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Tiefe Hirnstimulation bei therapieresistenten Depressionen

Mediales Vorderhirnbündel mit implantierten Elektroden (Bild: Prof. V. A. Coenen)

Depression und Behandlung

Die Depression gehört zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen. Betroffene stehen unter einem hohen Leidensdruck, der sie in ihrem alltäglichen Erleben und Handeln stark beeinträchtigt. Die Hauptsymptomatik äußert sich in depressiver Verstimmung und dem Verlust von Freude und Interessen. Die psychische Belastung geht dabei meist mit körperlichen Symptomen einher wie Schlaflosigkeit oder Appetitmangel. Häufig führt die Erkrankung auch zu wiederkehrenden Gedanken an den Tod und Suizidvorstellungen.

Depressive Störungen können bei Betroffenen verschiedene Verläufe annehmen. Bei einigen Patient*innen tritt die Depression in Form einer einzelnen depressiven Episode auf. Andere Patient*innen erkranken an einer wiederkehrenden depressiven Störung mit teilweise chronischem Verlauf. Bei den meisten Patient*innen können die Symptome durch eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Psychotherapie verringert werden. In schwereren Fällen erweist sich die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) als eine bedeutsame Behandlungsoption. Bei einem Teil der Patient*innen mit wiederkehrender Depression (ca. 10-30%) bleibt die erreichte Symptomverbesserung jedoch, trotz vieler Behandlungsversuche, ungenügend. Für diese, an einer schwer behandelbaren Depression leidenden Patient*innen, wird seit einigen Jahren die Tiefe Hirnstimulation als Therapiemethode untersucht. Bisherige Studien liefern vielversprechende Ergebnisse. Aktuell untersuchen wir in unserer Abteilung weiterhin die Wirkweise und Wirksamkeit der Tiefen Hirnstimulation. Dazu behandeln wir Patient*innen mit schwer behandelbarer Depression im Rahmen einer Folgestudie (FORESEE III) mit insgesamt 50 Teilnehmer*innen. Die Studienteilnehmer*innen erhalten eine Tiefe Hirnstimulation des medialen Vorderhirnbündels. Diese Hirnstruktur ist ein wichtiger Teil des neuronalen Belohnungsnetzwerkes.

Idee der THS

Die Behandlung mit der Tiefen Hirnstimulation basiert auf der Annahme, dass Depressionen auf Dysfunktionen von neuronalen Schleifen im Gehirn, insbesondere im Belohnungsnetzwerk, zurückzuführen sind. Ziel der Behandlung ist es, die Aktivität/Funktionalität neuronaler Strukturen zu normalisieren. Im Rahmen der Tiefen Hirnstimulation werden dünne Elektroden in ganz bestimmte, ausgewählte Regionen des Gehirns eingesetzt („implantiert“). Hierzu ist eine Operation am Gehirn notwendig. Die Elektroden sind über ein Kabel mit einem im Bereich des Schlüsselbeins implantierten Generator („Schrittmacher“) verbunden. Das gesamte System wird unter der Haut platziert und kann bei guter Verträglichkeit dauerhaft dort belassen werden. Nach der Implantation wird die Stimulation über ein Handgerät von außen angepasst.

Informationen und Formulare zum Download:

Der Behandlung mit der Tiefen Hirnstimulation bei Patient*innen mit Depression geht eine genaue Prüfung der Krankheitsgeschichte und des bisherigen Behandlungsverlaufs voraus. Eine leitliniengerechte Behandlung mit verschiedenen Medikamenten, Psychotherapie und Elektrokonvulsionstherapie (EKT) wird vorausgesetzt. Wenn diese konventionellen Standardbehandlungen zuletzt ohne Erfolg geblieben sind, könnte eine Tiefe Hirnstimulation in Frage kommen.

                                                          Die Studienrekrutierung der Studie Foresee III wurde abgeschlossen.

Zurzeit werden keine neuen Patient*innen in die Studie Foresee III aufgenommen.

Sollten Sie sich dennoch für eine Behandlung mit THS interessieren und die allgemeinen Voraussetzungen erfüllen, würden wir uns freuen, wenn Sie uns folgendes Dokument Interesse an THS  ausfüllen und postalisch oder per Fax zukommen lassen. Somit können wir, bei der Rekrutierung einer Folgestudie auf Sie zurückkommen.

 

Eine detaillierte Beschreibung zu der Studie (FORESEE III), ihrem wissenschaftlichen Hintergrund und dem genauen Ablauf finden Sie unter der Studieninformation für Patient*innen

Bei Fragen können Sie uns gerne per E-Mail kontaktieren: hirnstimulation@uniklinik-freiburg.de

 

Kontakt für die Zusendung der ausgefüllten Unterlagen:

Sharon Blanchard-Wacker (Sekretariat)

Universitätsklinikum Freiburg

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Abteilung für Interventionelle Biologische Psychiatrie

Hauptstr. 5

79104 Freiburg

Abteilung für Interventionelle Biologische Psychiatrie (AIBP)

Abteilung für Interventionelle Biologische Psychiatrie
Universitätsklinik Freiburg
Department für psychische Erkrankungen
Hauptstraße 5
79104 Freiburg im Breisgau
 
Telefon: 0761 - 270 69800 (Sekretariat) 
Telefax: 0761 - 270 9669800 (Sekretariat) 
Mail: hirnstimulation@uniklinik-freiburg.de

Sekretariat (Telefonisch erreichbar)
Montag, Dienstag, Donnerstag: 9-13 Uhr
Mittwoch: 14-18 Uhr