ampuls 3 - 2022

Gemeinsammagnetisch werden Pausen, Unterbrechungen, Feedbackkultur: Die Mitarbeiter*innen der Stationen MIT 1 und 2 haben Herausforderungen im Arbeitsalltag identifiziert. Jetzt werden zusammen Lösungen erarbeitet. Die Pflegefachliche Leitung der Stationen MIT 1 und 2, Lyn Anne von Zepelin, erklärt: „Damit wir unsere Patient*innen gut versorgen können, müssen wir auch gut für uns sorgen.“ Auf demWeg zur Magnetstation im Rahmen des „Magnet®-Hospital“-Programms stellen die Stationen MIT 1 und 2 der Interdisziplinären Medizinischen Intensivtherapie (IMIT) daher die mentale und körperliche Gesundheit der Mitarbeiter*innen in den Fokus. Mithilfe eines unabhängigen Dienstleisters und finanzieller Unterstützung der Pflegedirektion, der ärztlichen Klinikdirektion und der ärztlichen Leitung der IMIT entwickelte das interprofessionelle Stations-Magnetteam einen Fragebogen, der die größten Entwicklungspotenziale in den täglichen Arbeitsabläufen aufzeigen soll. „Bevor wir weiterentwickeln können, müssen wir erst einmal verstehen, wo die Belastungen am größten sind“, erklären die Pflegerische Leitung Silvia Kopp und die stellvertretende ärztliche Leitung IMIT, Privatdozent Dr. Dawid Staudacher. Die Arbeit auf den MIT-Stationen ist erfüllend, aber herausfordernd Herausragende 78,8 Prozent der Pflegenden und Ärzt*innen der zwei Stationen füllten den Fragebogen aus. Die Auswertung zeigt klar, wo Mitarbeiter*innen Herausforderungen sehen und wie belastend diese wahrgenommen werden. Viele Mitarbeiter*innen spüren Zeitdruck und müssen zugleich eine große Aufgabenvielfalt bewerkstelligen. Sie werden häufig bei ihren Aufgaben unterbrochen, beispielsweise durch Telefonanrufe. Pausen können oft nicht ausreichend zur Erholung genutzt werden. Dazu kommen die emotionalen Belastungen, die die Arbeit im intensivmedizinischen Bereich und mit engen Patient*innenkontakt mit sich bringen kann. Eine Mehrheit wünscht sich zudem häufigeres Feedback. Die konstruktive Zusammenarbeit der Berufsgruppen wird dank des Fragebogens sichtbar: 90 Prozent der Befragten loben den guten Umgangston auf Station sowie die Unterstützung durch Kolleg*innen. Die Arbeit mit den kritisch kranken Patient*innen wird als erfüllend wahrgenommen. Nach der Umfrage kommt die Projektarbeit Im Mai starteten fünf interprofessionelle Arbeitsgruppen, um konkrete Verbesserungen und Lösungen zu den Themen Pausen- und Feedbackkultur, Aufgabenvielfalt, Unterbrechungen und Emotionsarbeit zu finden. „Uns ist wichtig, dass die Ideen und Vorschläge der Kolleg*innen weiterentwickelt werden“, sagt von Zepelin. „Unser Weg führt gemeinsam und interprofessionell zur Magnetstation.“ Mehr Informationen zum Magnet®-Krankenhaus im Intranet unter Services / Angebote › Magnet4Europe i „Ich arbeite gerne mit Menschen“ Ihr Aufgabenspektrum ist vielfältig, doch der Schwerpunkt liegt auf Beratung: AlinaWiotte begleitet und unterstützt seit Ende letzten Jahres Mitarbeiter*innen beimThema Sucht. Sie ist Ansprechpartnerin für alle Betroffenen und deren Umfeld. Seit November 2021 ist Alina Wiotte verantwortlich für die Suchtberatung und Suchtprävention für Beschäftigte am Klinikum in Freiburg und am Campus Bad Krozingen: „Ich habe eine offene und positive Grundhaltung gegenüber den Menschen, die zu mir kommen, und arbeite gerne mit ihnen.“ Angesiedelt ist die Stelle der studierten Gesundheitspädagogin bei der Stabsstelle Coaching und Prävention des Klinikumsvorstands. Beratung unter Schweigepflicht Sucht hat viele Facetten: Neben stoffgebundenen Suchtformen, wie Alkohol oder Medikamenten, können sich Betroffene auch zu verhaltensbezogenen Süchten beraten lassen, wozu zum Beispiel Video- und Onlinespielsucht gehören. Wiotte betont: „Die Beratungsangebote sind freiwillig und finden unter strenger Einhaltung der Schweigepflicht statt.“ Sie ist Ansprechpartnerin für alle Mitarbeiter*innen, die von Sucht bei sich selbst oder in ihrem Umfeld betroffen sind. Sie begleitet in Einzelberatungen den gesamten Hilfeprozess und erklärt: „Suchtbetroffene möchte ich darin unterstützen, kritisch über ihren Konsum zu reflektieren und sie für externe Hilfen motivieren.“ Bei Wiotte können sich zudem Kolleg*innen und Vorgesetzte, aber auch an der Uniklinik arbeitende Angehörige von Suchtkranken melden, die sich Sorgen um die betroffene Person machen. Seminare für Führungskräfte vermitteln Sicherheit Einen besonderen Stellenwert haben an der Uniklinik seit vielen Jahren auch Führungskräfteseminare. Hier werden zahlreiche Fragen zum Umgang mit Suchtauffälligkeiten am Arbeitsplatz besprochen, darunter das Handlungskonzept Sucht und die Unfallverhütungsvorschrift. „Vorgesetzten möchte ich ihre Ängste nehmen, wenn sie schwierige Gespräche mit Mitarbeiter*innen zu führen haben“, sagt Wiotte. Daher wird in ihren Seminaren neben theoretischen Inhalten vor allem viel Wert auf das praktische Kontakt und Terminvereinbarung Die Terminvereinbarung bei AlinaWiotte ist telefonisch unter 0761 270-60180 oder per Mail an alina.wiotte@uniklinik-freiburg.de möglich. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Suchtberatungsstelle: www.uniklinikfreiburg.de/suchtberatung und im Intranet unter Psychosoziale Fachberatung (und siehe S. 12). i Üben von Gesprächen gelegt. Ziel soll sein, dass Sicherheit im Umgang mit suchtauffälligen Mitarbeiter*innen entsteht – und diese wiederum möglichst schnell mit Hilfeangeboten erreicht werden können. 10 3/2022

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