Forschung in der vaskulären Neurochirurgie:
"Molekulargenetik intrakranieller Aneurysmen"
Die aneurysmatische Subarachnoidalblutung impliziert trotz moderner Behandlungsverfahren eine hohe Morbidität und Mortalität. Fehlende Möglichkeiten zur Identifikation von Risikopatienten verhindern die präventivmedizinische Versorgung nicht-rupturierter Aneurysmen. Das gehäufte Vorkommen von Aneurysmen in Familien und im Rahmen syndromaler Erkrankungen belegen eine genetische Grundlage.
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Präventivmedizin der Medizinischen Universitätsklinik führen wir ein breit angelegtes Präventionsprojekt durch, bei dem die Suche nach genetischen Risikofaktoren bei der Entstehung und Ruptur von Aneurysmen eine zentrale Rolle einnimmt. Ziel des Projektes ist es, die Prognose von Patienten mit zerebralen Aneurysmen präventivmedizinisch zu verbessern. Durch molekulargenetische Analysen sollen Risikopatienten als Aneurysmaträger identifiziert und präventiv behandelt werden. Hierzu soll ein umfangreiches Register von Patienten mit intrakraniellen Aneurysmen etabliert werden, parallel hierzu soll eine Blut-DNA-Gewebebank aufgebaut werden. Systematisch sollen klinische Daten erhoben und molekulargenetische Analysen durchgeführt werden mit dem Ziel, genetische Risikoprofile zu identifizieren. Eine Muster-Sprechstunde für betroffene Patienten wird etabliert werden.
Wir suchen für dieses Projekt Kooperationspartner auf nationaler und internationaler Ebene. Insbesondere sind wir an der Zusendung von Patientendaten und Blutproben (10 ml EDTA) zur molekulargenetischen Analyse interessiert. Das Einverständnis der Patienten wird vorausgesetzt.
Wir erwarten, dass die Ergebnisse wichtige präventivmedizinische Perspektiven für Diagnose und Behandlung von Patienten mit intrakraniellen Aneurysmen eröffnen werden.
Dr. Christian Scheiwe
Oberarzt
Wiss. Zusammenarbeit mit:
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H. Neumann
Leiter der Sektion für präventive Medizin
Klinik für Innere Medizin IV – Nephrologie und Allgemeinmedizin