ampuls 2 - 2022

Kurze Pausen zum Abschalten Viele Beschäftigte im Gesundheitsbereich sind ausgelaugt und haben Schlafstörungen. Durch die Daueranspannung fällt es ihnen schwer, nach der Arbeit abzuschalten, weil das Thema Corona auch in der Freizeit permanent da ist. „Corona wirkt wie ein Brennglas besonders da, wo die Anforderungen schon zuvor sehr hoch waren. Und plötzlich ist der Punkt erreicht, an dem nichts mehr geht“, sagt Privatdozent Dr. Isaac Bermejo, Leiter Supervisions- und Coachingdienst. Er rät zur Selbstfürsorge: „Wenn ich mich überhaupt nicht mehr abgrenzen kann, brauche ich Strategien, um mich aktiv anderen Themen zu widmen.“ Bei seinen Stationsbesuchen lädt er Kolleg*innen deshalb gerne auf „eine Pause mit mir“ ein, was sehr gut ankommt. Denn viele kleine Pausen halten das Stressniveau unten. Für die Kurzentspannung nützlich sind auch kurze Achtsamkeitsübungen. Im Intranet bietet Isaac Bermejo das „Kopfkino“ an (siehe Kasten). Fortsetzung Seite 1 Hinweise und Empfehlungen für den Umgang mit psychischen Belastungen in Zusammenhang mit der Corona-Krise finden Sie auf den Seiten für Psychiatrie und Psychotherapie: www.uniklinik-freiburg.de/ psych/verhaltensempfehlungencorona-krise.html Sie suchen Unterstützung durch die Beratungsstellen der Uniklinik? Informationen dazu stehen in der Rubrik Beratung im Überblick auf Seite 12 dieser Ausgabe. Krieg in der Ukraine – das ist auch für viele Mitarbeiter*innen der Uniklinik ein Schock. Beratung und Unterstützung in der Krise bietet PD Dr. Isaac Bermejo an. Kontakt: Telefon 0761 270-60181 oder Mail isaac.bermejo@ uniklinik-freiburg.de Das Institut für Psychologie der Uni Freiburg bietet die „Ambulanz für stressbedingte Erkrankungen“ für Erwachsene an. Kontakt und Anmeldung: www.psychologie.uni-freiburg. de/zentrale.einrichtungen/ ambulanz/teilambulanz/ arbeitsbereich-iii Beratungsstellen Strategien für Selbstfürsorge „Schutzfaktoren vor psychischer Belastung sind vor allem eine gute soziale Unterstützung und eine gute Balance zwischen der Arbeit und anderen Stützpfeilern der Lebenszufriedenheit“, sagt KerstinWenninger. Das können Bewegung und Natur sein, die Pflege von Interessen und Hobbys oder auch Spiritualität. Der Sorgenstuhl Wer sich viele Sorgen macht, zum Beispiel über aktuelle Nachrichten, Zukunftsängste hat oder trotz aller Entspannung kein Ende der Pandemie absieht, sollte diese Themen nicht wegschieben. Claas Lahmann rät zum Sorgenstuhl: „Räumen Sie Ihren Sorgen einen Platz ein, indem Sie einen Stuhl zum Sorgenstuhl erklären. Wenn Sie tagsüber merken, dass die dunkle Sorgenwolke heranschwebt, verschieben Sie diese aktiv auf eine Viertelstunde am Abend. In der setzen Sie sich bewusst auf Ihren Sorgenstuhl und machen sich Gedanken. Aber länger nicht.“ Per Kopfkino zum Wohlfühlort Im Intranet finden Sie meditative Fantasiereisen zur Kurzentspannung mit Isaac Bermejo: Haben Sie Ihren persönlichen Wohlfühlort einmal besucht, können Sie immer wieder dorthin zurückkehren. Die Entspannungsübung bietet eine Möglichkeit, Anspannung im Alltag vorzubeugen und kleine Inseln der Achtsamkeit im täglichen Trubel zu finden. Im Intranet unter Services / Angebote > Psychosoziale Fachberatung Viele kleine Pausen halten das Stressniveau unten. 2 2/2022

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