurozentrum. „Es gilt, der Pflege et­

was von ihrem fachlichen Standing zu­

rückzugeben“, ist sie überzeugt. Zu­

friedene Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter führten auch zu dem, was

Karola Roßhart mit am wichtigsten in

ihrem Berufsleben war und ist: „Der

Patient soll im Mittelpunkt unseres

Handelns stehen. Seine Lebensqualität

muss die höchste Priorität haben.“

„Ich kann loslassen“

Karola

Roßhart

2

5/2016

Über den Ablauf der Spende habe ich vorab viel mit erfah-

renen Kollegen gesprochen. Weil nur relativ wenige

Stammzellen benötigt wurden, habe ich vermutet, dass

der Empfänger ein Kind sein würde: Für mich als Kinder-

arzt ist das besonders schön, aber ich hätte natürlich auch

für einen Erwachsenen gespendet. In der Abteilung und

im Freundeskreis habe ich viel Anerkennung erfahren.“

Dr. Daniel Hirtler, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin,

Klinik für angeborene Herzfehler

und Pädiatrische Kardiologie

„Habe viel Anerkennung erfahren“

Die Spender werden einige

Wochen nach der Transplantati­

on informiert, ob der Eingriff er­

folgreich war. „Wenn beide Sei­

ten das möchten, können sie

zunächst per Brief und nach

zwei Jahren auch persönlich

Kontakt aufnehmen. Das ist für

viele ein sehr emotionaler Mo­

Stimmen die Merk-

male zwischen Spender

und Patient, muss der

Spender einer Trans-

plantation nochmals

zustimmen

ment“, sagt Elisabeth Lenartz,

die die Freiburger Stammzellda­

tei an der Uniklinik

leitet.

Spenden ist

ein emotiona-

ler Moment.

Daniel Hirtler

kennt dieses

Gefühl