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„Ich sehe mich als Dienstleister.
Und das erwarte und wünsche ich
mir auch von meinen Mitarbei-
tern“, sagt Bernd Sahner. Der
60-jährige wurde am 30. Septem-
ber vom Aufsichtsrat des Univer-
sitätsklinikums Freiburg zum
neuen Kaufmännischen Direktor
bestellt. Sahner hatte die Aufga-
ben als Kaufmännischer Direktor
bereits im Januar 2014 kommis-
sarisch übernommen. Er bleibt
weiterhin in Personalunion Kauf-
männischer Geschäftsführer des
Universitäts • Herzzentrums Frei-
burg-Bad Krozingen (UHZ).
Zur Bestellung zum neuen
Kaufmännischen Direktor sagte
Wissenschaftsministerin Theresia
Bauer: „Wir haben mit Bernd
Sahner einen erfahrenen Klinik-
manager für diese verantwor-
tungsvolle Aufgabe gewonnen.
Zusammen mit dem Vorstands-
vorsitzenden und Leitenden Ärzt-
lichen Direktor Professor Dr. J.
Rüdiger Siewert wird er das Uni-
versitätsklinikum Freiburg wei-
terentwickeln und die exzellente
Versorgung für Freiburg und die
Region weiter vorantreiben.“
Der begeisterte Tennisspieler
und Skifahrer Sahner stammt aus
Buggingen, ist „bekennender
Markgräfler“ und fühlt sich tief
mit der Region verwurzelt. Bereits
1992 wechselte der gelernte Di­
plomverwaltungswirt von der zen-
tralen Verwaltung der Kreiskran-
kenhäuser beim Landratsamt
Breisgau-Hochschwarzwald zum
Herzzentrum Bad Krozingen und
war dort seit dem 1. Januar 2010
Geschäftsführender Verwaltungs-
direktor. Seit der Fusion des Herz-
zentrums Bad Krozingen mit dem
Herzbereich des Universitätsklini-
kums Freiburg im Jahr 2012 ist
Sahner Kaufmännischer Ge-
schäftsführer des UHZ.
In der Prioritätenliste des neu-
en Kaufmännischen Direktors
steht der Patient an oberster Stel-
le. „In der Krankenversorgung
brauchen wir höchste Qualität.
Die Menschen kommen zu uns,
weil sie gut versorgt werden
möchten.“ Für Sahner „spielt die
Musik in den Kliniken“. Danach
richte er sein Denken und die Or-
ganisation aus. Aber auch die
Bereiche Forschung und Lehre
stehen bei ihm im Fokus. In den
letzten Monaten habe er bereits
eine große Offenheit erlebt und
sieht ein großes Potenzial bei
den Mitarbeitern – aber auch
Verbesserungsmöglichkeiten. Ins-
besondere möchte er alle Be-
schäftigten dafür gewinnen, dass
sie Verantwortung fürs gesamte
Klinikum tragen. „Hier wird her-
vorragende Arbeit geleistet. Ich
möchte die Menschen mitneh-
men und sie überzeugen.“
Als nächste große Aufgabe ste-
he die Umsetzung der baulichen
Masterplanung an, wie zum Bei-
spiel der Neubau der Kinderklinik.
Zudem liegt dem neuen Kauf-
männischen Direktor die Mit­
arbeiterentwicklung am Herzen.
Dazu gehört auch die Unterstüt-
zung der Pflege, denn „sie leistet
einen extrem wichtigen Beitrag
zur Patientenzufriedenheit“.
Es sei unverzichtbar, auf Wün-
sche zum Beispiel bei der Gestal-
tung der Arbeitszeiten einzuge-
hen. Insbesondere bei den Frauen,
die durch Beruf und Familie stär-
ker belastet seien, sagt der über-
zeugte Familienmensch Sahner.
Im Dialog mit den Menschen
Seit wann sind Sie am Klini­
kum, wie sieht ihr beruflicher
Werdegang aus?
Ich bin seit fünf Jahren am Klini-
kum. Nach meinem Physikstudi-
um und einer Promotion im Be-
reich der Systembiologie war ich
als wissenschaftlicher Mitarbei-
ter an der Medizinischen Fakul-
tät der Universität Freiburg tätig.
1996 wechselte ich als IT-Leiter
in die Universitätsverwaltung
und verantwortete dort ab 1999
als Dezernatsleiter neben der IT
für das Campus Management die
Bereiche Controlling, Organisa-
tion und Neue Medien. Mit dem
Wechsel an die Uniklinik bot
sich für mich die Chance, meine
zwei beruflichen Entwicklungs-
linien zu verknüpfen.
Sie waren bis vor Kurzem be­
reits stellvertretender Leiter
des KRZ. Nun koordinieren Sie
in Ihrer leitenden Funktion 90
Mitarbeiter. Was fasziniert Sie
an Ihrer Arbeit?
Zum einen sind das der Dialog
und die Problemlösung mit Men-
schen, die im Klinikum ganz un-
terschiedliche Aufgaben mit gro-
ßer Verantwortung wahrnehmen.
Dann aber auch das Privileg, mit
moderner und sich stets wan-
delnder Technologie eine optima-
le Krankenversorgung und For-
schung unterstützen zu dürfen.
Worin bestehen Ihre Aufga­
ben als Leiter des Rechenzen­
trums?
Eine gute Krankenversorgung hat
sehr viel mit Verlässlichkeit zu
tun. Seitens des KRZ wollen wir
dafür eine möglichst robuste und
serviceorientierte IT-Infrastruktur
bereitstellen. Zugleich muss un-
Bernd Sahner
Dr. Michael Kraus leitet neu das Klinikrechenzentrum (KRZ). Ihn fasziniert es,
mit wandelnder Technologie die Krankenversorgung zu unterstützen
ser Krankenhausinformationssys-
tem die medizinischen und ad­
ministrativen Prozesse optimal
unterstützen. Dies mit unserem
hervorragenden Team und den
knappen Ressourcen möglichst
gut zu bündeln, sehe ich als mei-
ne zentrale Aufgabe.
Welche Ziele haben Sie sich
für das KRZ in Zukunft ge­
setzt?
Die Krankenhaus-IT entwickelt
sich rasant weiter. Ein Hauptziel
der nächsten Jahre ist deshalb
die nachhaltige Weiterentwick-
lung unseres Krankenhausinfor-
mationssystems. Die Strategie
dazu ist in unserem KIS-Kon-
zept formuliert. Mit Unterstüt-
zung des Klinikumvorstands
und der IT-Kommission erfolgt
jetzt die Umsetzung. Das Ganze
wird aber nur funktionieren,
wenn wir auch weiterhin Fach-
kräfte haben, die den komplexen
Herausforderungen gewachsen
sind. Aus diesem Grund steht die
Gewinnung und ständige Quali-
fikation unserer Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter ganz oben
auf der Agenda.
Wie entspannen Sie am liebs­
ten nach einem langen Ar­
beitstag?
Am liebsten bin ich mit meiner
Familie draußen in der Natur. Ob
Mountainbike, Skifahren oder
Joggen – der Schwarzwald bietet
zu jeder Jahreszeit viel Ab-
wechslung.
„Die Musik spielt in den Kliniken“
Bernd Sahner wurde vom Aufsichtsrat zum neuen Kaufmännischen Direktor
des Universitätsklinikums Freiburg bestellt
Dr. Michael Kraus
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