ampuls 1 - 2022

Ihre Termine und Arztbriefe können Patient*innen der ITZ-Tagesklinik nun auch über die App „Meine Uniklinik“ einfach und schnell abrufen. Neue Spracherkennungssoftware wird 2022 klinikumsweit eingeführt. Seit Oktober 2021 können Patient*innen mit einer Krebserkrankung, die im Interdisziplinären Tumorzentrum (ITZ) in der Tagesklinik behandelt werden, mit der App „Meine Uniklinik“ ihre eigenen Termine und Arztbriefe bequem und schnell über ihr Smartphone online einsehen. Darüber hinaus stellt die App den Patient*innen allgemeine Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten am ITZ, die Anreise oder Kontaktdaten zur Verfügung. Die Zugangsdaten für ihre Registrierung erhalten die Patient*innen an der Aufnahme des ITZ. „Die App wurde überaus positiv von den Patient*innen aufgenommen, vor allem auch von den älteren. Auch diese Patient*innengruppe erreichen wir mit unserem neuen Angebot sehr gut, da die Nutzung von Smartphones bereits Alltag ist“, so Professor Dr. Dr. Melanie Börries, Direktorin am Institut für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin und Projektleiterin der App „Meine Uniklinik“. Während des ersten Monats der Pilotphase hatten sich bereits rund 100 Tagesklinik-Patient*innen mit der App verknüpft. Gemeinschaftliche App-Entwicklung Die initiale Entwicklung der App war dank der engen Zusammenarbeit der engagierten Mitarbeiter*innen des Patient*innenmanagements am ITZ und des Zentrums für Innovative Versorgung (ZIV) möglich. Eine externe Software-Firma wurde für die Programmierung beauftragt. Wichtige Partner sind auch der Geschäftsbereich 2 – Department- und Patientenmanagement unter Leitung von Christa Hohner sowie das Zentrum für Digitalisierung und Informationstechnologie (ZDI) unter Leitung von Dr. Michael Kraus. Effizientere Versorgung von Patient*innen dank Digitalisierung „Als nächsten Schritt planen wir, die Nutzungsmöglichkeiten der App am ITZ zu erweitern. Sowohl die CT- oder MRT-Termine in der Radiologie als auch bestimmte Laborbefunde können dann von den Patient*innen über die App aufgerufen werden“, so Börries. „In Zukunft sollen alle Patient*innen der Uniklinik von der App profitieren, indem der Anwender*innenkreis stetig vergrößert wird“, ergänzt Professor Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor der Uniklinik Freiburg. Projektleiter Torsten Hein wirbt für die digitale Spracherkennung: „Sie sprechen drei- bis viermal schneller als Sie schreiben.“ Ob Arztbrief oder Pflegedokumentation – an vielen Stellen im Klinikum ist der Bedarf an schnellen, verlässlichen Hilfsmitteln für die Dokumentation groß. Entsprechend einstimmig fiel der Beschluss des Klinikvorstands, zusätzlich zum digitalen Diktat ein modernes Spracherkennungssystem einzuführen. „Bisher mussten die digital erfassten Diktate von Schreibkräften überprüft, korrigiert und zur Freigabe vorgelegt werden“, erläutert Hein. „Mit der neuen Software wird der gesprochene Text sofort an der gewünschten Stelle eingefügt. Korrekturen sind nur selten nötig und sofort möglich.“ Wichtig sei jedoch eine geräuscharme Umgebung. Sprachbefehle wie „Öffne Meona“ oder „Schreibe eine Mail an Sabine“ sparen zusätzlich Klicks und machen die digitale Spracherkennung zu einem eigenen Eingabemedium. Insbesondere für Mitarbeiter*innen mit motorischen Einschränkungen oder Legasthenie ist dies ein großer Schritt in Richtung Barrierefreiheit. Das System lernt mit jeder Benutzung Im Institut für Klinische Pathologie wird die Software „Dragon Medical Direct“ bereits genutzt. „Wir erstellen jährlich für rund 50.000 Gewebeproben Befunde“, berichtet Oberärztin Dr. Sylvia Timme-Bronsert. „Dank der Spracherkennungssoftware können wir diese Befunde in dringenden Fällen auch alleine erstellen. Das System lernt mit jeder Benutzung und die Diktierzeit lässt sich dank Textbausteinen deutlich verkürzen. Für komplexere Befundformen ist allerdings die Zusammenarbeit mit dem Sekretariat weiter nötig.“ Anfang 2022 soll die Software im ärztlichen Bereich zur Verfügung stehen, im zweiten Schritt folgen die Pflegebereiche. Der Personalrat hat in seiner Sitzung am 30. November 2021 der Einführung der neuen Software zugestimmt. Neben Schulungsvideos unterstützt Torsten Hein mit seinen Kolleg*innen aus dem Zentrum für Digitalisierung und Informationstechnologie auch konkret bei der Anpassung von Abläufen und Textbausteinen. „Die neue Software soll dort zum Einsatz kommen, wo sie einen echten Vorteil bietet. Gleichzeitig können die bekannten Systeme weiter genutzt werden“, macht Hein das Ziel der Neueinführung deutlich. Auch in Sachen Datenschutz eine gute Lösung: Das Programm läuft ausschließlich auf Klinikservern. Finanziell unterstützt wird es mit Fördermitteln des Landes BadenWürttemberg. Auf einen Blick Schneller dokumentieren Mehr Informationen finden Sie im Intranet unter Services /Angebote › Spracherkennung i Weitere Informationen und Hilfestellung zur App finden Patient*innen auch online: www.meine-uniklinik.de i 4 1/2022

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