ampuls 3 - 2018

6 3/2018 Die evangelische Klinikseel- sorge besteht aus einem Team von fünf Pfarrerinnen und Dia- koninnen. In seelsorglicher Be- gleitung von Patientinnen und Patienten werden sie seit vie- len Jahren von Ehrenamtlichen unterstützt. Diese benötigen dafür eine besondere Qualifi- kation. Im Oktober 2018 be- ginnt nach einigen Jahren Pause eine neue einjährige Qualifizierung von ehrenamtli- chen Klinikseelsorgerinnen und -seelsorgern an der Uniklinik. Am Donnerstag, 11. Oktober, findet dazu ein Infoabend statt. Pfarrerin Adelheid Berggötz antwortet in amPuls stellver- tretend für das Seelsorgeteam auf einige Fragen: Warum braucht es für die Klinikseelsorge auch Ehren- amtliche? Die Mitarbeit der ehrenamtli- chen Kolleginnen und Kollegen gewährleistet, dass die Patienten und Patientinnen noch intensi- ver und regelmäßiger begleitet werden können. Außerdem brin- gen sie einen anderen Blickwin- kel und ihre ganz eigene Le- benserfahrung, wie auch ihren individuellen christlichen Hin- tergrund mit in ihre Tätigkeit ein. Das tut den Patienten gut und auch der Seelsorge. Nach welchen Kriterien wählen Sie die Bewerberin- nen und Bewerber aus? Sie sollten bereit sein, sich mit Krankheit und Tod, mit Emotio- nen wie Schmerz, Angst, Ho - nung auseinanderzusetzen. Ge- nauso unerlässlich ist es, sich bei diesen Themen nichts vor- zumachen, sondern seine eige- nen Grenzen im Blick zu haben, kurz gesagt, reflexionsfähig und reflexionsbereit zu sein. Wer kann sich bewerben? Und muss man dafür in der evangelischen Kirche sein? Voraussetzung ist es, Zeit und Kraft mitzubringen, um Men- schen seelsorglich zu begleiten. Auch wer Lust darauf hat, die eigenen Fähigkeiten zur Verfü- gung zu stellen und womöglich neue Fähigkeiten zu entdecken, ist hier richtig. Und es wäre wünschenswert, sich gerne und engagiert über einen längeren Zeitraum in einer Gruppe aus- zutauschen und untereinander zu lernen. Nein, man muss nicht evangelisch sein, aber man sollte Mitglied in einer der christlichen Kirchen sein. Was lernen die Kursteil- nehmer in der einjährigen Qualifikation? Ein Anliegen ist uns das Erler- nen von Techniken der Ge- sprächsführung. Ebenso wer- den wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Basiswis- sen zu Krankheitsbildern, zur Struktur der Uniklinik sowie der Pflege vermitteln. Dazu, wie auch zu anderen medizini- schen Themen, möchten wir Referentinnen und Referenten aus dem Haus gewinnen. Auch den Fragen der Teilnehmenden zu Glauben, Zweifel, Ankla- ge – und was einen jeden selbst im eigenen Glauben und Leben trägt – wird Raum gegeben. Am wichtigsten ist es aber, eine Haltung zu lernen und im- mer wieder einzuüben, die die ehrenamtlichen Seelsorgenden befähigt, respektvoll, o en und wertschätzend den Menschen zu begegnen und sie zu beglei- ten. In ihren existenziellen Fra- gestellungen, in ihrer je eige- nen Sichtweise zum Leben und zum Sterben. Wie werden die Ehrenamt- lichen von Ihnen weiter begleitet? Unsere Ehrenamtlichen werden auch nach der Qualifizierung durch regelmäßige Supervision und Fortbildungen gecoacht. Welche Erfahrungen haben Sie bereits mit ehrenamtli- chen Klinikseelsorgerinnen und -sorgern an der Uni- klinik gemacht? Zurzeit sind sieben Ehrenamt- liche sehr engagiert dabei und bereichern die Seelsorge an der Uniklinik. 3/2 Die evangelische Klinikseelsorge bietet ab Oktober 2018 eine einjährige Quali zierung in der ehrenamtlichen Klinikseelsorge an Seelsorge im Ehrenamt Neben den hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsor- gern gibt es ein Team von ehrenamtlichen Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern in der evangelischen Klinikseelsor- ge. Diese sind jeweils für eine ihnen zugeteilte Station zuständig und machen einmal pro Woche Besuche. Der- zeit üben sieben Frauen und Männer diesen ehrenamtli- chen Dienst aus. Zuvor haben sie sich in einem einjähri- gen landeskirchlichen Kurs „Seelsorge als Begleitung“ für diese Arbeit quali ziert. Die ehrenamtlichen Seelsorge- rinnen und Seelsorger unterliegen genauso wie die Hauptamtlichen der Schweigep icht. Das heißt, dass al- les, was ihnen anvertraut wird, bei ihnen bleibt und nicht nach außen geht. Für andere da sein Leitmotiv der evangelischen Klinikseelsorge „Der Verletzlichkeit des Lebens achtsam begegnen“ Einjähriger Quali zierungskurs für Ehrenamtliche in der Klinikseelsorge in Kooperation mit dem Zentrum für Seelsorge der Evangelischen Landeskirche Baden, Heidelberg. Infoabend: Donnerstag, 11. Oktober 2018, 18.30 bis 21.30 Uhr, im Konferenzraum I oder II des Neurozentrums Für die Teilnahme am Infoabend ist eine Anmeldung per Mail bei den Seelsorgerinnen wünschenswert. Bei ihnen kann auch vorab der Flyer mit den detaillierten Angaben zum Kurs angefordert werden: adelheid.berggoetz@uniklinik-freiburg.de ursula.haenni-grina@uniklinik-freiburg.de Der Infoabend ermöglicht den Interessierten, neben den Informationen, die sie erhalten, Fragen zu stellen sowie einen ersten Eindruck von der Gruppe und den Kursleiterinnen und -leitern zu erhalten. Der Abend verp ichtet nicht zu einer Teilnahme an der Quali zierung. Umfang: 13 Kursabende, jeweils donnerstags, 18.00 bis 21.30 Uhr, 8.11.18/22.11.18/6.12.18/10.1.19/7.2.19/21.2.19/14.3.19/ 28.3.19/11.4.19/16.5.19/6.6.19/27.6.19/11.7.19/12.9.19 4 Samstage von je 10.00 von 16.00 Uhr: 20.10.18/19.1.19/4.5.19/21.9.19 Maximale Teilnehmerzahl: 12 Ort: Uniklinik Freiburg Kosten: 150 Euro Seelsorge als Begleitung

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