ampuls 3 - 2022

Der Hase mit Beutel ist immer dabei, wenn Regina Burtsche und Angelika Kohlrepp ihre kleinen Patient*innen in der Kinderklinik besuchen. Denn die beiden Stoma-Expertinnen sind nicht nur für die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Einsatz, sondern in der gesamten Uniklinik – so auch für Kinder und Jugendliche. Schon ganz kleine Kinder bekommen zum Beispiel aufgrund angeborener Fehlbildungen einen künstlichen Ausgang angelegt. Mit dem kuscheligen Stofftier lässt sich den Jüngsten und ihren Angehörigen besser erklären, wie das Stoma und der Umgang damit funktionieren. Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist die Anleitung und Beratung von Menschen mit Störungen der Blasenfunktion in allen Formen. Probleme durch gute Planung vermeiden Im besten Fall kommen die beiden Expertinnen für Stoma- und Kontinenztherapie nicht erst nach der Operation ans Krankenbett, sondern schon vorher. „Dann können wir die optimale Stelle markieren, an der das Stoma gelegt werden soll“, sagt Burtsche. Die gute Lage ist sehr wichtig, weil manches Stoma ein Leben lang bleibt. Einige können wieder zurückverlegt werden. „Wenn der Beutel immer undicht wird, weil er nicht richtig sitzt, oder sich Wunden durch ausfließende Exkremente bilden, kann das auf Dauer sehr belastend sein.“ Durch eine gute Planung und Beratung können solche Probleme häufig vermieden werden. Psychische Herausforderung Die Pflegeexpertinnen Stoma, Kontinenz und Wunde wissen aus langjähriger Erfahrung, wie psychisch herausfordernd ein Stoma für die Menschen sein kann. Zum Beispiel im Umgang bei Sport, Sexualität oder Ernährung. „Und die Angst, dass man den künstlichen Ausgang mit seinem Inhalt sehen oder gar riechen könnte, ist groß“, ergänzt Kohlrepp. Sie versorgen auch Wunden, die sich am Stoma entwickeln können und oft sehr schmerzhaft sind. „Dabei stehen wir unseren Patient*innen professionell zur Seite. So kann die Rückkehr in ein Leben mit einer guten Lebensqualität wieder erreicht werden.“ Anzahl der Stoma- Patient*innen steigt Angelika Kohlrepp versorgt StomaPatient*innen seit 2006, 2017 kam Regina Burtsche ins Team. Sie ist nach einer zweijährigen Weiterbildung seit März 2021 ebenfalls Pflegeexpertin Stoma, Kontinenz und Wunde. Ermöglicht wurde diese Weiterbildung von der Pflegedirektion. „Es war mir ein großes Anliegen, eine zusätzliche Stelle zu schaffen, weil durch immer mehr Operationen zum Beispiel an immer älter werdenden Patient*innen mit onkologischen Darmerkrankungen der Bedarf und die Nachfrage auf den Stationen wirklich groß waren. So ist die Stoma- und Kontinenzversorgung auch in Urlaubszeiten kontinuierlich an der Uniklinik sichergestellt“, sagt Pflegedirektor Helmut Schiffer. Bei Kindern hilft der Stoma-Hase Regina Burtsche und Angelika Kohlrepp sind die beiden Pflegeexpertinnen für Stoma- und Kontinenztherapie an der Uniklinik. Sie versorgen täglich im Schnitt 30 kleine und große, oft onkologische Patient*innen, die einen künstlichen Ausgang für Stuhl oder Urin gelegt bekommen – ein sogenanntes Stoma. Kontinenzsprechstunde, Hilfsmittelberatung, Konsil Die Pflegeexpertinnen Stoma, Kontinenz undWunde bieten eine Stoma- und Kontinenzsprechstunde sowie Hilfsmittelberatung an. Und sie können auch für Patient*innen von allen anderen Kliniken in Form eines Konsils (ZAK) angefordert werden. Regina Burtsche und Angelika Kohlrepp sind telefonisch unter 0761 270-22410 (AB) und per Mail an stomatherapie.chir@ uniklinik-freiburg.de erreichbar. i Den Stoma-Hasen haben Regina Burtsche (links) und Angelika Kohlrepp bei ihren Besuchen in der Kinderklinik immer mit dabei. 3 3/2022

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