ampuls 3 - 2018

3 3/2018 Momo und Nino sind seit einigen Monaten als angehende Therapiebegleithunde an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter im Einsatz Kaum geht die Tür zum Garten der Klinik für Psychiatrie, Psy- chotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter an diesem sonnigen Frühlingstag auf, laufen Momo und Nino schon über das grüne Gras, um zu spielen und zu toben: Ganz klar, die acht Monate alte Pudel- dame Momo und Nino, der Fran- zösische Wasserhund von sechs Monaten, sind ein Herz und eine Seele. „Wir haben großes Glück, dass die beiden sich so gut ver- stehen“, sagt Katharina Kropp, Stellvertretende Stationsleiterin auf Station Emminghaus, wo Ju- gendliche mit schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankungen behandelt werden. Sie ist seit einigen Monaten die Besitzerin von Momo. Obwohl Momo viel Zeit auf Station Emminghaus verbringt, ist es sehr wichtig, dass die Hün- din eine feste Bezugsperson hat. Deshalb geht sie nach Dienst- schluss mit Katharina Kropp nach Hause – und in den Feier- abend. Momentan bereichert Momo durch ihre Anwesenheit den Stationsalltag: Immer wieder kommen jugendliche Patienten an ihrem Stammplatz auf dem Stationsflur vorbei, um mit ihr zu spielen, sie zu streicheln oder mit ihr Gassi zu gehen. Manchmal ist sie auch auf Stationen der Klinik für Psychiatrie und Psychothera- pie im Einsatz. Denn bei erwach- senen Patientinnen und Patienten kommt ein Hund als Therapiebe- gleiter ebenfalls sehr gut an. Momo und Nino kamen fast zeitgleich an die Klinik Während Momo momentan hauptsächlich auf Station Em- minghaus im Einsatz ist, ist ihr vierbeiniger Kollege Nino etwas mehr unterwegs. Er begleitet sei- ne Besitzerin, die Oberärztin Dr. Csilla Schneider, beim Dienst in der Ambulanz und in der Einzeltherapie. Dass die Vierbeiner fast zeitgleich an die Klinik ka- men, war nicht geplant, funk- tioniert durch das gute Verhält- nis der beiden Hunde und Besitzerinnen aber sehr gut. „Als große Hundeliebhaberin bin ich gleich hellhörig geworden, als ich von Momos Einzug auf Station Emminghaus hörte – und dachte sofort, dass sich ein Therapiebegleithund auch für die Arbeit in den Ambulanzen super eignen würde“, sagt Csilla Schneider. So kam Nino kurz nach Momo an die Klinik. Auch wenn sie viel Patienten- kontakt haben und sich als intel- ligente und familienfreundliche Tiere sehr gut für den Stations- alltag eignen, sind Momo und Nino für eine Ausbildung zum Einfühlsame Helfer auf vier Pfoten Pudeldame Momo (links mit rotem Tuch) und Wasser- hund Nino (oben) mit ihren Besitzerinnen Katharina Kropp und Dr. Csilla Schneider (rechts) Therapiebegleithund noch zu jung. Wenn alles gut läuft, wer- den sie diese in etwa einem Jahr beginnen können. Trotzdem be- reichern sie schon heute den All- tag in der Klinik. „Viele Patien- ten werden allein durch die Anwesenheit eines Hundes im Raum ruhiger. Im Kontakt mit den Tieren ist es möglich, wichti- ge Bindungserfahrungen zu ma- chen. Außerdem dienen unsere Hunde den Patienten oftmals als Spiegel für ihre Gefühle“, sagt Csilla Schneider. Nun gilt es abzuwarten, ob Momo und Nino sich auch im Erwachsenenalter noch so blen- dend verstehen und so gut mit dem Alltag in der Klinik zurecht- kommen, denn wie Menschen durchlaufen auch Hunde ver- schiedene Stationen der Persön- lichkeitsentwicklung. „Noch sind wir in der Erprobungsphase, aber wir ho en sehr, dass Momo und Nino auch nach der Hunde- pubertät so gut miteinander aus- kommen“, sagt Katharina Kropp. Müde vom Toben auf der grü- nen Wiese sind die beiden Tiere mittlerweile zurück auf den Sta- tionsflur getrottet. Eine Patientin freut sich sichtlich. „Da seid ihr ja endlich“, strahlt sie und krault den beiden über ihr Fell. Momo (links) und Nino toben gerne im Klinikgarten. Sie sorgen für viel Freude im Klinikalltag

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