ampuls 3 - 2022

Kaum zu glauben, wie viele Schnittblumen in der kleinen Werkstatt auf dem Gelände der Uniklinik-Gärtnerei jede Woche verarbeitet werden: „Diese Woche müssten es allein schon etwa 700 Tulpen gewesen sein“, überschlägt Susanne Schwecht, gelernte Floristin und Gärtnerin an der Uniklinik Freiburg. Zusammen mit ihren Kolleginnen Angelika Heizmann und Andrea Pretterhofer bindet sie wöchentlich frische Blumensträuße, beispielsweise für Abschlussfeiern von Auszubildenden oder Dienstjubiläen. Empfangs- und Wartebereiche bestücken die Floristinnen regelmäßig mit fröhlichen Blumengestecken und in den Innenräumen der Uniklinik pflegen sie zu dritt die mehr als 870 Topfpflanzen. „Die hätte ich auch sehr gerne“ ist ein Satz, den die drei Frauen häufig hören, wenn sie mit ihren Sträußen und Gestecken auf dem Klinikgelände unterwegs sind. „Wir freuen uns immer sehr über die lieben Rückmeldungen und die Freude der Mitarbeiter*innen und Patient*innen“, sagt Heizmann. Blumenschmuck imKrankenhaus: eine besondere Herausforderung Wegen der im Krankenhaus geltenden Hygienevorschriften verwenden die Gärtnerinnen keine Erde für die Pflanzen, sondern weichen auf Hydrokultur, der Kultivierung in Wasser, aus. Pflanzen, die stark duften oder gar Allergien auslösen können, sind ebenfalls tabu. Einfach grün: gelebte Nachhaltigkeit Während im Frühling Narzissen und Tulpen für gute Laune sorgen, zieren im Winter Zwiebelblüher wie die Amaryllis die Empfangsbereiche in den Kliniken. Die Floristinnen verwenden am liebsten saisonale Materialien für ihre Gestecke und Sträuße. Das ist günstig und spart obendrein Wasser und Energie. Die Arbeit nach Aufträgen erlaubt ihnen außerdem eine präzise Planung, wodurch weniger Abfälle entstehen. Selbst aufblühen: Tipps zur Pflanzenpflege Der Kreativität sind bei der Gestaltung von eigenen Sträußen und Gestecken keine Grenzen gesetzt. „Alles, was gefällt, geht“, sagt Pretterhofer im Hinblick auf verschiedene Materialien wie Federn, Stöcke und Kräuter. Schnittblumen fühlen sich in frischem Wasser am wohlsten. Deshalb empfiehlt es sich, das Wasser alle zwei Tage zu wechseln und die Blumen mit einem Messer schräg anzuschneiden, damit sie viel davon aufnehmen können. Statt mit Hausmitteln zu experimentieren, raten die Expertinnen außerdem dazu, bei der Pflanzenpflege lieber eigens dafür entwickelte Produkte zu verwenden. Ein Ausflug ins Grüne Bunte Sträuße, kreative Gestecke und hunderte Topfpflanzen: Drei Floristinnen sorgen in den Innenräumen der Uniklinik für frisches Grün und blumige Arrangements. Neben Einblicken in ihre Arbeit geben sie Tipps für die Fensterbank daheim. Oben links: Junge Dahlien für den Spätsommer werden hier bereits vorgezogen. Oben rechts: Blumige Kreationen erstellen Susanne Schwecht, Andrea Pretterhofer und Angelika Heizmann (v. l. n. r.) in ihrer gemütlichenWerkstatt auf dem Gelände der Gärtnerei. Der letzte Schliff: Andrea Pretterhofer schneidet die Blumen so zu, dass diese gut Wasser aufnehmen können. 9 3/2022

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQxOTA=