ampuls 2 - 2019

10 2/2019 E s ist viel los auf Station Ecker an diesem Mor- gen im Februar. 19 Pati- entinnen und Patienten bekommen Verbände gewechselt, Drainagen gezogen oder Medikamente verabreicht. Dass es im Hintergrund an der ei- nen oder anderen Stelle hakt, be- kommen sie nicht mit. „Ich fühle mich bestens betreut. Die jungen Pfleger haben viel Zeit für mich und arbeiten sehr genau“, sagt Pa- tientin Berta Schmieder*. Ein großes Lob für die 15 Schüle- rinnen und Schüler der Gesund- heits- und Krankenpflege im drit- ten Ausbildungsjahr an der Akademie für Medizinische Beru- fe der Uniklinik Freiburg, die vier Wochen lang eigenverantwortlich die plastisch-chirurgische Station Ecker leiten. Das Besondere dar- an: Sie übernehmen nicht nur die pflegerischen Arbeiten, sondern nehmen auch die Rolle der Stati- onsleitung oder Serviceassistenz ein und kümmern sich um den or- ganisatorischen Ablauf der Stati- on. Begleitet werden sie bei die- sem praxisorientierten Lernprojekt von examinierten Pflegenden der Station, Praxisanleitern und Lehr- kräften der Akademie sowie den Stationsärzten. „Wir werden in der Patientenver- sorgung sehr gut ausgebildet, doch von der Organisation auf Station bekommen wir wenig mit“, sagt Angela Pfaff, Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege. Sie hat während des Projekts ver- schiedene Aufgaben übernommen: „Medikamente bestellen, Dienst- pläne schreiben, Patiententranspor- te anordnen – all das habe ich nun gemacht und kann dies anwenden, wenn ich nach dem Examen in den Berufsalltag starte.“ Vom Wunsch der Schüler nach mehr Einblick in die Stationsfüh- rung bis zur Umsetzung des Pro- jekts war es ein langer Weg. Ein Jahr lang feilte ein interdisziplinä- res Team daran. „Wir haben unter anderem spezielle Schulungen zu den Krankheitsbildern auf der Station ausgearbeitet“, berichtet Agnes Onnasch, Koordinatorin des Projekts und Beauftragte für Quali- tätsmanagement des Departments Chirurgie. Die Mühe hat sich ge- lohnt: Das Projekt ist so gut ange- kommen, dass es künftig zweimal jährlich auf Station Ecker stattfin- den soll. Stationsleiterin Kerstin Krüger- Iyayi zieht am Ende des Projekts eine positive Bilanz: „Natürlich war es anstrengend und hat Mehr- arbeit bedeutet, aber wir bilden hier unsere künftigen Kolleginnen und Kollegen aus. Je mehr wir in ihre Ausbildung investieren, desto bes- sere Mitarbeiter haben wir später.“ Gesundheits- und Krankenpflegeschü- lerin Angela Pfaff organisiert eigenver- antwortlich einen Patiententransport. Im Februar übernahmen 15 Schülerinnen und Schüler der Gesundheits- und Krankenpflege für einen Monat die Leitung einer Station. Das Pilotprojekt kam bei den Auszubildenden, den Betreuern und auch bei den Patienten gut an. Schüler leiten eine Station Wir haben unter anderem spezielle Schulungen zu den Krankheitsbildern auf der Station ausgearbeitet. * Name von der Redaktion geändert.

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