ampuls 2 - 2019

7 2/2019 I ch bin Schüler im ersten Lehr- jahr der Ausbildung zum Ge- sundheits- und Krankenpfleger. Komme ich mit Patienten ins Ge- spräch, so lautet eine häufige Fra- ge: Was haben Sie davor gemacht? Realschule? Ich sage dann, dass ich zweieinhalb Jahre im Rettungs- dienst gearbeitet und Abitur ge- macht habe. – Echt, und dann ma- chen Sie sowas? Es entspricht wohl nicht der öffentlichen Leistungs- vorstellung, dass Abiturienten nicht studieren, sondern eine Ausbildung antreten. Die gesellschaftliche Debatte zur Pflege dreht sich viel um den soge- nannten Pflegenotstand: Personal- mangel, Überarbeitung und man- gelnde Bezahlung. Sicherlich könnten die Pflegenden in der aktu- ellen Situation stärker auftreten und bessere Arbeitsbedingungen einfordern. Oft sind sie sich nicht bewusst, wie sehr sie ein marodes System am Leben halten. Aber wie wäre es, auch einmal über das öffentliche Verständnis von Pflege im eigentlichen Sinne und die entsprechende Wertschätzung zu diskutieren? Für viele Pflegende steht nicht im Vordergrund, ob sie 100 Euro mehr verdienen, sondern ob sie Anerkennung und Respekt erfahren – auch von Kollegen. Gerne wird interdisziplinär über „die Ärzte“, „die Schüler“ oder „die Pflege“ schlecht geredet. Wie kann das sein? Ist es nicht eher so, dass jede Berufsgruppe individuelle Stärken, Fähigkeiten und Kompe- tenzen hat – aber auch Schwächen? Sollten sich nicht gerade ärztliches und pflegendes Personal ergänzen? Wieso sollten wir mehr Anerkennung in der Öffentlichkeit erwarten, wenn wir uns nicht einmal gegenseitig konse- quent respektieren? Natürlich habe ich auch schon sehr positive Erfahrungen gemacht: Meine aktuelle Station und das ent- sprechende Ärzteteam lassen eine sehr freie, gute Atmosphäre für Fragen und Erklärungen zu, wovon wir alle profitieren. Wenn ich auf meine ersten Erfah- rungen in der Pflege blicke, würde ich mir die Erkenntnis wünschen, dass ein freundlicheres und koope- rativeres Miteinander absolut not- wendig ist und gelebt werden muss, denn das ist das, was zählt: Respekt. GASTBEITRAG Was zählt, ist Respekt Tom Ayasse, Gesundheits- und Krankenpflege- schüler an der Akademie für Medizinische Berufe, schreibt über seine ersten Erfahrungen in der Pflege. amPuls veröffentlicht seinen Gastbeitrag in gekürzter Form. UNI FIT STRAHLT IN NEUEN RÄUMEN Ende März konnten sich Interes- sierte bei der feierlichen Eröffnung die neuen Räumen von UNI FIT – dem Trainingsangebot der Zentralen Physiotherapie an der Uniklinik – im Anbau des Hotels Stadt Frei- burg anschauen. An verschiedenen Geräten und in zahlreichen Grup- penkursen können sowohl Klinik- beschäftigte als auch Gäste ihrer Gesundheit etwas Gutes tun. Es gibt Monatsabos und 10er-Karten sowie ermäßigte Preise. Der neue Standort wurde bereits im Sommer 2018 bezogen. GESUNDHEITSFÖRDERUNG AM ARBEITSPLATZ Erweiterte Öffnungszeiten für UNI FIT , Praxisbegleitungen auf den Stationen durch die Zentrale Physiotherapie im Rahmen des Be- wegungskonzepts und ein umfang- reiches Firmenfitnessangebot: Das sind einige Bausteine des Betrieb- lichen Gesundheitsmanagements (BGM), das der Uniklinik-Vor- stand im März 2019 beschlossen hat. Des Weiteren sollen in einem Pilotprojekt interessierte Beschäf- tigte als „Gesundheitslotsen“ ge- schult werden, um Kolleginnen und Kollegen über die Angebote des BGM zu informieren. Ab Mai können sich alle Interessierten auf einer speziellen Anmeldeplattform für die Nutzung von Fitnessstudios, Schwimmbädern und weiteren Sport­ anlagen im Interfit-Verbund zu ver- günstigten Beiträgen anmelden. FIT@WORK Weitere Informationen finden Sie im Intranet unter Services/Angebote: „UNI FIT “ Weitere Informationen finden Sie im Intranet unter Services/Angebote: „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ i i

RkJQdWJsaXNoZXIy MTU2Njg=