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6/2016

Herr Steinmann, Sie sind ja

schon länger an der Uniklinik

Freiburg und im Betriebsärztli-

chen Dienst. Wie verlief Ihr Be-

rufsleben?

Mein Vater wollte eigentlich,

dass ich Bankbetriebswirt werde,

doch mein Zivildienst im Ret-

tungsdienst hat mir so gefallen,

dass ich 1997 mein Medizinstu-

dium in Ulm begonnen habe. Im

Herbst 1999 bin ich der Liebe

wegen nach Freiburg gezogen

und habe hier weiterstudiert. Ab

2004 habe ich in der Uniklinik

als Anästhesist gearbeitet und

bin 2012 in den Betriebsärztli-

chen Dienst gewechselt.

„Tiefe Einblicke ins Klinikum“

Wie sieht Ihre tägliche Arbeit

aus? Was mögen Sie besonders

an Ihrem Beruf?

Meine Arbeit hat mehrere

Schwerpunkte: Zum einen geht

es um die arbeitsmedizinische

Vorsorge. Diese beinhaltet auch

beruflich indizierte Impfungen

zum Schutz vor Infektionskrank-

heiten. Zum anderen berate ich

beispielsweise Vorgesetzte über

Möglichkeiten, wie sie die Ar-

beitsplätze ihrer Mitarbeiter er-

gonomischer gestalten können.

Das können dann ganz einfache

Lösungen sein wie ein neuer

Bürostuhl oder aber auch das

Überdenken eines Arbeitsab-

laufs. Ein weiterer Schwerpunkt

sind Begehungen mit den Kolle-

gen der Abteilung Arbeitssicher-

heit in sämtlichen Bereichen der

Uniklinik. Wir achten hierbei

auf die Einhaltung von Arbeits-

schutz-Vorschriften und ma-

chen Empfehlungen für die Um-

setzung im Arbeitsalltag. Das

Schöne ist, dass ich durch diese

Arbeit tiefe Einblicke ins ge-

samte Klinikum bekomme, und

dies auch aus verschiedenen

Blickwinkeln.

Gibt es noch besondere Tätig-

keiten?

Ein letzter besonderer Schwer-

punkt meiner Arbeit ist die Ver-

sorgung von Stichverletzungen.

Denn insbesondere unser Pflege-

personal und unsere Ärzte arbei-

ten jeden Tag mit Kanülen oder

infektiösem Material. Sollte sich

zum Beispiel ein Pfleger mit ei-

ner potenziell infektiösen Kanü-

le gestochen haben, wird er von

meinem Team beraten und es

werden die entsprechenden Blut-

untersuchungen veranlasst.

Wie sind Sie gerne in Ihrer Frei-

zeit unterwegs?

Ich bin ein richtiger Freiburg-

Fan, deshalb bin ich mit meiner

Familie oft vor Ort unterwegs.

Wir gehen zum Beispiel gerne

auf den Mundenhof. Mein Aus-

gleich zum Arbeitsalltag ist

der Sport.

Betriebsärztlicher Dienst

Daniel

Steinmann

Professor Dr. Stefan Fichtner-Feigl leitet seit Oktober 2016 die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Herr Professor Fichtner-Feigl,

Sie kommen von der Klinik

und Poliklinik für Chirurgie

der Universität Regensburg

nach Freiburg. Wie war Ihr

Werdegang?

Im Jahr 2000 hat mein chirurgi-

scher Werdegang in der Klinik

und Poliklinik für Chirurgie der

Julius-Maximilians-Universität

Würzburg begonnen. Nach

zwei Jahren bin ich dann zu ei-

nem zweieinhalbjährigen For-

schungsaufenthalt in die USA

an die National Institutes of

Health gewechselt und habe

den Grundstein für die wissen-

schaftliche Seite meiner Arbeit

gelegt. Meine Rückkehr nach

Deutschland brachte mich in

die Klinik und Poliklinik für

Chirurgie der Universität Re-

gensburg. Dort konnte ich mich

chirurgisch sowie auch wissen-

schaftlich exzellent weiterent-

wickeln und 2011 eine Heisen-

berg-Professur der Deutschen

Forschungsgemeinschaft antre-

ten, welche ich zusammen mit

meiner Funktion als Stellver-

tretender Direktor der Klinik

und Poliklinik für Chirurgie

bearbeitet habe. Nun bin ich

seit Oktober in Freiburg und

fühle mich in der Klinik, aber

auch im Breisgau sehr wohl.

Welche Ziele möchten Sie in

der Nachfolge von Professor

Ulrich Hopt an Ihrer Klinik

umsetzen?

Herr Professor Hopt hat mich

im Laufe der letzten Monate

hervorragend unterstützt und

mir eine ausgezeichnet funkti-

onierende Klinik mit einem

tollen Mitarbeiterstab überge-

ben. Seine persönliche Hinga-

be zu den Patienten entspricht

auch meiner Philosophie und

diese Form der Patientenbe-

handlung muss weiterbestehen.

Das erste und übergeordnete

Ziel der Klinik für Allgemein-

und Viszeralchirurgie ist natür-

lich die operative Patientenbe-

handlung auf höchstem Niveau.

Dies möchte ich zusammen

mit meinen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern sowie den in-

terdisziplinären Partnern am

Universitätsklinikum erreichen.

Zusätzlich zur Patientenversor-

gung ist das zweite große Ziel

der Ausbau der wissenschaftli-

chen Aktivität in der Klinik für

Allgemein- und Viszeralchirur-

gie. Ich möchte hierbei meine

jungen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter zu „Surgeon Scien-

tists“ ausbilden.

Wohin wird sich die Viszeral-

chirurgie in den nächsten

Jahren entwickeln?

Eine sehr spannende Frage! Ich

bin der Überzeugung, dass sich

die Viszeralchirurgie zum ei-

nen im Rahmen von multimo-

dalen Konzepten zur Behand-

lung von Tumorerkrankungen

in Zukunft mehr und mehr auch

in die Behandlung der metasta-

sierten Situationen einbringen

wird. Hierbei können heutzuta-

ge bei kolorektalen Lebermetas­

tasen schon hervorragende Er-

gebnisse erzielt werden. Diese

Herangehensweise wird sich

sicherlich auch auf weitere Tu-

more des Bauchraums ausdeh-

nen. Zum anderen wird sich

die Viszeralchirurgie auch tech-

nisch verbessern. Insbesondere

der Weiterentwicklung mini-

malinvasiver Operationstechni-

ken sind hier keine Grenzen

gesetzt. Die Technik der lapa-

roskopischen Chirurgie wird

nun durch die SILS-Technik

(single incision laparoscopic

surgery) komplettiert und im

Laufe der nächsten Jahre wird

die Roboter-unterstützte Visze-

ralchirurgie einen großen Stel-

lenwert einnehmen. Es liegt

eine spannende Zeit vor uns

Viszeralchirurgen.

Was unternehmen Sie gerne in

Ihrer Freizeit?

Meine Freizeit verbringe ich

gerne mit meiner Frau – beim

Wandern in den Bergen oder

auch bei einer gemütlichen

Runde auf dem Golfplatz.

Weiterhin inspirieren mich

italienische Opern, sodass ich

in meiner Freizeit eine Opern-

aufführung sehr genieße.

Persönliche Hingabe zu den Patienten

Dr. Daniel Steinmann ist seit November 2016 neuer Leiter des Betriebsärztlichen Dienstes

Stefan

Fichtner-Feigl