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Freiburg, 10.01.2024

Prof. Dr. J. Rüdiger Siewert verstorben

Universitätsklinikum Freiburg trauert um seinen ehemaligen Leitenden Ärztlichen Direktor


„Siewert war nicht nur einer der renommiertesten deutschen Chirurgen, sondern auch ein hervorragender Klinikmanager“, würdigt Prof. Dr. Frederik Wenz seinen Vorgänger im Amt des Leitenden Ärztlichen Direktors des Universitätsklinikums Freiburg. „Er hat das Universitätsklinikum Freiburg nachhaltig geprägt und in schwierigen Zeiten wieder in ruhige Fahrwasser geführt. Siewert hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Freiburg zur Spitzengruppe der deutschen Universitätsklinika gehört. Er hat für die Universitätsmedizin in Baden-Württemberg Großes geleistet.“

Professor Siewerts wissenschaftliches Spezialgebiet war die Magen- und Speiseröhrenchirurgie. So entwickelte er unter anderem eine Operation zur Verbindung von Speiseröhre und Dünndarm nach einer operativen Totalentfernung des Magens, die sogenannte Ösophago-Jejunoplikatio nach Siewert/Peiper.  Außerdem stammt von ihm eine Einteilung des Adenokarzinoms der Speiseröhre, eines bösartigen Tumors, in verschiedene Stufen.

Werdegang

Nach seiner Ausbildung am Rudolf-Virchow-Krankenhaus in Berlin ging Siewert 1969 nach Göttingen ans dortige Universitätsklinikum. 1982 wurde er nach München berufen, wo er als Ärztlicher Direktor des Klinikums rechts der Isar fungierte und Lehrstuhlinhaber für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie war.

Nach seiner Emeritierung in München bekleidete Siewert von Juni 2007 bis November 2011 das Amt des Leitenden Ärztlichen Direktors des Universitätsklinikums Heidelberg. Von März 2010 bis November 2011 war er zudem kommissarischer Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Freiburg. Im November 2011 wechselte er vollends nach Freiburg.

Siewert war unter anderem Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Präsident der International Surgical Society (ISS/SIC), Vorstandsvorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften – Leopoldina sowie Senator der dortigen Sektion 17 (Chirurgie, Orthopädie und Anästhesiologie).

Zu seinem wissenschaftlichen Vermächtnis zählen zahlreiche Publikationen, Monographien, Handbücher und Operationslehren.


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