ampuls 2 - 2022

Das auf dem Herd vergessene Mittagessen, ein eingeschalteter Wasserkocher ohne Wasser: Ein paar Minuten nicht aufgepasst, schon kann sich Rauch entwickeln und die sensiblen Rauchmelder in den Kliniken, Instituten und Personalwohnheimen lösen aus. 44 Brandmeldeanlagen und rund 38.000 Rauchmelder sorgen an der Uniklinik dafür, dass potenzielle Brände schnellstmöglich erkannt und die Helfer*innen alarmiert werden. Doch häufig stellen sich vermeintliche Notfälle als Täuschungsalarme heraus. „Allein im Januar 2022 gab es zehn Fehlalarme, drei davon ausgelöst durch angebranntes Essen“, sagt Martin Weigele, Gruppenleiter Brandschutztechnik im Geschäftsbereich 5 – Technik der Uniklinik. Lassen Sie Nahrungsmittel auf dem Herd, in der Mikrowelle oder imToaster nie unbeaufsichtigt – auch nicht nur für wenige Minuten! Weigele appelliert: „Es kommt ein Anruf dazwischen oder ein Gespräch auf dem Flur und schon ist das Essen angebrannt und der Alarm ausgelöst. Zehn Minuten später stehen dann der Löschzug der Feuerwehr und auch die Polizei vor der Tür.“ 1.000 Euro und mehr stellt die Feuerwehr für ihr Ausrücken bei Fehlalarmen in Rechnung. Auch die Mitarbeiter*innen der Brandschutztechnik, der Arbeitssicherheit oder des Sicherheitsdienstes sind bei jedem Alarm zur Stelle. Dazu können Evakuierungen von Patient*innen und Mitarbeiter*innen kommen. „Im Ernstfall müssen wir schnellstmöglich vor Ort sein, damit keiner unserer Beschäftigten oder Patient*innen zu Schaden kommt“, sagt Weigele. „Deshalb freuen wir uns, wenn alle Mitarbeiter*innen wachsam sind und unnötige Einsätze bestmöglich vermeiden.“ Seit Januar ist Martina Zanger die neue Leiterin des Fachbereichs Arbeitssicherheit der Stabsstelle Sicherheit an der Uniklinik. Zuvor war sie in einem Freiburger Forschungsunternehmen als Sicherheitsfachkraft tätig. amPuls hat mir ihr über ihre neue Tätigkeit gesprochen. amPuls: Frau Zanger, können Sie ein Beispiel nennen für ein Thema aus dem Bereich Arbeitssicherheit, das alle Beschäftigten tagtäglich – vielleicht auch unterbewusst – betrifft? Martina Zanger: Im Alltag gibt es viele Themen, die auch zur Arbeitssicherheit gehören. Da ist zum Beispiel der Umgang mit aggressiven Reinigungsmitteln zu nennen. Sowohl in der Arbeitswelt als auch zu Hause sollte man sich nach weniger gefährlichen Alternativen umsehen und sich schützen – mit geeigneten Handschuhen beispielsweise. Oder bei erforderlichen Reparaturarbeiten sollte man sich fragen, kann ich das wirklich selber oder sollte ich eine Expertin oder einen Experten zu Rate ziehen. Gibt es ein Projekt, das Sie derzeit in Ihrem Fachbereich umsetzen oder umsetzen möchten? Mithilfe unseres neuen, vergrößerten Arbeitssicherheitsteams möchten wir verantwortliche Führungskräfte für die Wahrnehmung und Umsetzung von Pflichten im Arbeitsschutz sensibilisieren, dazu informieren und beratend unterstützen. Unser Ziel ist, dass an der Uniklinik Arbeitsschutz durchgängig gelebt wird – auf der Grundlage der aktiven Zusammenarbeit aller Mitarbeiter*innen und Führungsebenen. Gerne wollen wir zukünftig die Zusammenarbeit mit Gremien und Akteur*innen, die sich mit Arbeitsschutzthemen befassen, intensivieren. Gibt es durch die Corona-Pandemie besondere Herausforderungen in der Arbeitssicherheit? Da sind sicherlich die erschwerten Arbeitsbedingungen und die teils immens gestiegenen psychischen Belastungen vieler Beschäftigten zu nennen. Die längerfristigen Auswirkungen davon müssen sicher auch ein gemeinsames zukünftiges Thema der Arbeitssicherheit und des Betriebsärztlichen Dienstes sein. Wie entspannen Sie vom Arbeitsalltag? Ich mache sehr gerne Sport. Am liebsten gehe ich joggen, Rad fahren oder schwimmen. Arbeitssicherheit unter neuer Leitung Martina Zanger Bevor’s brenzlig wird Schon ein kleiner Moment der Unachtsamkeit kann zu einem großen Feuerwehraufgebot führen. Wie unnötige Einsätze zukünftig vermieden werden können, erklärt Gruppenleiter Brandschutztechnik MartinWeigele. Die Uniklinik bietet eine Fortbildung zur/zum Brandschutz- und Evakuierungshelfer*in an. Weitere Informationen finden Sie im Intranet unter Services/Angebote > Brandschutz / Brandschutzhelfer*innen. i 9 2/2022

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