ampuls 3 - 2019

9 3/2019 Der Arzt im Schiri-Trikot INTERVIEW D r. Matthias Jöllen­ beck, Arzt in der Klinik für Orthopä­ die und Unfallchi­ rurgie, greift als Schiedsrichter in der Bundesliga zur Pfeife. Warum in seiner Brust­ tasche drei Karten stecken, verrät er im Interview. Herr Dr. Jöllenbeck, Sie waren beim DFB-Pokalfinale im Mai als Schiedsrichterassistent dabei. Ist bei so einem Spiel die Anspannung besonders hoch? Einerseits freut man sich unglaub­ lich, weil ein Finale für das Schiedsrichterteam eine Auszeich­ nung für eine sehr gute Saison ist. Bei der Vorbereitung ist aber auch viel Anspannung dabei, da Klei­ nigkeiten über den Pokalgewinn entscheiden können. Sie haben früh ihren ersten Schieds­ richterlehrgang absolviert. Was fas­ ziniert Sie daran bis heute? Ich habe schon mit drei Jahren im Verein gespielt und wurde mit 15 gefragt, ob ich pfeifen möchte. Der besondere Reiz als Schiedsrichter ist es, Entscheidungen zu treffen, dafür Verantwortung zu überneh­ men und mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten auf dem Platz zu­ rechtzukommen. Schiedsrichter laufen locker zehn Kilometer pro Spiel. Wie halten Sie sich fit? Ich trainiere zweimal wöchentlich Ausdauer, dazu kommen Krafttrai­ ning und regelmäßige Trainingsla­ ger. Wir müssen auch viel sprinten, um dem immer dynamischeren Spiel zu folgen. Im Duell gegen Usain Bolt hätte ich aber keine Chance, ich bin eher der Typ Lang­ streckenläufer. Seit einem halben Jahr sind Sie in der Klinik für Orthopädie und Un­ fallchirurgie. Wie bringen Sie Job und ein so aufwendiges Hobby un­ ter einen Hut? Beides sind „professionelle Lei­ denschaften“, die mir extrem viel Spaß machen. Für mehrtägige Ein­ sätze als Schiedsrichter ist aller­ dings viel Abstimmung nötig. Ich bin sehr dankbar für meine Teilzeit­ stelle und dass mir Vorgesetzte und Kollegen die nötige Flexibilität einräumen. Was befindet sich in Ihrer Brust­ tasche? Mit einem Zwinkern sage ich manchmal, ich hätte auf dem Platz drei Karten dabei: die gelbe und die rote für foulende Spieler und meine Visitenkarte für die Gefoulten. Im Arztkittel stecken Piepser, Leuchte, Stethoskop – und ein Müsliriegel. Mussten Sie auf dem Platz schon einmal Erste Hilfe leisten? 2017 stießen in der Zweiten Liga zwei Spieler beim Kopfballduell zusammen. Einer blieb bewusstlos liegen. Ich bin hingerannt, habe At­ mung und Mundraum überprüft und ihn in die stabile Seitenlage ge­ bracht – dann war alles schnell wie­ der in Ordnung. In dem Moment steckte definitiv der Arzt im Schi­ ri-Trikot. Dr. Matthias Jöllenbeck, Arzt in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Spiel, Satz und Sieg Ende Juni spielten bei strahlendem Sonnenschein rund 130 Mitarbei­ terinnen und Mitarbeiter der Uniklinik und des UHZ beim Beachvolleyballturnier auf den Feldern der Freiburger Turner­ schaft an der Dreisam um den Pokal und die Ehre. Zu gewinnen gab es für die Erstplatzierten außerdem Karten für den Europa-Park, die Zweit- und Drittplatzieren freuten sich über Feierling-Gutscheine. Das Gewinner-Team„Anke und die drei von der Tanke“: Lina Steffan, Thomas Sander, Anke Zlotnik, Markus Siegel und Jonathan Kan

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